V10-Rückkehr: FIA plant in Bahrain Treffen mit Motorenherstellern
Die FIA möchte in Bahrain mit den Motorenherstellern über die Wiedereinführung von V10-Motoren reden - Unterschiedliche Ansichten im Feld
(Motorsport-Total.com) - Die V10-Pläne der FIA nehmen weiter Fahrt auf. Nach Informationen von Motorsport-Total.com hat der Weltverband ein Treffen für die kommende Woche vor dem Großen Preis von Bahrain einberufen, bei dem über eine Rückkehr von V10-Motoren gesprochen werden soll.
Obwohl erst im kommenden Jahr ein neues Motorenreglement in der Formel 1 in Kraft tritt, hatte FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem kürzlich die Einführung von V10-Motoren mit nachhaltigen Kraftstoffen ins Gespräch gebracht.
FIA-Technikchef Nikolas Tombazis hatte beim Großen Preis von China bestätigt, dass der Verband tatsächlich die Möglichkeit prüft, diese ikonische Motorenformel wiederzubeleben.
Obwohl noch kein konkreter Vorschlag vorliegt, schloss Tombazis eine Rückkehr der V10-Motoren nicht aus - ebenso wenig wie die Möglichkeit, dass dies bereits vor 2031 geschehen könnte, wenn der kommende Motorenzyklus ausläuft.
Das wirft erhebliche Unsicherheiten über die Zukunft der stärker elektrifizierten V6-Hybridantriebe auf, die derzeit für 2026 entwickelt werden.
Hersteller wurden mit 2026er-Regeln angelockt
Die FIA hat nun ein Treffen mit allen aktuellen Formel-1-Motorenherstellern für den Freitag des Großen Preises von Bahrain angesetzt. Während die genaue Tagesordnung unklar bleibt, wird erwartet, dass die FIA herausfinden möchte, ob es unter den Herstellern ausreichende Unterstützung für eine Rückkehr zu V10-Motoren gibt.
Audi hat seine Haltung bereits deutlich gemacht. Der deutsche Hersteller, der als Werksteam in die Formel 1 einsteigen wird, hat sich unter der Prämisse der Hybridmotoren mit starkem Fokus auf Elektrifizierung für die Serie entschieden.
V10-Pläne in der F1: Kann es klappen, Ralf?
2005 wurden in der Formel 1 zuletzt V10-Saugmotoren eingesetzt. Jetzt stehen die Chancen auf eine Rückkehr so gut wie seit Jahren nicht. Weitere Formel-1-Videos
Auch Hondas Rückkehr in die Formel 1 wurde von den Regeln für 2026 beeinflusst, allerdings hat der japanische Hersteller noch keine Stellungnahme zu einer möglichen V10-Wiedereinführung abgegeben.
Frühere Überlegungen, die aktuellen Motorenregeln um zwei Jahre zu verlängern und die Rückkehr der V10-Motoren für 2028 anzustreben, wurden als unwahrscheinlich verworfen. Stattdessen gilt 2031 als realistischeres Datum, da die Motorenhersteller bereits erhebliche Investitionen in die für nächstes Jahr geplanten Antriebseinheiten getätigt haben.
Diese einfach über Bord zu werfen, wäre daher wenig sinnvoll, schließlich würde eine neue Motorenformel weitere Kosten verschlingen. Zudem erscheint es unsinnig, Motoren zu entwickeln und sie noch vor der Einführung wieder abzublasen.
Wollen Fans das überhaupt noch?
Zudem ist die Frage, ob sich Formel-1-Fans wirklich eine Rückkehr zu den alten, lauten Motoren wünschen. Unter den Hardcore-Fans gibt es sicherlich viele, die diesen Schritt befürworten würden, allerdings hat die Formel 1 in den vergangenen Jahren viele neue Fans angezogen, die die Zeiten der schreienden V10-Motoren gar nicht mehr kennen.
In der neuesten F1-Fanumfrage hatten zumindest 87 Prozent der Fans erklärt, dass ihnen Nachhaltigkeit wichtig oder sehr wichtig sei.
Allein das muss aber kein Ausschlusskriterium sein. Denn auch die Ausrichtung der Automobilindustrie hat sich gewandelt. Entgegen früherer Erwartungen verlagert sich der Fokus zunehmend auf nachhaltige Kraftstoffe anstelle einer stärkeren Elektrifizierung.
Ein V10-Motor, der mit nachhaltigem Treibstoff betrieben wird, wäre zudem deutlich günstiger in der Produktion als ein V6-Hybrid, der gleichermaßen auf Elektro- und Verbrennungstechnologie angewiesen ist.
Daher besitzen die neuen Motorenpläne durchaus ein gewisses Momentum. Welchen Weg die Formel 1 in Absprache mit den Herstellern gehen wird, wird sich zeigen.