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James Allison: Rennen könnten 2026 ohne DRS besser werden
Mercedes-Technikchef James Allison hofft, dass das Racing 2026 ohne DRS besser wird, sorgt sich aber um die richtige Umsetzung der Alternative
(Motorsport-Total.com) - Wird das Racing in der Formel 1 2026 trotz des Wegfalls von DRS besser? Der Japan-Grand-Prix am vergangenen Wochenende war für viele Fans ein Grund abzuschalten. Zwar gab es auf dem Papier einen engen Dreikampf um den Sieg, so wirklich zu einem spannenden Zweikampf ist es abseits der Boxenausfahrt aber nie gekommen.
Die ersten sechs Fahrer sind so ins Ziel gekommen, wie sie auch gestartet sind, weswegen sich die Frage gestellt wird, ob das Racing im kommenden Jahr besser werden wird. Denn dann wird es auch das DRS als Überholhilfe nicht mehr geben.
Mercedes-Technikchef James Allison macht sich jedoch keine großen Sorgen: "Dass es kein DRS mehr gibt, wird auf jeden Fall eine interessante Veränderung", sagt der Brite und ist gespannt, wie sich die Alternativen bewähren werden.
Denn neben der aktiven Aerodynamik bei Front- und Heckflügel mit dem sogenannten X- und Z-Modus wird es bei den Motoren eine "Override"-Funktion geben, die einem Hinterherfahrenden mehr Energie zur Verfügung stellen soll, die er im Laufe der Runde nutzen kann, um seinen Kontrahenten zu überholen.
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Während die Energiefreigabe des vorausfahrenden Fahrzeugs nach 290 km/h abnimmt und bei 355 km/h auf null sinkt, kann das nachfolgende Fahrzeug von einem MGU-K-Override profitieren, der 350 Kilowatt bei bis zu 337 km/h mit einem zusätzlichen Schub von 0,5 Megajoule liefert.
Und anders als beim DRS ist ein Fahrer bei der Nutzung nicht nur auf eine bestimmte Gerade reduziert, sondern kann es auf der Runde taktisch nutzen, wie er möchte.
"Wenn der Ersatz [für DRS] im Grunde etwas wie ein 'Push-to-Pass'-System wird, dann kann das - wenn es elegant umgesetzt ist - zu gutem Racing führen", glaubt Allison, warnt aber auch: "Wenn es dagegen plump gemacht wird, befürchte ich das Gegenteil."
Wie es am Ende werden wird, das ist für alle noch eine große Unbekannte: "Ich finde, es ist ehrlich gesagt noch ein bisschen früh, um das zu beurteilen", sagt er.
Immer wieder wird auch von den derzeit engen Abständen in der Formel 1 gesprochen, sodass das Feld in der Theorie deutlich mehr durchmischt werden kann und sich Abwechslung ergibt - in der Theorie. Doch ein enges Feld garantiere per se kein enges Racing, meint Allison, und sieht in Japan den Beweis dafür.
"Es gab am vergangenen Wochenende enges Racing - in dem Sinne, dass die Autos alle nah beieinander waren", sagt er. "Aber das ist stinklangweilig, wenn es kein echtes Racing gibt."
"Und all die Mühen, die man unternimmt, um die Luftverwirbelungen der Autos zu kontrollieren, sind ohne die Berücksichtigung von Dingen wie den Reifen und dem Streckenlayout im Grunde verschwendet."