Carlos Sainz nach Rang acht: War auch davor "ehrlich gesagt nicht gestresst"
Wichtiger Schritt für Carlos Sainz: Der Spanier kann im Bahrain-Qualifying erstmals Teamkollege Alex Albon schlagen - was diesmal anders lief beim Williams-Piloten
(Motorsport-Total.com) - Bisher lief der Williams-Einstand von Carlos Sainz wahrlich nicht nach Maß, gegen Teamkollege Alex Albon sah er bis dato kein Land - am Samstag in Bahrain aber änderte sich das:

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Carlos Sainz zeigte ein starkes Qualifying und wurde mit Rang acht belohnt Zoom Download
Zwar wurde der zweite Williams-Pilot von einer kuriosen Panne der Rennleitung jäh ausgebremst und so um die Chance auf eine ähnlich gute Platzierung wie Sainz gebracht - der Spanier präsentierte sich im Qualifying aber auch einfach stark, sodass es am Ende sogar zum Q3-Einzug und Startplatz acht reichte.
"Ich hatte heute einfach das Gefühl, endlich mal ein paar saubere Runden in der Qualifikation gefahren zu sein - das war bisher selten der Fall", so Sainz, der zugibt: "Ich habe oft Fehler gemacht und nie eine Runde wirklich zusammengebracht. Aber ich weiß: Wenn alles passt, habe ich das Tempo."
Das stellte er in Bahrain endlich auch auf den Zeitenmonitoren unter Beweis: "Es geht einfach darum, das Auto zu verstehen - wo man pushen kann, wo man zurückstecken muss, wo die Rundenzeit liegt. Heute habe ich definitiv Schritte in die richtige Richtung gemacht", sagt der Williams-Pilot: "Auch wenn ich noch nicht da bin, wo ich sein möchte."
Sainz im Williams vor Ferrari-Nachfolger Hamilton
Dabei verweist er auf den Alpine von Pierre Gasly, der ihm trotz seiner starken Leistung mit Startplatz vier unter den Mittelfeldteams natürlich die Show stiehlt. Trotzdem will Sainz zufrieden sein: "Wir haben es geschafft, uns vor einem Red Bull und einem Ferrari zu qualifizieren", sagt er mit Blick auf Yuki Tsunoda und Lewis Hamilton, die beide hinter ihm stehen: "Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."
Wenngleich er angibt, "noch mehr solcher Qualifyings" zu brauchen, "um das Auto vollständig zu verstehen", spüre er die Fortschritte auch im Cockpit: "Ich war heute nicht nur selbstbewusster, sondern auch kontrollierter", freut sich Sainz über die eigene Lernkurve: "Ich bin diszipliniert geblieben, was meinen Fahrstil, meine Einstellungen, die Flügeleinstellungen und all diese kleinen Dinge angeht", weil er mittlerweile insgesamt eine bessere Ahnung habe, "wo man die Zeit findet".
So weit, nach dem durchwachsenen Saisonstart nun aber von einer Erleichterung zu sprechen, will Sainz dann doch nicht gehen: "Ich war ehrlich gesagt gar nicht besonders gestresst. Ich weiß, wo ich stehe, und ich weiß, wie weit ich noch vom Limit entfernt bin - sowohl meinem eigenen als auch dem des Autos." Zuletzt in Suzuka sei es ihm zum Beispiel nur nicht gelungen, die Runde sauber zusammenzubringen:
"Aber ich weiß, das wird kommen, je mehr Runden ich mit diesem Auto fahre", glaubt Sainz: "Klar, China war ein kleiner Schock für das System, aber ich habe das recht schnell abgeschüttelt - mit Suzuka und jetzt hier. Es gibt noch viel zu verbessern. Aber wie gesagt: Ich war nicht wirklich besorgt."
Der Williams-Pilot zeigt sich selbstbewusst: "Ich weiß, dass ich mich einfach an meinen Plan halten und Schritt für Schritt vorgehen muss." Dann, so ist der Spanier überzeugt, "wird es kommen - ich habe das Tempo, und ein starkes Team um mich herum". Am Samstag hat sich das erstmals gezeigt...