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Ralf Schumacher: Eigentlich müsste Doohan abliefern wie Piastri
Warum Formel-1-Experte Ralf Schumacher mehr erwartet von Alpine-Fahrer Jack Doohan und wie Doohan selbst sein bisheriges Abschneiden bewertet
(Motorsport-Total.com) - Ralf Schumacher ist bislang wenig angetan von Formel-1-Neuling Jack Doohan: "Er bekleckert sich eigentlich nicht mit Ruhm und macht viele Fehler." Deshalb dürfe man in Frage stellen, ob der Australier wirklich eine gute Besetzung ist für das Alpine-Cockpit neben Pierre Gasly.

© Sutton Images
Formel-1-Fahrer Jack Doohan von Alpine in der Formel-1-Startaufstellung 2025 Zoom Download
Denn laut Schumacher muss von Doohan mehr kommen: "Er ist ja super vorbereitet worden mit irrsinnig vielen Testkilometern. Er müsste einfach so wie Oscar Piastri abliefern, tut er aber nicht. Im Gegenteil: Er scheint ein bisschen überfordert zu sein mit seinen Aktionen. Also er will es mit der Brechstange." Und dieses Vorgehen hat Doohan bislang keine WM-Zähler eingebracht.
"Von daher glaube ich, dass seine Tage bei Alpine eher gezählt sind", sagt Schumacher bei Sky. Das deckt sich mit den Andeutungen, die Alpine-Berater Flavio Briatore schon vor Saisonbeginn gemacht hat: Demnach fährt Doohan in den ersten Rennen unter Beobachtung und könnte zum Beispiel durch einen Alpine-Testfahrer wie Franco Colapinto ersetzt werden.
Denn Schumacher glaubt: Briatore wollte Doohan nie im Auto haben. "Ich habe das Gefühl, diese Entscheidung wurde getroffen, bevor Flavio da war. Das ist so eine kleine Zwangsehe", meint der frühere Formel-1-Fahrer. "Und irgendwie hat man das Gefühl, dass Flavio Briatore nicht so viel von Doohan hält."
Doohan wähnt sich auf Kurs
Doohan selbst geht indes gestärkt aus dem zweiten Rennwochenende der Formel-1-Saison 2025 hervor: Seine erste Zielankunft in diesem Jahr verleihe ihm Selbstvertrauen. "Uns fehlt zwar generell ein bisschen die Pace, aber mit vier gewonnenen Positionen können wir ziemlich zufrieden sein, zumal wir gut 20 Runden einen Racing Bulls hinter uns gehalten haben - und das war ein Q3-Auto."
Platz 13 im China-Grand-Prix ist aber wenig schmeichelhaft, wenn vor Doohan insgesamt drei Fahrer disqualifiziert wurden und Doohan wegen einer Zehn-Sekunden-Zeitstrafe eine Position verloren hat.
"Natürlich muss ich mir das nochmal anschauen", sagt der Alpine-Fahrer. "Ich will natürlich nicht regelmäßig Strafen kassieren und dadurch Plätze verlieren. Und für P14 oder P16 gibt es keine Punkte, aber es fühlt sich trotzdem etwas besser an. Es gibt viel Positives, das wir mitnehmen können."
Wie groß Doohans Rückstand wirklich ist
Dazu zählt Doohan ausdrücklich den Abstand zu seinem Alpine-Teamkollegen Gasly, der "im Schnitt ziemlich ähnlich unterwegs" sei, und zwar "plus oder minus eine Zehntelsekunde, je nach Einheit", so meint Doohan.
Laut der Datenanalyse von F1 Tempo trifft diese Einschätzung zu für das Sprintqualifying und das Qualifying in Shanghai, nicht aber für das Freie Training, den Sprint und den Grand Prix, wo der Abstand mehrheitlich deutlich größer war: Im Direktvergleich verliert Doohan rund zwei Zehntel pro Runde auf seinen Teamkollegen über die Renndistanz.
"Das Wichtigste ist: Teamintern sehen wir die Fortschritte. Die Leute sind sehr zufrieden", meint Doohan und nennt dann explizit Flavio Briatore, Teamchef Oliver Oakes und auch Renault-Boss Luca de Meo sowie die Anteilseigner des französisch-britischen Rennstalls.
"Die wollen natürlich Punkte holen. Sobald das Auto so weit ist, müssen wir bereit sein, das Maximum rauszuholen. Aber bis dahin heißt es: weiter hart arbeiten und konzentriert bleiben. Und hoffentlich liegt uns Suzuka besser", sagt Doohan.
Aber bekommt Doohan in Japan überhaupt noch einmal eine Chance bei Alpine? "Ich glaube, wenn es nach Flavio gehen würde, eher nicht", sagt Schumacher. "Ich glaube, dass Flavio wirklich hofft und glaubt, dass Colapinto einen besseren Job macht. Was natürlich auch dazu führen wird, dass man das Team weiter voran pusht. Von daher bin ich gespannt."