Ist das der Tiefpunkt, Lewis Hamilton? "Definitiv kein schönes Gefühl!"
Lewis Hamilton erlebt im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain am Samstag eine Enttäuschung - die Schuld dafür sucht der Brite aber einzig und allein bei sich selbst
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton und seine neue rote Göttin, das ist weiter keine Liebesbeziehung: Nur Platz neun im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain für den Rekordweltmeister, während Teamkollege Charles Leclerc auf Rang drei rast - und wegen der Strafe gegen Mercedes-Pilot George Russell am Sonntag sogar aus der ersten Reihe losfahren darf.
Entsprechend getrübt ist die Stimmung beim Briten nach dem Zeittraining, entsprechend kurz auch sein Interview beim englischsprachigen TV-Sender Sky: "Naja, es passiert jeden Samstag, ja", ist im Prinzip der einzige Satz, den Hamilton auf die vielen Reporterfragen zum Besten gibt.
Immerhin: Im Gespräch mit der schreibenden Zunft der Formel-1-Journalisten zeigt er sich wenig später doch noch etwas redseliger, Freude kommt beim 40-Jährigen ob des ernüchternden Resultats aber natürlich keine auf - so fallen auch hier die Antworten eher knapp aus:
"Es war ziemlich geradlinig, viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen", erklärt der Brite, dem in Q3 zu allem Überfluss auch noch eine Runde fürs Überschreiten der Streckenlimits gestrichen wird: "Hat natürlich nicht geholfen, aber war auch kein Weltuntergang", bleibt Hamilton kurz angebunden.
Das ändert sich auch nicht, als es um die Performance seines Autos geht, wenngleich der Ferrari-Star keine Ausreden sucht: "Der Job auf meiner Seite ist einfach nicht gut genug. Ich muss mich weiter verbessern." Das zeige auch der zweite Startplatz von Leclerc: "Das Auto ist gut genug, das ist ermutigend", kommentiert Hamilton.
Hamilton ehrlich: "Ich habe nicht viele Antworten"
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur will indes Hamiltons Ergebnis am Samstag nicht überdramatisieren: "Lewis hatte Probleme auf seiner letzten Runde in Q3, nachdem er in den ersten beiden Segmenten bei der Pace war. Fürs Rennen morgen müssen wir mit Charles' Startplatz natürlich ambitioniert sein - aber ich denke, Lewis hat auch das Potenzial, um zurückzukommen und gute Punkte einzufahren", sagt der Franzose.
Allein: Hamilton ist sich noch nicht so sicher, wie weit es für ihn am Sonntag wirklich noch nach vorne gehen kann: "Hoffentlich in die Top-5, das werde ich versuchen." Immerhin: Das vom Briten zuletzt in Suzuka noch monierte Leistungsdefizit an seinem Auto sei behoben, und auch der neue Unterboden am Ferrari verrichte seine Arbeit erwartungsgemäß, gibt es durchaus kleine Lichtblicke, an einem sonst trüben Tag für den Rekordweltmeister.
Dass die Laune bei ihm angesichts des Qualifyings aber im Keller ist, daraus macht Hamilton keinen Hehl. Auf die Frage, ob dies der Tiefpunkt sei, seitdem er der Scuderia beigetreten ist, bestätigt der Brite: "Es ist definitiv kein schönes Gefühl, das ist sicher." Als ein Reporter wissen will, wie es denn nun weitergehe, verabschiedet sich Hamilton endgültig: "Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht. Ich habe nicht viele Antworten für euch - heute war einfach nicht schnell genug."