• 25. März 2025 · 10:10 Uhr

Erstes Buch: Red-Bull-Mechaniker Calum Nicholas gibt spannende Einblicke

Red-Bull-Mechaniker Calum Nicholas spricht im Interview über sein kürzlich erschienenes Buch "Life in the Pitlane" und verrät, wie sein Team darauf reagierte

(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten, in denen Formel-1-Mechaniker anonyme Gestalten in den Garagen waren, sind vorbei. Dank sozialer Medien haben diese Männer und Frauen nun Namen, Gesichter und in einigen Fällen eine riesige Fangemeinde.

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Calum Nicholas hat mit Red Bull bereits einige Erfolge feiern können Zoom Download

Fans interessieren sich zunehmend nicht nur für die Fahrer und Teamchefs, sondern auch für die oft übersehenen Helden des Sports.

Mit über 348.000 Followern auf Instagram ist Calum Nicholas wahrscheinlich der am meisten gefolgte Formel-1-Mechaniker in den sozialen Medien - und mit der Veröffentlichung seines Buches dürfte seine Bekanntheit noch weiter steigen.

Während Steve Matchett und Marc Priestley mit ihren jeweiligen Büchern "The Mechanic's Tale" (1999) und "The Mechanic" (2017) den Weg bereiteten, ist "Life in the Pitlane" das erste Buch eines Mechanikers, der noch aktiv im Sport tätig ist. Motorsport.com, eine Schwesterplattform von Motorsport-Total.com, hat ihn getroffen.

Frage: "Wie hat Red Bull Racing auf Ihr Buchpläne reagiert?"

Calum Nicholas: "Kurz gesagt, besser als ich es mir jemals hätte vorstellen können."

"Als ich mich entschied, dieses Projekt anzugehen, sprach ich mit meiner Partnerin und meinem Manager und sagte: 'Ich möchte dieses Projekt wirklich machen. Aber nach meinem Wissen über die Arbeitsweise von Formel-1-Teams in der Vergangenheit gibt es eine ziemlich große Chance, dass Red Bull sagt, ich könne das nicht tun und gleichzeitig hier arbeiten.'"

"Das war ein Risiko, das ich akzeptierte, als ich das Projekt startete. Aber ehrlich gesagt hätte ich niemals mit einer so unglaublichen Unterstützung des Teams gerechnet."

"Von dem Moment an, als ich zu ihnen ging und sagte: 'Schaut, ich mache das', gab es Angebote zur Unterstützung. Und das nicht nur von der Geschäftsleitung, der Kommunikations- und Marketingabteilung - also genau den Leuten, vor denen ich mit diesem Projekt am meisten Respekt hatte -, sie waren großartig."

"Aber auch meine Kollegen in der Garage haben mich unglaublich unterstützt. Ich fühle mich wirklich glücklich, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass ich das irgendwo anders hätte durchziehen können als hier. Ich habe wirklich großes Glück, dass die Reaktion des Teams durchweg positiv war."

"Noch bevor ich ihnen einen Entwurf zum Lesen gegeben hatte und sie wussten, was genau im Buch steht, sagten sie sofort: 'Cal, wir glauben, dass das eine tolle Sache sein könnte, und wir wollen dich unterstützen, wo wir können.'"

Frage: "Hat das Team also verlangt, das Buch zu lesen, bevor es in den Druck ging?"

Nicholas: "Wie gesagt, als ich dieses Projekt in Angriff nahm, wusste ich, dass es für andere problematisch sein könnte. Deshalb sagte ich: 'Ich werde das tun. Aber wenn ich es mache, dann soll es zu 100 Prozent mein Werk sein. Ich möchte ehrlich sein und keinen externen Einfluss darauf haben, was ich schreibe oder welche Meinungen ich äußere.'"

"Und mir war klar: Wenn ich zum Team gehe, bevor ich mit dem Schreiben beginne, wird jeder clevere PR- oder Kommunikationsmitarbeiter das Projekt sofort stoppen. Wenn du um Erlaubnis bittest, wird die Antwort nein sein. Und es wäre sogar nachvollziehbar, wenn sie nein sagen würden."


