• 13. März 2025 · 22:54 Uhr

Rivalität Brown vs. Horner: McLarens subtile Spitze gegen Red Bull

Das Duell ist angerichtet: Ein Jahr nach der Horner-Affäre kann sich McLaren-CEO Zak Brown einen subtilen Seitenhieb gegen Red Bull nicht verkneifen

(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr drehte sich in der Formel-1-Welt beim Testauftakt und dem Saisonstart in Bahrain alles um das Chaos bei Red Bull und die WhatsApp-Kontroverse um Christian Horner. Der Machtkampf hinter den Kulissen mündete schließlich in einem fragilen Waffenstillstand, der Horner im Amt hielt - doch nicht, ohne dass konkurrierende Teams versuchten, aus dem Wirbel Kapital zu schlagen.

Foto zur News: Rivalität Brown vs. Horner: McLarens subtile Spitze gegen Red Bull

McLaren-Teamchef Andrea Stella im Gespräch mit CEO Zak Brown Zoom Download

So bemerkte Zak Brown damals öffentlich, dass "einige Red-Bull-Lebensläufe umhergeistern". Letztlich verließen mit Adrian Newey und Jonathan Wheatley zwei hochrangige Red-Bull-Mitglieder das Team, um neue Herausforderungen anzunehmen.

Ein Jahr später könnte die Stimmung bei McLaren nicht unterschiedlicher sein. Während das Team mit einem starken Testauftakt in die Saison gestartet ist, hat es auch geschafft, seinen technischen Kern zusammenzuhalten. Wichtige Personalien wie Oscar Piastri, Teamchef Andrea Stella und Aero-Chef Peter Prodromou haben neue Verträge erhalten, um die langfristige Stabilität zu sichern.

Im Fahrerlager von Melbourne, kurz vor dem Grand Prix von Australien, bestätigen Stella und Brown, dass es aufgrund des jüngsten Erfolgs ihres Teams "gewisses Interesse an unseren Leuten" gebe. Piastris frühzeitige Vertragsverlängerung sei ein Mittel gewesen, um Ablenkungen durch konkurrierende Teams zu minimieren. Doch für Brown geht es nicht nur darum, Mitarbeiter mit Verträgen zu binden. Viel entscheidender sei es, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der die Menschen freiwillig bleiben möchten.

"Man hört immer wieder, dass andere Teams Sponsoren, Fahrer oder Mitarbeiter stehlen. Aber das stimmt nicht. Man verliert sie", betont Brown. "Unabhängig von den vertraglichen Aspekten haben wir hart daran gearbeitet, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Menschen bei McLaren wohlfühlen und bleiben wollen. Und ich denke, das ist uns gelungen. Dieses Jahr gibt es bei uns keine einzige Veränderung an der Boxenmauer. Auch in der technischen Führung gibt es keine Wechsel."

Es fällt schwer, diese Worte nicht als kleine Spitze gegen Red Bull zu verstehen - ein Seitenhieb, der die anhaltende Rivalität zwischen den beiden Teams widerspiegelt, sowohl auf als auch abseits der Strecke. Brown gehörte im vergangenen Jahr zu den ersten, die Öl ins Feuer gossen, als die Horner-Affäre hochkochte. In gewisser Weise hat er Toto Wolff als Horners schärfsten Gegenspieler im Fahrerlager abgelöst.


Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Diese Fehde hat offenbar auch Auswirkungen auf die Personalpolitik beider Teams - insbesondere im Fall von Red-Bull-Chefstratege Will Courtenay. McLaren hatte dessen Verpflichtung als neuer Sportdirektor bereits im September 2024 verkündet, in der Hoffnung, eine Einigung zu erzielen, um seine vertragliche Auszeit zu verkürzen. Doch Red Bull hat keine Anstalten gemacht, McLaren entgegenzukommen. Stattdessen besteht das Team darauf, dass Courtenay erst Mitte 2025 seinen neuen Posten antreten kann.

Auf die Frage, ob Browns persönliche Rivalität mit Horner der Grund für Red Bulls harte Linie sei, weicht Stella zunächst aus - fügt dann aber eine vielsagende Bemerkung hinzu: "Es gibt Verträge, die eingehalten werden müssen, und wir respektieren die Entscheidung der anderen Partei. Das ist ihre Vorgehensweise, und wir üben uns in Geduld", erklärt er.

"Gleichzeitig sind wir sehr daran interessiert, unser Team mit Experten zu verstärken und noch besser zu verstehen, wie andere Teams arbeiten. Unser Fokus liegt darauf, ein Umfeld zu schaffen, in dem nicht nur unsere bestehenden Mitarbeiter bleiben wollen, sondern das auch für andere attraktiv ist."

Und dann folgt eine pikante Bemerkung: "Offenbar ist uns das gelungen - immerhin sind einige hochrangige Mitglieder genau von dieser einen Partei zu uns gewechselt ..."

Solche Sticheleien sind eigentlich eher Browns Spezialität, der für seine direkte und provokante Art bekannt ist. Doch Stella, sonst für seine diplomatische Ausdrucksweise geschätzt, konnte sich diesen Kommentar nicht verkneifen. Damit ist die Bühne für einen mit Spannung erwarteten Zweikampf 2025 bereitet. Formel-1-Fans können nur hoffen, dass sich dieses Duell auch auf der Rennstrecke über die ganze Saison erstreckt.

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Alte Bekannte, neue Gesichter: F1-Teamduell-Check 2025!
Alte Bekannte, neue Gesichter: F1-Teamduell-Check 2025!

Die Formel 1 erhält 2025 eine Frischzellenkur, denn gleich fünf Rookies...

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2025
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2025
Freitag
Foto zur News: Formel-1-Fahrer, die ihr Debüt für Ferrari gewonnen haben
Formel-1-Fahrer, die ihr Debüt für Ferrari gewonnen haben

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer

Foto zur News: F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2025
F1: Grand Prix von Australien (Melbourne) 2025
Pre-Events

Foto zur News: Die Formel-1-Fahrer 2026
Die Formel-1-Fahrer 2026
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Alte Bekannte, neue Gesichter: F1-Teamduell-Check 2025!
Alte Bekannte, neue Gesichter: F1-Teamduell-Check 2025!
Foto zur News: Helmut Marko: Scheitert Lewis Hamilton bei Ferrari?
Helmut Marko: Scheitert Lewis Hamilton bei Ferrari?

Foto zur News: Helmut Marko: McLaren war bei Tests "deutlichst überlegen"
Helmut Marko: McLaren war bei Tests "deutlichst überlegen"

Foto zur News: Senna auf Netflix: Die wahre Geschichte
Senna auf Netflix: Die wahre Geschichte
Formel-1-Quiz

Welcher Kollege zog Niki Lauda 1976 beim Feuerunfall aus dem brennenden Ferrari?

 
Anzeige motor1.com