• 30. März 2025 · 11:07 Uhr

Jack Doohan: Ereilt auch ihn schon bald das Lawson-Schicksal?

Der Wirbel um Liam Lawson hat gezeigt, wie schnell es gehen kann: Jack Doohan war zwar nicht der erste Rauswurf 2025 - doch der Alpine-Pilot könnte der nächste sein

(Motorsport-Total.com) - Viele im Fahrerlager hatten ihn bei der Frage nach dem ersten Fahrerwechsel der Saison ganz oben auf ihrer Liste: Jack Doohan. Doch dieser Kelch ist am Alpine-Rookie vorbeigegangen, schließlich degradierte Red Bull schon nach dem zweiten Saisonrennen in China Liam Lawson. Für Erleichterung bei Doohan dürfte das allerdings nicht gesorgt haben, ganz im Gegenteil - zeigt die Geschichte doch vielmehr, wie schnell es gehen kann im knallharten Kosmos der Formel 1.

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Fokus: Jack Doohan muss sich konzentrieren, will er sein Cockpit behalten Zoom Download

Spätestens seit Alpine, bereits wenige Wochen nach Doohans unscheinbarem Debüt beim Saisonfinale 2024 in Abu Dhabi, Franco Colapinto als Test- und Ersatzfahrer präsentierte, gilt auch der Australier als extremer Wackelkandidat - und daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern. Dabei gab es durch die Seifenopfer um Lawson tatsächlich kurz die Aussicht, dass etwas Ruhe in Doohans Situation kommen könnte:

Denn noch vor der Racing-Bulls-Rückkehr des Kiwis wurde in der spanischen Presse eifrig über eine mögliche Verpflichtung Colapintos spekuliert - befeuert vor allem durch dessen Management, das seinen Namen im Gespräch halten wollte. Tatsächlich besitzt Colapinto einen Dreijahresvertrag bei Alpine, aus dem er zwar herausgekauft werden kann - aber nicht ohne erheblichen Aufwand.

Doohans Schatten bei Alpine heißt Colapinto

Der Argentinier sitzt Doohan also langfristig im Nacken und lauert darauf, früher oder später eine Chance auf das Cockpit des Australiers zu bekommen. Dabei war Doohan letzten Spätsommer noch einer der ersten Neulinge, die für ein Stammcockpit bestätigt wurden. Trotzdem wird weithin angenommen, dass sein Vertrag Alpine eine Option zur vorzeitigen Trennung nach sechs Rennen einräumt. Solche Leistungsklauseln sind in der Formel 1 üblich, wenngleich eine derart frühe Frist ungewöhnlich ist.

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Franco Colapinto steht bereit: Für Doohan erhöht das den Druck immens Zoom Download

Schon Monate bevor Doohan seine ersten Runden als Alpine-Pilot drehte, sondierte das Team also bereits die Alternativen. Als Esteban Ocon nach dem Großen Preis von Katar überraschend aus dem Cockpit befördert wurde, um Doohan in Abu Dhabi Platz zu machen, hielten manche dies für eine strategische Maßnahme, um ihm einen bestmöglichen Start in die umkämpfte Saison 2025 zu ermöglichen.

In Wahrheit jedoch war Alpine-Berater Flavio Briatore bereits tief in Verhandlungen mit Colapinto. Schließlich ist der lateinamerikanische Markt für Renault, Alpines Mutterkonzern, von großer Bedeutung - und ein argentinischer Fahrer mit wachsendem Star-Status könnte attraktive Sponsoren anlocken. Mit Platz 20 am Start und 15 im Ziel, während Teamkollege Pierre Gasly Siebter wurde, gab Doohan beim Finale obendrein keine besonders überzeugende Bewerbung ab.

Unfälle und Strafen: Doohan tut sich noch schwer

Zwar gab es seither einige Lichtblicke, doch sie wurden auch von eklatanten Fehlern überschattet: Beim Auftakt in seiner australischen Heimat qualifizierte sich Doohan fünf Plätze hinter Gasly. Doch in Q1 war er schneller als sein Teamkollege, bevor ihn eine durch Lewis Hamilton ausgelöste Gelbe Flagge in Q2 beeinträchtigte - ein Umstand, der das Bild etwas verzerrt. Im Rennen schied er nach Crash früh aus, zu harte Kritik wäre für einen Rookie aber wohl unangemessen, strauchelten bei den schwierigen Bedingungen schließlich ganz andere Fahrer.

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Jack Doohan handelte sich im Hinterfeld in China schon etwas Ärger ein Zoom Download

In China ließ der 22-Jährige Gasly dann immerhin im Sprint-Qualifying hinter sich, wenn auch nur um eine Position, verlor aber prompt zwei Plätze auf der ersten Runde und kassierte eine Strafe, nachdem er Gabriel Bortoleto beim Versuch eines Last-Minute-Manövers um Platz 17 von der Strecke drängte. Die Rennkommissare verhängten eine - angesichts seiner Position irrelevante - 10-Sekunden-Strafe, sowie zwei Strafpunkte.

Die Strafe dürfte nicht jedem Fan geschmeckt haben - Stichwort: "Wenn du nicht mehr in die Lücke stichst, bist du kein Rennfahrer mehr" - aber die Regeln der Formel 1 lassen heutzutage, Mut hin oder her, wenig Spielraum. Doohan bremste sich in der Haarnadel innen so spät neben Bortoleto, dass der Sauber-Pilot den Angriff längst abgeschrieben hatte und auf seiner normalen Linie einlenkte. Das Manöver als optimistisch zu bezeichnen, wäre also noch wohlwollend...

Doohan glaubt: "Der innere Kreis versteht das"

Zwar zeigte Doohan sich anschließend einsichtig - nur aber, um es am nächsten Tag irgendwie doch erneut tun. Zwar waren die Umstände etwas anders - schließlich hatte Doohan bereits ein Drittel des Grand Prix damit verbracht, Isack Hadjar hinter sich zu halten - das Ergebnis war jedoch dasselbe: Hadjar landete im Auslauf der Haarnadel, und die Rennkommissare waren erneut wenig begeistert.

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Immerhin die Stimmung scheint gut bei Doohan und Teamkollege Pierre Gasly Zoom Download

Am Ende kam Doohan als 14. über die Ziellinie, verlor durch die nächste Strafe zwei Plätze, gewann dann aber durch Disqualifikationen vor ihm wieder welche, wodurch er letztlich sogar als 13. gewertet wurde. Immerhin kostete der Neuling sein Team also keine Punkte. Dafür sammelte er wertvolle Erfahrung, wie er selbst nach dem Wochenende klarstellt: "Für mich gibt es viele positive Aspekte".

"Das Ergebnis war noch nicht da, um das wirklich zu zeigen, aber der innere Kreis versteht das, und das ist das Wichtigste. Die Jungs im Team sind super zufrieden, auf jeden Fall", glaubt Doohan. Bleibt abzuwarten, ob der "innere Kreis", der aus Personen wie Flavio Briatore und Teamchef Oliver Oakes besteht, das mit Blick auf die Zukunft ihres Schützlings wirklich so sieht. Denn die Wettfreudigen unter uns glauben nach wie vor, dass es bei Doohan nicht um das "ob", sondern nur noch um das "wann" geht...

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