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"Deshalb entschied ich mich, das Buch einfach zu schreiben und erst danach zum Team zu gehen, um zu sagen: 'Ich mache das, und so wird es aussehen.'"

"Dann fragten sie mich: 'Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir es vor der Veröffentlichung lesen?' Ich war so glücklich über ihre Unterstützung, dass ich sagte: 'Natürlich könnt ihr es vorher lesen.' Aber das war erst, nachdem der endgültige Entwurf fertig war."

"Ich sagte: 'Schaut, ich habe das jetzt gemacht, und ich hoffe, dass wir einen Weg finden, das gemeinsam umzusetzen.' Zum Glück hatten wir die richtigen Leute im Team, die den Mehrwert des Projekts erkannt haben. Und wir haben es möglich gemacht."

Wie die Idee zum Buch entstand

Frage: "Gab es nach dem Lesen des finalen Entwurfs irgendwelche Einwände vom Team?"

Nicholas: "Überhaupt nicht. Eine Grundvoraussetzung für mich war, dass ich das Buch nur schreiben würde, wenn ich ehrlich sein könnte. Und ich musste darauf vertrauen, dass Red Bull das zu schätzen weiß. Nein, es gab keine Probleme - zumindest soweit ich weiß."

Frage: "Man will ja auch keinen Ärger mit seinem Arbeitgeber bekommen oder riskieren, den Job zu verlieren ..."

Nicholas: "Es ging nicht unbedingt darum, meinen Job zu verlieren."

"Ich habe die letzten zehn Jahre meines Lebens mit diesen Menschen verbracht, mit denen ich zusammenarbeite, und wir haben so viel erreicht. Vielmehr wollte ich diese Beziehungen nicht aufs Spiel setzen. Das wäre für mich das Schlimmste gewesen. Es ging nicht nur um den Job - ein Job ist ein Job. Die Beziehung zum Team war mir eigentlich wichtiger."

Frage: "Was hat Sie eigentlich dazu motiviert, dieses Buch zu schreiben?"

Nicholas: "Eine Kombination aus verschiedenen Dingen. Ich denke, viele Leute, die mit der Formel 1 reisen, haben ein ähnliches Erlebnis: Man kommt nach Hause, erzählt seinen Freunden, was so passiert ist, und sie sagen: 'Oh mein Gott.'"

"Meine Freunde sagen mir seit Jahren: 'Cal, du solltest ein Buch schreiben!' Aber ich habe nie wirklich viel darüber nachgedacht. Erst als ich mich mit MINT-Förderung beschäftigte, Menschen für den Rennsport begeistern und ihnen die Karrieremöglichkeiten darin näherbringen wollte, erkannte ich, welchen Mehrwert ich bieten könnte."

"Ich bekomme so viele Nachrichten auf Instagram und Twitter von Leuten, die nach Karrieretipps im Motorsport fragen. Anfangs habe ich versucht, all diese Nachrichten zu beantworten. Ich habe mir immer die Zeit genommen, jedem, der den Sport liebt, Ratschläge zu geben."

"Aber mit der wachsenden Anzahl an Followern wuchsen auch die Nachrichten - und es wurde schwierig, allen individuell zu antworten. Also dachte ich, dass das Buch vielleicht eine Möglichkeit wäre, meine Erfahrungen und Ratschläge weiterzugeben - und sie für alle zugänglich zu machen."

"Und ich hatte das Gefühl, dass es etwas sein könnte, das Bestand hat. Eines der Dinge, die mir bei sozialen Medien aufgefallen sind, ist, dass wir Inhalte so schnell konsumieren, dass sie nicht lange bestehen bleiben. Ich kann mich kaum an großartige Inhalte von vor drei, vier oder fünf Jahren erinnern, die ich heute noch als nützliches Werkzeug betrachten würde. Bücher hingegen haben immer noch diese Verbindung zu den Menschen."

Frage: "Sie haben Ihre Social-Media-Präsenz erwähnt - fast 350.000 Follower auf Instagram. In Ihrem Buch schreiben Sie, dass Sie im Jahr 2020 plötzlich einen Anstieg der Follower bemerkt haben. Wie haben Sie sich dabei gefühlt, plötzlich so viel Aufmerksamkeit als Person zu bekommen?"

