• 10. April 2013 · 16:47 Uhr

Tweet, tweet: Alonso als geduldiger Antworter

Via Twitter konnten Fans Fernando Alonso mit Fragen bombardieren, die interessante Antworten brachten: Von Karriereende, Malaysia-Ausfall und Regenlangeweile

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 muss mit der Zeit gehen - nicht nur im technischen Sinne, sondern auch im Umgang mit den Medien oder sogar direkt mit den Fans. Twitter, Facebook & Co. sind heutzutage für viele Fahrer ein gern gesehenes Medium, sich mit Leuten aus aller Welt auszutauschen. Und das sorgt manchmal für viel Gesprächsstoff: So brachte Lewis Hamilton in der vergangenen Saison sein Team auf die Palme, als er nach der Qualifikation in Belgien Telemetriedaten seines Bolidens postete.

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Fernando Alonso hat Spaß am Umgang mit seinen Fans Zoom Download

Fernando Alonso sorgte gegen Ende der Saison hingegen öfters für Aufsehen, als er martialische Sprüche und Bilder über seinen Account jagen ließ. Doch nun schlug der Spanier seriösere Töne an und nahm sich via Twitter Zeit, um Fragen seiner Fans zu beantworten. Und die löcherten ihn mit allerhand, was sie wissen wollten. Einige besorgte Fans machten sich beispielsweise bereits Gedanken um das Karriereende des Spaniers.

Auf die Frage, ob er seine Karriere bei Ferrari beenden würde, antwortete Alonso: "Ja, das werde ich tun. Es ist das beste Team der Welt, es gibt nichts, was über Ferrari steht." Gleichzeitig gab der Doppelweltmeister noch Einsicht in seine weiteren Pläne. Ob er nach der Formel-1-Karriere noch woanders fahren möchte, hat er noch nicht entschieden. "Das kommt darauf an, wie ich mich fühle, wenn der Moment kommt - meine persönliche Situation. Worüber ich mir aber sicher bin: Wenn ich weiter Rennen fahre, dann mehr aus Spaß als wegen allem anderen."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Malaysia


Doch das habe noch ein wenig Zeit. "Es gibt noch viel F1-Leben in mir", beruhigte der Ferrari-Star. Sein großes Ziel in der Königsklasse hat er zumindest schon erreicht. "Als ich angefangen habe, wollte ich Weltmeister werden, das habe ich geschafft. Wenn ich zurücktrete, dann kann ich sagen: 'Ich habe es geschafft!'", so Alonso, der sein Testjahr 2002 bei Renault als das härteste Jahr seiner Karriere beschreibt: "Die Testrolle zu besetzen und die Rennen im TV zu verfolgen, hat es mit Abstand zur härtesten Saison gemacht."

Wenig Verlust in Malaysia

Ein weiteres Thema, was den Fans unter den Nägeln brannte, war der verunglückte Malaysia-Grand-Prix, den Alonso wie folgt beschreibt: "Wenn man das Ergebnis betrachtet, wäre es aller Voraussicht nach besser gewesen, zum Boxenstopp reinzukommen. Aber solche Entscheidungen müssen innerhalb weniger Sekunden getroffen werden, in denen wir gedacht haben, dass ich noch eine Runde schaffen würde, um dann noch auf Trockenreifen zu wechseln und so noch das Beste daraus zu machen."

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Fast wäre der Ferrari-Pilot in Malaysia noch mit Mark Webber kollidiert Zoom Download

"In jedem Fall hat die Rennsimulation ergeben, dass ich mit Nasenwechsel Neunter oder Zehnter geworden wäre, wir haben also nicht wirklich etwas verloren", so der 31-Jährige. "Das Problem war nicht das Draußenbleiben; der Schaden wurde durch die Kollision verursacht, das ist etwas, was wir in Zukunft vermeiden wollen." Als ihm auf der Geraden dann der Frontflügel unter dem Auto stecken blieb, dachte er nur an eines: "Ich dachte daran, nicht in Webber zu crashen."

"Meine Vorderreifen haben den Boden nicht berührt, ich bin 280 km/h gefahren und habe riskiert, Mark mit zu beseitigen, was sehr gefährlich gewesen wäre. Zum Glück ist das Auto geradeaus weitergefahren." Mit Webber habe er nach dem Unfall auf jeden Fall noch einmal gesprochen: "Ich rede öfters mit ihm. Ich danke ihm, dass er sich auf dem Podium an mich erinnert hat. Hoffentlich werden wir in Zukunft noch mehrere Podien teilen."

Der Ausfall hat seine Chancen in der Weltmeisterschaft natürlich nicht verbessert. Doch bisher sind erst zwei Rennen gefahren, weswegen sich der Spanier noch keine Sorgen macht. "Es schaut ganz gut aus, meine Chancen sind natürlich noch intakt. Die Statistik zeigt, dass wir zwischen zwei und drei Ausfälle pro Saison haben, es wäre also logisch, einen weiteren Sonntag nicht zu beenden. Das wäre logisch und erwartbar. Die Saison ist sehr lang, wir haben erst zwei Grands Prix absolviert. In Australien ist es Rosberg passiert, in Malaysia mir. Das passiert jedem."

Regenshow? "Das ist das Risiko nicht wert"

In Australien gab es zusätzlich das Problem mit dem Regen. Das Qualifying musste auf Sonntag verschoben werden, weil ein regulärer Fahrbetrieb nicht möglich war. Im Vergleich zu früher wird jedoch schneller abgebrochen, was bei vielen Fans auf Unverständnis stößt. Ein User hatte gefragt, ob es nicht besser wäre, langsam zu fahren, anstatt den Zuschauern gar nichts zu bieten. Fernando Alonso hat da seine eigene Meinung dazu. "Hehehe, in der Qualifikation der Formel 1 langsam zu fahren, ist unmöglich, das kann ich dir sagen", antwortete er.

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Alonso findet nicht, dass man auf Teufel komm raus im Regen fahren muss Zoom Download

"Langsam und Qualifying kann man gar nicht im selben Satz verwenden. Formel-1-Boliden sind mit ihrer aktuellen Aerodynamik und den Reifen auf bestimmte Wassermengen an regnerischen Tagen nicht vorbereitet. Das war das Problem der letzten Male, wo Rennen oder Trainingssessions unterbrochen wurden. Es ist einfach unmöglich, eine Runde zu beenden. Wenn der Preis für die Zuschauerunterhaltung ist, dass 22 Fahrer ihr Leben riskieren, dann denke ich, ist es das nicht wert. Die einzig mögliche Option ist, eine Stunde oder sogar einen Tag später neu zu beginnen."

Angesprochen auf die neuen Regularien ab 2014 verkündete der Spanier: "Die Regeln zielen immer darauf ab, den Speed der Autos zu verringern. Ja, es ist ein wenig seltsam. Auf der anderen Seite bringt es die Formel-1-Technologie näher an die normalen Straßenwagen." Abschließend verriet der Spanier auch noch, welche Strecke er gerne im Kalender sehen würde: "Ich würde gerne in Mugello fahren. Ich kenne die Strecke sehr gut und sie ist mehr als vorbereitet, in den Kalender aufgenommen zu werden."

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