Zeitstrahl: Liam Lawson als Red-Bull-Fahrer
Nach nur zwei Rennen ist das Abenteuer von Liam Lawson bei Red Bull bereits vorbei: Unser Zeitstrahl fasst seine kurze Zeit im Formel-1-Topteam zusammen
(Motorsport-Total.com) - Seine Formel-1-Laufbahn bei Red Bull hatte kaum begonnen, da ist sie auch schon wieder vorbei: Liam Lawson durfte nur zwei Rennwochenenden lang der Teamkollege von Max Verstappen sein, dann verlor die Teamleitung um Christian Horner und Helmut Marko die Geduld.
Dieser Artikel zeichnet die komplette Red-Bull-Karriere von Liam Lawson nach, von der Bestätigung im Dezember 2024 bis zur "Kündigung" im März 2025, mit allen wichtigen Stationen.
19. Dezember 2024: Perez raus, Lawson rein
Am 19. Dezember 2024 gab Red Bull offiziell bekannt, dass man sich von Sergio Perez trennen würde - obwohl der Mexikaner noch einen Vertrag für die Saisons 2025 und 2026 hatte. Nach monatelangen Spekulationen war dies das Ergebnis enttäuschender Leistungen im vergangenen Jahr.
Der Neuseeländer Liam Lawson wurde als Nachfolger verpflichtet. Lawson, der 2023 als Ersatz für den verletzten Daniel Ricciardo sein Formel-1-Debüt gegeben hatte, erhielt die Chance, 2025 an der Seite von Max Verstappen zu fahren.
"Es ist ein lebenslanger Traum von mir, als Red-Bull-Fahrer angekündigt zu werden", sagte Lawson.
25. Februar 2025: Präsentation des RB21
Red Bull präsentierte am 25. Februar 2025 den neuen RB21. Die Entwicklung konzentrierte sich auf eine bessere Balance, da sich der RB20 aus dem Vorjahr als schwer beherrschbar erwiesen hatte. Die mangelnde Konstanz hatte es der Konkurrenz ermöglicht, in der zweiten Saisonhälfte aufzuholen - und teilweise sogar vorbeizuziehen.
2024 wurde Red Bull Dritter in der Konstrukteurswertung, was den Verlust der Dominanz gegenüber McLaren und Ferrari unterstrich. Technischer Direktor Pierre Wache erklärte, dass hart daran gearbeitet worden sei, die Balance zu verbessern, um die Abstimmung zu erleichtern und die Leistung auf verschiedenen Strecken zu stabilisieren.
25. Februar 2025: Lawson über seine neue Rolle
Der 23-jährige Liam Lawson zeigte sich vor den Wintertests in Bahrain begeistert von seiner neuen Aufgabe. Er wusste, dass ihn mit dem viermaligen Weltmeister Verstappen die schwierigste Herausforderung erwartete.
"Von niemandem kann man besser lernen", sagte er über Verstappen. "Aber das Messer schneidet in beide Richtungen. Wir sind alle in der Formel 1, um zu gewinnen - und Max ist der schwerste Gegner."
Ein konkreter Zeitplan für den ersten Sieg? Fehlanzeige. Aber das Ziel war klar: Rennen gewinnen und Weltmeister werden.
26. Februar 2025: Erster Testtag in Bahrain
Am ersten Testtag teilte sich Lawson den RB21 mit Verstappen. Er fuhr 58 Runden. Beste Zeit: 1:31.560 Minuten. Ein Dreher am Morgen (Kurve 2/3) blieb ohne Schaden - ein "Lernmoment". Lawson zeigte sich mit seiner Leistung zufrieden: Wichtiger als Zeiten seien Kilometer und Datensammlung gewesen.
27. Februar 2025: Lawson lernt weiter
Am zweiten Testtag durfte Lawson den ganzen Tag fahren. 91 Runden. Beste Zeit: 1:30.252 Minuten. Trotz technischer Probleme (Turbolader-Kühlung) und Regen fühlte er sich wohler im Auto. Seine Rückmeldungen stimmten laut Wache mit denen von Verstappen überein - ein gutes Zeichen.
14. März 2025: Schwieriger Freitag in Melbourne
Lawsons erstes Rennwochenende für Red Bull in Australien verlief enttäuschend: P16 und P17 in den Trainings. "Ich fühlte mich wohl, war aber zu langsam", sagte er.
Fotostrecke: Die kurze Red-Bull-Karriere von Liam Lawson
Im Dezember 2024 gibt Red Bull die Trennung von Sergio Perez offiziell bekannt. Der Grund: Die anhaltend schwachen Leistungen von Perez im Vergleich zu Max Verstappen. Fotostrecke
Teamchef Christian Horner nahm ihn in Schutz: "Er hat erst elf Rennen bestritten. Es ist die härteste Aufgabe in der Formel 1, Max' Teamkollege zu sein."