Nicholas: "Zunächst war ich vor allem überrascht. Aber mit der Zeit, als es immer mehr wurde, begann ich, es zu verstehen."

"Durch Dinge wie 'Drive to Survive', das so populär wurde, bekam die Öffentlichkeit einen kleinen Einblick in die Garagen und Teams, den sie vorher nicht hatte."

"Und diejenigen, die dann auf Social Media nach mir und anderen Menschen aus dem Fahrerlager suchten, wollten noch tiefere Einblicke. Also begann ich, ihnen das zu geben. Ich fing an, über meinen Job und die Dinge zu sprechen, die die Leute im Fahrerlager betreffen. So wuchs die Community."

"Wenn ich heute darüber nachdenke, bin ich einfach nur dankbar. Viele Leute nehmen sich die Zeit, Fragen zu stellen und uns ihre Unterstützung zu zeigen."

"Das mag für manche nicht so bedeutsam erscheinen, aber wenn wir ein schlechtes Rennwochenende hatten und dann viele Nachrichten bekommen wie 'Kommt schon, Jungs! Nächste Woche wird's besser!' - dann bedeutet das wirklich viel. Gerade, wenn man unter schwierigen Bedingungen viel erreicht hat. Also bin ich jetzt vor allem dankbar für diese Unterstützung."

Kein Konkurrenzdenken unter den Mechanikern

Frage: "Auch einige andere Mechaniker und Ingenieure haben mittlerweile viele Follower. Freut es Sie, dass die Menschen in der Boxengasse heute mehr Aufmerksamkeit bekommen?"

Nicholas: "Auf persönlicher Ebene ist es natürlich schön zu wissen, dass die Arbeit, die wir in der Garage leisten, geschätzt wird. Aber im größeren Zusammenhang sehe ich es einfach als Teil des Wachstums des Sports."

"Je mehr die Formel 1 wächst, desto mehr Einblicke wollen die Fans haben. Und nicht nur ich, sondern viele großartige Leute, die sich im Sport hochgearbeitet haben, geben den Fans nun Einblicke, die es früher nicht gab. Das ist definitiv eine positive Entwicklung. Es bringt gewisse Verantwortungen mit sich, aber insgesamt ist es eine tolle Sache."

Frage: "Gibt es dabei auch eine Schattenseite? Einige Mechaniker stehen mehr im Rampenlicht als andere. Kann das für Spannungen in der Garage sorgen?"

Nicholas: "Ich kann nicht für andere sprechen. Aber ich glaube nicht, dass es jemals wirklich Spannungen in der Garage gab. In jeder Gruppe, mit der man eng zusammenarbeitet, gibt es immer ein bisschen Necken und Sprüche, aber ich habe nie das Gefühl gehabt, dass jemand nicht unterstützend war."

"Ich nehme es auch mit Humor. Wenn mich jemand aufzieht, dann ziehe ich ihn auch auf - das gehört dazu! Vielleicht bekommt man einen Spitznamen wie 'Hollywood' oder 'Influencer' - aber mehr ist es nicht. Nein, es hat nie für echte Spannungen gesorgt, ganz sicher nicht."

"Mehr als alles andere - und das wollte ich auch in meinem Buch vermitteln - ist mir bewusst, dass ich ohne die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, nichts von dem erreicht hätte. Deshalb ist es wichtig, ein Gleichgewicht zu finden und sicherzustellen, dass auch die anderen für ihre Arbeit anerkannt werden."

"Es geht nicht darum, jemandem das Rampenlicht zu stehlen oder Ähnliches. Vielmehr möchte ich - so drücke ich es in meinem Buch aus -, dass die Öffentlichkeit weiß: Die Menschen, mit denen ich arbeite, sind die Besten in ihrem Bereich. Die Formel 1 ist ein Teamsport. Die Konstrukteursmeisterschaft gibt es nicht umsonst."

"Niemand kann in einer Formel-1-Garage als Einzelperson erfolgreich sein - man braucht das gesamte Team um sich herum. Und es ist wichtig, dass jeder das versteht."

