Vasseur: McLaren ist nicht so dominant wie Red Bull 2024

(Motorsport-Total.com) - Hat McLaren nach nur zwei Rennwochenenden in der Formel-1-Saison 2025 bereits eine Hand am WM-Pokal? Davon will Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur nichts wissen.

© LAT Images

Lando Norris im McLaren vor Lewis Hamilton im Ferrari Zoom Download

"Ich erinnere mich noch an die Pressekonferenz nach dem zweiten Rennen im vergangenen Jahr. Da wurde ich gefragt, ob Red Bull bis Juni schon als Weltmeister feststehen würde", sagt Vasseur.

Die Ergebnisse der ersten Grands Prix ließen das zwar wahrscheinlich erscheinen, es kam aber anders: Nicht Red Bull gewann am Ende die Konstrukteurswertung der Formel 1, sondern McLaren. "Deshalb muss man das alles mit Vorsicht betrachten", meint Vasseur.

"Natürlich ist McLaren gut in Form. Das Team macht einen guten Job, das Tempo ist eindeutig stark, und ich denke, McLaren ist uns aktuell einen Schritt voraus. Aber das bedeutet nicht, dass für uns die Meisterschaft schon gelaufen ist."

Was 2025 anders ist als 2024

Zumal der Abstand zwischen Ferrari und McLaren "viel, viel, viel geringer" sei als der Abstand zu Beginn der Saison 2024 zwischen Ferrari und Red Bull. Vasseur verweist auf den China-Sprint von vor einem Jahr: "Da ist Max von P6 losgefahren und hat mit 16 Sekunden Vorsprung gewonnen. Da war das Rennen gelaufen. Aber die Dinge ändern sich."

Schon am Saisonende 2024 sei Red Bull "wahrscheinlich einen Schritt hinterher" gewesen, sagt Vasseur. Gleichzeitig haben sich andere Teams wie Ferrari und McLaren gesteigert.

"Ich will mich eigentlich nicht ständig wiederholen, aber: Man muss einfach ruhig bleiben und sich auf sich selbst konzentrieren. Denn wir sind immer noch dabei, das Beste aus dem Auto und dem Team herauszuholen. Daran müssen wir weiter arbeiten."

Wie sich Hamilton bei Ferrari eingewöhnt

Ferrari habe beim China-Grand-Prix in Shanghai "viel Positives erlebt", sagt Vasseur und nennt die Sprint-Pole und den Sprint-Sieg von Hamilton. "Es gab aber auch Negatives, das schwerer zu verstehen ist: Lewis' Grand Prix oder sein Tempo im Qualifying."

Das sei auch eine Frage der Eingewöhnung bei Ferrari, meint Vasseur: "Manchmal fragt er noch nach bestimmten Funktionen. Ich denke aber, er fühlte sich in Shanghai schon deutlich wohler. Er hat zum Beispiel nach dem Sprintrennen nicht mehr die gleichen Fragen gestellt wie vorher - da war er vorne, und es war magisch. Das heißt, wir müssen in jeder Situation ruhig bleiben."

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Vasseur geht nämlich von einer "Saison mit Höhen und Tiefen" aus, weil das Feld wieder sehr eng beisammen liege. "Wir reden über eine Zehntel- oder anderthalb Zehntelsekunde pro Runde. Das bedeutet, es hängt von verschiedenen Faktoren ab. Und entscheidend ist, wie man die Reifen nutzt oder das Set-up."

"Man kann von P6 auf P1 oder von P1 auf P6 rutschen - dafür gibt es seit Saisonbeginn unzählige Beispiele. Deshalb müssen wir ruhig bleiben, Schritt für Schritt arbeiten und versuchen, am Auto bis zum letzten Moment noch etwas zu verändern."