Leclerc sieht wegen Hamilton Vorteil für Ferrari: "Unser Fahrstil ist sehr ähnlich"
Charles Leclerc erlebt bei Ferrari einen ruhigeren Winter, weil Lewis Hamilton alle Blicke auf sich zieht - doch der Monegasse gewinnt dem durchaus positive Aspekte ab
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton schwebt nach seinem Wechsel zu Ferrari weiterhin auf Wolke sieben, sein neuer Teamkollege Charles Leclerc hat dafür vollstes Verständnis - nach sechs Jahren mit der Scuderia weiß Leclerc besser als jeder andere um die Besonderheiten eines Lebens als Ferrari-Fahrer.
"Es ist wirklich schön zu sehen", sagt er mit Blick auf Hamiltons Enthusiasmus für die neue Aufgabe. "Aber natürlich ist die Situation jetzt eine andere, Lewis kommt in einer ganz anderen ins Team", vergleicht Leclerc Hamiltons Ankunft mit seiner eigenen in Maranello im Jahr 2019: "Als ich kam, hatte ich zuvor erst ein Jahr in der Formel 1." 2018 debütierte der Monegasse mit Sauber in der Königsklasse.
"Alles in der Formel 1 war also noch recht neu für mich", so Leclerc. "Ich musste natürlich erstmal lernen, wie so ein Team wie Ferrari in der Formel 1 arbeitet, wenngleich ich die Fabrik und alles schon kannte, weil ich ja zuvor Teil der Ferrari-Akademie war", erinnert sich der heute 27-Jährige an seine eigenen Anfänge in Rot.
Leclerc: Lewis kommt "als Legende des Sports"
Mit Blick auf seinen prominenten Stallgefährten fügt er an: "Für Lewis ist ein italienisches Team natürlich auch neu. Aber er hat schon so viel erreicht, und er kommt hier bereits als Legende des Sports an." Von Hamiltons Erfahrungen und den Arbeitsweisen, die dieser bei anderen erfolgreichen Teams kennengelernt hat, kann aber auch Leclerc profitieren: "So gesehen haben wir schon viel gelernt", meint er.
Aber auch auf persönlicher Ebene freut er sich für den Briten: "Es war wirklich spannend, zu sehen, wie glücklich und aufgeregt er über die ganze Sache war. Für mich bedeutete es, dass die Saisonvorbereitung ein bisschen mehr im Schatten war, aber ich habe es genossen", hat Leclerc kein Problem mit seiner neuen Rolle neben dem erfolgreichsten Formel-1-Fahrer aller Zeiten, der entsprechend den Fokus der Tifosi auf sich zieht.
"Ich habe mich auf mich selbst konzentriert. Ich gebe Vollgas, um für das erste Rennen bereit zu sein", kann Leclerc der neu gewonnenen Ruhe im Windschatten des Hamilton-Hypes auch durchaus seine Vorteile abgewinnen: "Ich freue mich auch sehr auf dieses Jahr und hoffe, dass wir es ein bisschen positiver starten können als letztes Jahr."
Eine Richtung bei Ferrari: "Das ist schon mal gut"
In puncto Zusammenarbeit mit Hamilton sieht der Monegasse nach den ersten gemeinsamen Wochen mit seinem neuen Teamkollegen jedenfalls schon mal keine Schwierigkeiten auf die Scuderia zukommen, ganz im Gegenteil: "Unser Fahrstil ist sehr ähnlich, wir mögen es beide relativ viel zu pushen, vor allem am Kurveneingang. Da sind wir uns sehr ähnlich."
Dem Team helfe das natürlich bei der Abstimmungsarbeit: "Das ist positiv, denn ich denke, wir brauchen dann die gleichen Sachen vom Auto. Und als Team ist das immer eine gute Sache, weil wir dann beide definitiv in die gleiche Richtung pushen, weil wir das Gleiche benötigen. Also das ist schon mal gut", freut sich Lelcerc.
Auch ansonsten klappe die Zusammenarbeit mit dem Briten bisher "super gut", verrät der achtfache Grand-Prix-Sieger: "Wir haben ja jetzt zu Jahresbeginn recht viel Zeit miteinander verbracht: Weniger auf der Strecke als im Fotostudio, um Bilder zu machen, was nicht der Teil ist, den wir am meisten genießen - aber es gehört zum Job", schmunzelt Leclerc: "Aber jetzt freue ich mich darauf, Rennen mit ihm zu fahren und Ferrari hoffentlich zurück an die Spitze zu bringen."