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Nicholas (ganz links) weiß: Nur als Team kann man in der Formel 1 erfolgreich sein Zoom Download

Frage: "Auf X haben Sie auf einen Beitrag von Sophia Flörsch reagiert, die sich auf ein Zitat von Lewis Hamilton bezog. Er sagte, dass sein eigenes Team von Anfang an divers aufgestellt wäre. Ihre Antwort wurde von einigen Medien aufgegriffen. Wie bewusst ist Ihnen, dass das, was Sie in den sozialen Medien sagen, tatsächlich eine Schlagzeile werden kann?"

Nicholas: "Das passiert schon eine ganze Weile. Wie ich bereits gesagt habe, bringt diese Art von Öffentlichkeit eine gewisse Verantwortung mit sich."

"Letztendlich hat das Team mir viel Vertrauen entgegengebracht, indem sie mir erlaubt haben, das zu tun, was ich tue. Meine Verantwortung ihnen gegenüber besteht darin, sicherzustellen, dass ich den Ruf des Teams nicht beschädige. Also ja, alle sind damit einverstanden, dass ich meine ehrliche Meinung teile - aber ich akzeptiere, dass das mit einer Verantwortung einhergeht."

"Ich habe auch kein Problem damit, wenn Journalisten meine Aussagen aufgreifen und eine ehrliche Diskussion daraus entsteht. Perfekt, kein Thema."

"Was mich jedoch wirklich stört, ist, wenn Leute versuchen, aus etwas, das es nicht ist, Clickbait zu machen. Diese Leute sind nicht dumm. Wir alle verstehen, dass eine bestimmte Bildauswahl oder ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat dazu dient, Klicks zu generieren. Das ist frustrierend."

"Aber gleichzeitig akzeptiere ich leider auch, dass wir uns genau in so einer Medienlandschaft befinden. Deshalb muss man einfach darauf achten, was man sagt, wie man es sagt und versuchen, keine Angriffsfläche zu bieten, damit die eigene Aussage nicht falsch interpretiert wird."

"Und grundsätzlich halte ich mich an eine Regel: Ich spreche über Dinge, von denen ich Ahnung habe. Wenn es etwas gibt, worüber ich nicht genug weiß, dann versuche ich, mehr darüber zu lernen. Aber ich werde nicht einfach über Themen reden, von denen ich nichts verstehe."

Frage: "Apropos Social Media und Regeln. In Ihrem Buch schreiben Sie, dass Sie die Social-Media-Richtlinien des Teams noch nicht unterschrieben haben. Haben Sie das mittlerweile getan?

Nicholas: "Noch nicht [lacht]. Ich werde es tun. Irgendwann komme ich schon dazu!"

Das ist Calum Nicholas' Aufgabe bei Red Bull

Frage: "In Ihrem Buch schreiben Sie über Ihnren Weg zum 'Senior Power Unit Assembly Technician' bei Red Bull. Was umfasst diese Rolle?"
Nicholas: "Im Grunde bin ich für alle Red-Bull-Komponenten verantwortlich, die einen Motor in unser Chassis integrieren."

"Wenn man an die Power-Unit denkt - also an den Verbrennungsmotor und die Komponenten, die wir von unserem Lieferanten erhalten -, dann sind alle Teile, die daran und am Chassis montiert werden müssen, mein Verantwortungsbereich."

"Dazu gehören Kühlsysteme, Auspuffsysteme und alle anderen Zusatzsysteme, die den Motor in unserem Auto zum Laufen bringen. Ich stelle sicher, dass diese Komponenten jede Woche nach den richtigen Spezifikationen gebaut, gewartet und rechtzeitig an die Rennstrecke geliefert werden."

"Zusätzlich bin ich Teil der Boxencrew und bediene die Radpistole am rechten Hinterrad. Das mache ich jetzt seit ungefähr fünf Jahren."

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Nicholas ist seit über zehn Jahren in der Formel 1 tätig - und liebt es noch immer Zoom Download

Frage: "Max Verstappen äußert sich oft sehr kritisch über den vollen Rennkalender der Formel 1, insbesondere für Mechaniker. In Ihrem Buch beschreiben Sie die 24 Rennen als große Belastung, jetzt wo Sie 35 Jahre alt sind. Können Sie erklären, wie anstrengend der Kalender für Sie ist?"

Nicholas: "Ja, ich habe es als große Belastung im Vergleich zu früher bezeichnet."

