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Nach Zwischenfall: Force-India-Teammitglied reist ab
Ein Force-India-Teammitglied hat genug und reist sofort aus Bahrain ab, weil vier Kollegen in eine gefährliche Situation verwickelt wurden
(Motorsport-Total.com) - Obwohl die FIA und Bernie Ecclestone versichert hatten, dass für die Mitglieder der Formel-1-Gemeinde in Bahrain keine Gefahr bestehe, kam es gestern zu einem heiklen Zwischenfall. Ein Bus mit vier Mechanikern des Force-India-Teams geriet in einen Stau, weil auf der Autobahn politische Aktivisten und Polizisten aufeinandertrafen. Unweit des Busses war ein Molotow-Cocktail explodiert. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Die vier Mechaniker konnten anschließend doch noch in ihr Hotel fahren und arbeiten seit heute an der Rennstrecke, doch ein anderer Mitarbeiter des indisch-britischen Rennstalls nahm den Zwischenfall laut 'Autosport' als Anlass, aus Sicherheitsgründen das Land zu verlassen. Zuvor hatte bereits die Catering-Managerin des Williams-Teams aus moralischen Gründen die Einreise nach Bahrain verweigert. Das Arbeitsverhältnis wurde daraufhin im beidseitigen Einvernehmen aufgelöst, wie es offiziell heißt.
Auf die Frage, ob die vier betroffenen Mechaniker nun geschockt seien und ihre Abreise erwogen hätten, sagt ein Force-India-Sprecher: "Dazu möchte ich nichts sagen. Fakt ist: Sie sind heute alle an der Strecke." Er wolle den Zwischenfall "nicht überbewerten, schließlich wurde niemand geschädigt". Die FIA werde sich mit dem Zwischenfall jedoch beschäftigen, erklärt der Force-India-Sprecher: "Ich möchte nicht spekulieren, aber das Thema ist nun in der Öffentlichkeit."
Zayed Al Zayani, Geschäftsführer des Bahrain International Circuit, misst der Sache keine große Bedeutung bei: "Das war ein isolierter Vorfall, meine Frau war auch involviert", relativiert er gegenüber 'Autosport'. "Die Demonstranten haben nicht auf Autos gezielt, sondern waren einfach zufällig da. Aber es wurde niemand verletzt."
Um eine gezielte Attacke gegen Personal aus dem Formel-1-Umfeld dürfte es sich nicht gehandelt haben, denn der Bus war nicht als Fahrzeug eines Grand-Prix-Teams zu erkennen. Allerdings hatte sich der Fahrer zuvor einschulen lassen, um möglichst sichere Routen zu wählen. Doch hundertprozentige Sicherheit scheint es derzeit nirgendwo zu geben.
Al Zayani sieht auf seiner Seite trotzdem keinen Handlungsbedarf: "Ich kommandiere nicht die Polizei. Die wissen besser als ich, was zu tun ist. Ich habe ein Rennen zu veranstalten."