Gasly prognostiziert "schwierigen" Grand Prix für Alpine in Dschidda
Pierre Gasly erwartet ein schwieriges Rennen für Alpine in Saudi-Arabien - Das Streckenlayout könnte die Schwächen des Antriebs schonungslos aufdecken
(Motorsport-Total.com) - Der flüssige Charakter des Formel-1-Kurses in Dschidda spielt zwar den Stärken von Alpine in die Karten, doch die vielen Hochgeschwindigkeitsabschnitte werden voraussichtlich die Schwächen der aktuellen Antriebseinheit offenbaren.
So antwortet Pierre Gasly auf die Frage, wie viel des Unterschieds in Alpines Leistung zwischen Japan (Platz 13) und Bahrain (Platz 7) auf die Fahrzeugbalance und wie viel auf die Performance der Antriebseinheit zurückzuführen sei, höflich, aber bestimmt: "Sie wissen, dass ich diese Frage nicht beantworten kann."
Über die eigenen Defizite im Motorenbereich spricht man besser nicht. "Fakt ist: Das ist das Paket, das wir haben, und mit diesem Paket konnten wir in Bahrain um eine gute Position kämpfen. Darauf müssen wir aufbauen", sagt Gasly diplomatisch.
"Es gibt noch Bereiche, in denen wir besser werden können. Es gibt Dinge, die wir verändern können. Und andere Dinge, die wir nicht ändern können."
Womit Alpine zu kämpfen hat
Der Franzose räumt ein, dass der Stadtkurs in Saudi-Arabien für Alpine schwierig werden könnte. In den bisherigen Rennen zeichnete sich ab, dass der A525 ein relativ gutmütiges und ausgewogenes Auto ist, das in mittelschnellen, flüssigen Kurven gut funktioniert - aber auf den Geraden durch die Hybrid-Systeme der Antriebseinheit ausgebremst wird, wenn die elektrische Energie zur Neige geht.
In Suzuka zeigte sich dies daran, dass Gasly in den flüssigen S-Kurven am Anfang der Runde mit den Spitzenfahrern mithalten konnte, dann aber zwischen Haarnadelkurve und "Spoon" sowie erneut auf dem Weg zu "130R" Zeit verlor.
Ähnlich verhielt es sich auf den langen Geraden des Kurses in Shanghai - dort konnten weder Gasly noch sein Teamkollege die Top 10 angreifen.
Der Kurs in Dschidda hat zwar nur wenige völlig gerade Abschnitte, dafür aber viele schnelle Kurven, die voll oder fast voll gefahren werden. Zudem gibt es nur wenige harte Bremszonen, was die Menge an zurückgewinnbarer elektrischer Energie reduziert - ein umso größeres Problem für Alpine, da bekannt ist, dass der Renault-Antrieb in diesem Bereich weniger effizient ist als die Konkurrenz.
"Wir wissen, dass es Strecken gibt, auf denen es möglicherweise etwas schwieriger für uns werden könnte", sagt Gasly. "Aber gleichzeitig wissen wir auch, mit was wir kämpfen und was wir vorzuweisen haben. Und damit müssen wir in den Kampf ziehen."
"Auf dem Papier wissen wir, dass diese Strecke ziemlich empfindlich auf unser Problem reagiert. Aber jetzt liegt es an uns, so wettbewerbsfähig wie möglich zu sein, und hoffentlich können wir trotzdem etwas aus diesem Wochenende herausholen."
Warum Bahrain keine Blaupause ist
Das Team verarbeitet noch immer die Erkenntnisse aus dem Bahrain-Wochenende, bei dem der A525 schnell genug war, um sich in den Top 10 zu qualifizieren - auf einem Kurs, dessen rauer Asphalt die Reifen fordert und wo die Effizienz der Unterboden-Aerodynamik entscheidend ist. Alpine hatte bereits bei den Vorsaison-Tests dort gut ausgesehen.
"Im Wintertest sahen wir, dass das Auto in Bahrain gut funktioniert hat", blickt Gasly zurück. "Das war natürlich die einzige Referenz, die wir zu dem Zeitpunkt hatten, und wir dachten, dass wir diese Leistung in den ersten Rennen wiederholen könnten - was dann nicht ganz so kam. Es war nicht so, dass wir meilenweit entfernt waren - in Australien haben wir es immerhin noch ins Q3 geschafft, in Suzuka knapp verpasst."
"Aber generell hat es sich nicht ganz so gut angefühlt. Als wir dann nach Bahrain zurückgekehrt sind, fühlte sich das Auto wieder so an wie beim Test dort. In Sachen Analyse ist es natürlich schwierig, in wenigen Tagen alle Antworten zu finden."
"Aber ich denke, in den nächsten Wochen vor Miami werden wir hoffentlich besser verstehen, warum das Auto unter diesen Bedingungen so funktionierte - und was uns in den ersten Rennen möglicherweise nicht in die Karten gespielt hat."