"Als ich in die Formel 1 kam und meine erste komplette Saison in der Boxengasse absolvierte, war ich 23. Damals hätte ich ohne zu zögern gesagt: 'Bringt ruhig 24 oder 25 Rennen!' Das hat sich einfach mit der Zeit geändert ..."

"Ich habe jetzt eine kleine Tochter, und das verändert alles. Früher, als ich noch keine Familie hatte, waren die Opfer, die ich für den Rennsport gebracht habe, nur meine eigenen. Es war meine Entscheidung. Aber mit der Zeit merkt man, dass auch andere Menschen Opfer bringen - meine Partnerin und meine Tochter."

"In den letzten sechs Jahren haben sie enorme Zugeständnisse gemacht, damit ich das tun kann, was ich liebe. Es ist also nicht so, dass es eine "riesige" Belastung ist - es hat sich nur mein Blickwinkel verändert. Ich will jetzt mehr vom Leben als nur den Rennsport."

Frage: "Wie schaffen Sie es, die 24 Rennen mit Ihrem Familienleben zu vereinbaren?"

Nicholas: "Das ist wirklich hart. Letztes Jahr bedeuteten 24 Rennen, dass wir fast 200 Tage unterwegs waren - genauer gesagt etwa 190 Tage, von den Vorsaisontests bis zur Rückkehr nach dem Young-Driver-Test in Abu Dhabi. Das ist verdammt viel."

"Ich glaube, die meisten von uns, die in der gleichen Situation sind wie ich - mit einer jungen Familie -, würden als Erstes sagen, dass ein verständnisvoller Partner entscheidend ist! Das ist das Wichtigste, und ich erwähne es immer wieder, weil es ohne das gar nicht möglich wäre."

"Abgesehen davon muss man sich bewusst sein, dass man es macht, weil man es liebt. Als talentierter Ingenieur, Techniker oder Mechaniker könnte man außerhalb des Rennsports mehr Geld verdienen. Diejenigen, die trotzdem Jahr für Jahr in der Boxengasse arbeiten, tun es aus Leidenschaft. Das ist die Wahrheit."

"Und es ist unglaublich schwer, damit aufzuhören, wenn man einmal merkt, wie großartig dieser Job sein kann. Es ist nicht einfach zu sagen: 'Ich hab genug, der Kalender ist zu lang.' Denn auch wenn du sagst: 'Mein Gott, diese 24 Rennen sind brutal', heißt das nicht, dass du einfach aufhören willst. Es ist nicht so einfach."

"Wenn du dich einmal in diesen Sport verliebt hast, dann bist du drin - und du wirst diese Opfer für eine Weile bringen."


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Frage: "Da Ihre Zeit zu Hause so wertvoll ist, nehme ich an, dass Sie den Großteil des Schreibens an Flughäfen, in Flugzeugen und Hotelzimmern erledigt haben?"

Nicholas: "Ja, größtenteils habe ich versucht zu schreiben, wenn es nicht von der ohnehin begrenzten Familienzeit abging."

"Verstehen Sie mich nicht falsch, es gab viele Abende, an denen ich meine Tochter ins Bett gebracht habe, mich dann auf das Sofa gesetzt und ein paar Stunden geschrieben habe. Aber größtenteils waren es tatsächlich Hotelzimmer, Flugzeuge - manchmal sogar in der Economy-Class, eingeklemmt und tippend - und allerlei andere Orte."

"Vor allem, nachdem wir den Vertrag für das Buch unterzeichnet hatten und es Fristen für Entwürfe gab, habe ich an noch mehr Orten geschrieben. Ich hatte sogar geplant, während einiger Rennen zu schreiben. Zum Beispiel in China - ich wusste, dass der Verkehr dort richtig schlimm sein kann, mit einer einstündigen Fahrt zur Strecke und anderthalb Stunden zurück."

"Also habe ich während dieser Fahrten geschrieben. Oft hatte ich ein Thema, an dem ich arbeitete, habe alles auf meinem Handy getippt und es dann später am Laptop überarbeitet. Ich habe einfach versucht, jede Gelegenheit zu nutzen, die sich bot."