Tsunoda beeindruckte derweil mit P4 im zweiten Freien Training.
15. März 2025: Schmerzhafte erste Qualifikation
Ein Turboproblem kostete Lawson das dritte Training. Im Qualifying flog er in Q1 von der Strecke - P18. "Das hat uns wertvolle Zeit gekostet", so Lawson. Tsunoda brillierte erneut: P5 vor beiden Ferrari.
16. März 2025: Ausfall beim Red-Bull-Debüt
Im verregneten Rennen riskierte Red Bull den Einsatz von Slicks - mit Folgen: Lawson drehte sich und schied zehn Runden vor Schluss aus. "Wir wollten zocken", erklärte Horner. Positiv: Lawson fuhr auf Slicks die zweitschnellste Rennrunde.
Tsunoda ging in Australien ebenfalls leer aus, verlor durch eine schlechte Strategie.
20. März 2025: Rückendeckung von Albon
Der frühere Red-Bull-Fahrer Alexander Albon bat um Geduld für Lawson: "Die Rookies waren am Sonntag im Nachteil. Lawson braucht Zeit, um auf Tempo zu kommen."
21. März 2025: Letzter im Sprint-Qualifying
In Shanghai kam Lawson im Training nicht über P18 hinaus. Im Sprintqualifying: Letzter. Der Grund: Probleme mit der Reifentemperatur.
Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1
Christian Klien (2004-2010): Mit Unterstützung von Red Bull debütiert der Österreicher 2004 bei Jaguar in der Formel 1. Nach der Übernahme des Rennstalls durch den Engergy-Drink-Hersteller fährt Klien auch 2005 und 2006 bei den meisten Grands Prix für das nun Red-Bull-Racing genannte Team an der Seite von David Coulthard. Ende 2006 scheidet Klien nach Streitigkeiten über einen Wechsel in die ChampCar-Serie aus dem Red-Bull-Kader aus. Später ist der Österreicher Testfahrer für Honda und BMW-Sauber und fährt 2010 drei Rennen für HRT. Fotostrecke
Helmut Marko zeigte Verständnis: "Er braucht mehr Runden, denn Melbourne und Shanghai kennt er nicht."
22. März 2025: Tsunoda beeindruckt, Lawson kämpft
Im Sprintrennen kämpfte sich Lawson von P20 auf P14 vor. Marko lobte Einsatz und Aggressivität, hoffte auf Besserung im Qualifying.
Tsunoda wurde Sechster - erneut ein Statement.
22. März 2025: Wieder P20 im Qualifying
Lawson wurde in Q1 von Gasly aufgehalten - P20. "Das war kein Toprunde. Ich muss mich verbessern", sagte er. Tsunoda kam auf P9.
23. März 2025: Unauffällig im Hinterfeld
Lawson startete aus der Box in den Grand Prix von China, kam als Sechzehnter ins Ziel und wurde nach den Disqualifikationen gegen andere Fahrer noch auf P12 gewertet.
Fotostrecke: Hoffnungsvolle Formel-1-Talente, die unerwartet stolperten
1993: Michael Andretti kommt ein Jahr nach seinem IndyCar-Titel zu McLaren in die Formel 1. Dort trifft er auf den dreimaligen Weltmeister Ayrton Senna, der mit fünf Siegen WM-Zweiter wird. Andretti schafft es nur einmal aufs Podium - und beendet seine einzige Formel-1-Saison nicht. Fotostrecke
Verstappen vermutete, dass Lawson im Racing Bulls besser performt hätte als im Red Bull: "Bei Racing Bulls war er mit Yuki auf Augenhöhe. Jetzt ist das Loch riesig."
Im Formel-1-Fahrerlager wurde erstmals über einen möglichen Fahrerwechsel spekuliert.
25. März 2025: Gespräche über Fahrerwechsel
Die Entscheidung ist gefallen, auch wenn sie noch nicht öffentlich war: Lawson wird nach nur zwei Rennen durch Tsunoda ersetzt. Der Japaner fährt sein erstes Rennen für Red Bull ausgerechnet in Suzuka - vor heimischem Publikum.
27. März 2025: Die Verkündung
Nun ist es offiziell: Liam Lawson wird nach nur zwei Rennen zurück zu Racing Bulls versetzt. Yuki Tsunoda übernimmt ab sofort den Platz neben Max Verstappen bei Red Bull. Es ist ein ungewöhnlich früher Fahrerwechsel, dessen Auswirkungen sich in den kommenden Wochen zeigen werden.
28. März 2025: Lawson reagiert
In den sozialen Netzwerken meldet sich Lawson erstmals nach seinem Aus bei Red Bull zu Wort und beschreibt in emotionalen Worten und mit Bildern, wie er für seinen Kindheitstraum gebrannt habe. Er sagt aber auch: Er will alles geben für Racing Bulls.