Villeneuve: Darum ist Verstappen ein Albtraum für seine Teamkollegen
Max Verstappens Fahrstil stellt hohe Anforderungen an sein Auto und Teamkollegen - Jacques Villeneuve spricht über die Herausforderungen und Verstappens Zukunft
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat in den letzten Jahren nicht nur durch seine bemerkenswerte Leistung auf der Strecke, sondern auch durch den Abstand zu seinen Teamkollegen für Aufsehen gesorgt. Im Durchschnitt war der Niederländer etwa sechs Zehntel pro Runde schneller als seine Red-Bull-Teamkollegen Pierre Gasly, Alexander Albon und zuletzt Sergio Perez. Diese Diskrepanz macht es für das Team und die Teamkollegen nicht einfach, mitzuhalten.

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Liam Lawson hat mit Max Verstappen die wohl schwerste Messlatte der Formel 1 neben sich Zoom Download
Jacques Villeneuve, der 1997 die Formel-1-Weltmeisterschaft gewann, hat gegenüber yaysweepstakes.com über die Auswirkungen von Verstappens Fahrstil gesprochen und die Schwierigkeiten, die seine Teamkollegen dadurch erleben. Villeneuve erklärt, dass Verstappen ein sehr spezielles Auto benötigt, das auf seine ganz eigenen Anforderungen und seinen Fahrstil abgestimmt ist.
"Max liebt sehr präzise, sehr spitze Autos mit einem sehr guten Verhalten der Vorderachse und er kann das Heck des Fahrzeugs sehr gut kontrollieren", sagt Villeneuve. "Nicht viele Fahrer sind in der Lage, das konstant so umzusetzen, und auch nicht viele Autos sind so gebaut, dass sie diesem Fahrstil gerecht werden."
Villeneuve: Sind Formel-2-Autos zu anders?
Diese speziellen Anforderungen von Verstappen stellen nicht nur das Auto, sondern auch das Team vor große Herausforderungen. Villeneuve geht weiter ins Detail: "Die Art und Weise, wie er fährt und wie das Auto dann entwickelt wird, macht es wirklich schwer für Formel-2-Fahrer. Sie kommen aus Autos, die von Natur aus stark untersteuern, sowohl in der Formel 3 als auch in der Formel 2 - riesige Mengen an Untersteuern."
"Deshalb fahren sie anders, und wenn du dann in ein Auto kommst, das speziell auf Verstappens Fahrstil ausgelegt ist, wird es fast unmöglich, mit ihm Schritt zu halten."
Villeneuve über Verstappen-Zukunft
Ein weiterer spannender Aspekt in Bezug auf Verstappens Zukunft ist die laufende Diskussion über einen möglichen Wechsel zu Aston Martin. Villeneuve äußert sich dazu und erklärte, dass dies für Verstappen durchaus eine Option sein könnte, besonders im Hinblick auf die vergangenen Entwicklungen bei Red Bull und Aston Martin: "Es hängt davon ab, was nächstes Jahr verfügbar ist."
"Vielleicht gibt es im nächsten Jahr kein spannendes Team, zu dem er wechseln könnte. Auch wenn die meisten Teams ihn gerne hätten, könnte die Gelegenheit einfach nicht da sein", so Villeneuve.
Bei Aston Martin hat Adrian Newey mittlerweile seine Arbeit offiziell aufgenommen, nachdem die Designlegende von Red Bull nach Silverstone gewechselt ist. Für Villeneuve ist völlig klar, worauf der Fokus für Newey aktuell liegen wird: "Nächstes Jahr, denn das 2025er-Auto wurde bereits designt."
"Du kannst noch ein paar Anpassungen vornehmen, die richtigen Leute an die richtigen Plätze setzen, aber es geht wirklich darum, sich auf die mittelfristige und langfristige Zukunft vorzubereiten."
"Er hat es immer geschafft, Autos zu entwerfen, die die extremen Ecken des Reglements ausnutzten, immer ein paar Schlupflöcher oder besonders clevere Lösungen fand und wirklich das Maximum aus den Regulierungen herausholte. Aber er hat auch immer verstanden, wie er mit Fahrern arbeitet - das ist der Unterschied zu den meisten anderen", so Villeneuve abschließend.