"Manchmal war es wirklich hart. Nach einer langen Woche an der Strecke, wenn die Dinge nicht gut liefen, war es schwierig, die Motivation zu finden. Aber ja, ich habe einfach versucht, das Beste aus der Zeit zu machen."

Diversität im Motorsport immer noch eine Baustelle

Frage: "Gut, dass Ihr Buch nicht unter den International Sporting Code fällt, denn ich habe das F-Wort ein paar Mal entdeckt."

Nicholas: "Nun, ich wollte das Buch unbedingt so schreiben, wie ich bin. Ich werde jetzt nicht auf die Debatte über Kraftausdrücke eingehen, aber für mich - ja, ich bin froh! Ich glaube nicht, dass ich eine Strafe bekomme!"

"Die Regeln beziehen sich nur auf gesprochene Sprache, nicht darauf, es aufzuschreiben. Also denke ich, ich komme damit durch. Vielleicht bekomme ich beim Hörbuch Ärger!"

Frage: "Wie viel Fluchen gibt es eigentlich in der Garage?"
Nicholas: "Ehrlich gesagt, wir sind da gar nicht so schlimm! Wirklich nicht! Es ist nicht so, dass Leute wütend herumschreien und fluchen."

"Meistens passiert es eher im Spaß, wenn man sich gegenseitig aufzieht. Oft, wenn jemand flucht, hat er dabei ein Lächeln im Gesicht. Ich weiß nicht, ob das die Sache besser oder schlimmer macht! Aber es ist definitiv nichts, was besonders heraussticht."

"Moment mal! Gelten die neuen Regeln auch für die Garage? [lacht] Muss jetzt wirklich jeder ein Mikrofon tragen, um Flüche zu überwachen? Ich glaube nicht, dass das passiert ... Ich denke, wir sind auf der sicheren Seite."

Frage: "In Ihrem Buch sprechen Sie auch über Diversität und Inklusion. Wie viel Arbeit muss in der Formel 1 auf diesem Gebiet noch geleistet werden?"

Nicholas: "Zunächst einmal würde ich sagen, dass die Formel 1 nur einen sehr kleinen Ausschnitt des gesamten Motorsports zeigt. Zumindest in Großbritannien habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Formel 1 tatsächlich ein diverseres Umfeld ist als viele Nachwuchskategorien."

"Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Formel 1 Menschen aus der ganzen Welt zusammenbringt, während kleinere Rennserien und Juniorenkategorien das nicht in diesem Ausmaß tun. Es ist also nicht unbedingt ein reines Formel-1-Problem - aber es betrifft die Formel 1."

"Es ist vielmehr der gesamte Motorsportsektor, der sich mit Zugangswegen und dem Abbau von Barrieren beschäftigen muss. Diese Barrieren sind für verschiedene Menschen unterschiedlich. Sie verändern sich je nach Gruppe. Es gibt keine universelle Lösung für alle Probleme. Oft geht es um sehr spezifische, kleine Dinge - viele davon könnten mit Geld gelöst werden."

"Ich habe bereits über die geografische Barriere im britischen Motorsport gesprochen. Der gesamte Motorsport in Großbritannien konzentriert sich auf eine bestimmte Region, oft in ländlichen Gebieten, aber nicht in den großen Städten."

"Gleichzeitig lebt ein Großteil der ethnisch vielfältigen Bevölkerung in diesen Städten. Damit hat man bereits eine Hürde geschaffen: Transport und Geografie. Und das sind Dinge, die einen Einfluss haben - die aber mit finanziellen Mitteln gelöst werden könnten."

"Ein weiteres wichtiges Thema sind Ausbildungsplätze. Ich bin ein großer Befürworter von Lehrlingsausbildungen und deren besserer Zugänglichkeit. Nicht nur für Formel-1-Teams, sondern für den gesamten Motorsport-Nachwuchsbereich, also für die gesamte Pyramide, von der wir sprechen, wenn es um Juniorenserien geht."

"Wenn wir eine Möglichkeit finden, diese Programme besser zu finanzieren, denke ich, dass das einen großen Einfluss auf eine natürlich wachsende Diversität haben wird."

Frage: "Was sind Ihre Ambitionen und Pläne für die Zukunft? Wäre es für Sie interessant, eine höhere Position im Team einzunehmen?"

Nicholas: "Das ist eine schwierige Frage, denn obwohl ich noch sehr ehrgeizig bin und das Gefühl habe, in diesem Team noch mehr erreichen zu können, erfordert das eine enorme Verpflichtung."

"Wenn ich beispielsweise ins Management aufsteigen wollte, würde ich mich wahrscheinlich für ein weiteres Jahrzehnt im Fahrerlager verpflichten - mit allem, was dazugehört. Und das ist ein großer Schritt für mich."

"Ich bin in meiner Rolle wirklich glücklich. Ich habe mehr erreicht, als ich mir je vorgestellt habe, als ich mich damals für diesen Weg entschieden habe. Deshalb schließe ich nichts aus, aber im Moment nehme ich die Dinge Schritt für Schritt. In letzter Zeit war es ziemlich hektisch. Gerade jetzt liegt mein Fokus natürlich auf der neuen Saison - und auf 'Life in the Pitlane'. Also ja, einfach ein Schritt nach dem anderen."

Frage: "In Ihrem Buch sprechen Sie über andere Herausforderungen im Motorsport, wie Le Mans, das Sie bereits zweimal erlebt haben, aber auch über WRC und Dakar."

Nicholas: "Genauso wie Fahrer über die Triple Crown und solche Dinge sprechen, ist das für mich auch so eine Sache. Ich habe Rallyes schon immer geliebt, und ich habe meine Zeit im WEC-Fahrerlager wirklich genossen. All das sehe ich als mögliche Optionen für die Zukunft."

"Wenn ich mir allerdings eine Sache aussuchen könnte, dann würde ich definitiv die Dakar machen. Physisch wäre das eine unglaubliche Herausforderung, und ich bin mir sicher, dass ich durch die Teilnahme an Dakar oder Rallyes eine völlig neue Fähigkeitspalette erlernen würde."


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"Wie ich schon im Buch gesagt habe, lautet meine Regel: Immer Ja sagen. Wenn sich die Gelegenheit bietet, etwas Neues zu tun oder zu lernen, versuche ich, sie zu ergreifen. Das hat mir besonders in den frühen Jahren meiner Karriere sehr geholfen."

"Ich habe mir damals angewöhnt, immer Ja zu sagen, wenn mich jemand gefragt hat, ob ich etwas machen kann oder ob ich es möglich machen kann. Egal, ob das bedeutete, lange Reisen auf mich zu nehmen oder in meinem Auto zu schlafen - ich habe es immer versucht. Und auch wenn ich inzwischen meistens nicht mehr im Auto schlafe, bleiben neue Möglichkeiten immer spannend. Also ja, ich schließe nichts aus."

Frage: "Sie sind ein großartiger Redner. Haben Sie schon einmal über eine Karriere als TV-Moderator nachgedacht?"

Nicholas: "Ja, das habe ich definitiv in Betracht gezogen. Wie gesagt, im Moment gehe ich einfach Schritt für Schritt voran, und ich bin wirklich gespannt, was 2025 bringen wird. Ich denke, es könnte eine sehr aufregende Saison werden, also mal sehen. Aber wie schon gesagt, ich schließe nichts aus."

Frage: Haben Sie sich schon daran gewöhnt, nicht nur als Red-Bull-Teammitglied, sondern auch als Buchautor bezeichnet zu werden?"

Nicholas: "Wissen Sie was? Es fühlt sich immer noch ungewohnt an! Ich erinnere mich, als wir das Buch zum ersten Mal angekündigt haben, meinte mein Manager zu mir: 'Du solltest deine Bio ändern und dich als Autor bezeichnen.' Und ich dachte nur: 'Oh Gott, das wird eine Weile dauern, bis ich das verinnerliche.'"

"Ehrlich gesagt, als ich die erste physische Kopie des finalen Buches in den Händen hielt, habe ich sie einfach eine Weile angeschaut und dachte nur: 'Wow, Mann, das ist echt cool! Ich habe vor zwei Jahren mit diesem Projekt angefangen - und jetzt bin ich ein Autor!' Aber ja, ich glaube, es braucht noch etwas Zeit, bis das wirklich bei mir ankommt."

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