Formel-1-Zukunft ungewiss: Tsunoda kämpft weiter um seine Chance
Mit welchen Zielen Racing-Bulls-Fahrer Yuki Tsunoda in die Formel-1-Saison 2025 geht und ob er die Absage von Red Bull inzwischen verdaut hat
(Motorsport-Total.com) - Yuki Tsunoda bleibt der Aufstieg zu Red Bull in der Formel 1 verwehrt. Stattdessen fährt er ein weiteres Jahr bei Racing Bulls - schon in der fünften Saison in Folge. Das nimmt Tsunoda selbst mit Humor: "Ich bin wahrscheinlich der dienstälteste Fahrer hier!"
Stimmt (noch) nicht: Tsunoda kam bis zum Jahresende 2024 auf insgesamt 87 Einsätze für Racing Bulls und AlphaTauri, wie das Team bis 2023 hieß. Der Russe Daniil Kwjat und der Franzose Pierre Gasly aber bestritten 89 beziehungsweise 96 Grands Prix für den Rennstall aus Faenza in Italien, als dieser unter der Bezeichnung Toro Rosso und AlphaTauri antrat. Diese Bestmarken wird Tsunoda 2025 übertrumpfen.
Und danach? "Ich würde gerne weiter in der Red-Bull-Familie bleiben", sagt Tsunoda. Das könnte schwierig werden: Tsunoda-Förderer Honda wechselt zur Saison 2026 das Lager und arbeitet künftig exklusiv mit Aston Martin zusammen. Red Bull und Racing Bulls wiederum setzen dann auf Antriebe, die in Zusammenarbeit mit Ford entstehen. Ob in dieser Konstellation noch Platz ist für Tsunoda?
Der Japaner selbst schließt einen Aufstieg zu Red Bull nicht aus, obwohl es 2025 (wieder) nicht geklappt hat. "Falls es [erneut] nicht klappt, würde ich trotzdem gerne Teil von Racing Bulls bleiben. Ich fühle mich bereits mit jeder Person hier verbunden, was für mich als Fahrer sehr wichtig ist, um mich weiterzuentwickeln und mich auf das zu konzentrieren, was ich erreichen möchte."
Sein "Hauptziel" für 2025 sei, "in diesem Team [und] in der Red-Bull-Familie zu bleiben", betont Tsunoda nochmals. "Aber egal, was passiert, es wird interessante Optionen geben." Welche das sein könnten, dazu sagt Tsunoda nichts.
Tsunoda war auf die Red-Bull-Absage vorbereitet
Nur so viel: Die Enttäuschung, Red-Bull-intern nicht befördert worden zu sein, sei verflogen. "Das habe ich bereits beiseitegeschoben. Diese Dinge sind aus meinem Kopf verschwunden", versichert Tsunoda.
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Er sei ohnehin nicht besonders niedergeschlagen gewesen: "In dem Moment, als es offiziell verkündet wurde, war ich nicht extrem wütend oder enttäuscht. Ich war innerlich darauf vorbereitet. Und letztendlich ist es egal, ob ich bei Racing Bulls oder Red Bull bin - die Aufgaben, die ich zu erledigen habe, bleiben dieselben. Auf beiden Wegen kann man ziemlich coole Projekte realisieren."
Nicht Teamkollege von Verstappen, aber ...
Die Aussicht, bei Red Bull an der Seite von Weltmeister Max Verstappen zu fahren, hätte Tsunoda gereizt: Er hält diese Position für eine "spannende Herausforderung, um sich auf einer anderen Ebene zu beweisen, was sicherlich nicht einfach ist".
Er sehe 2025 aber auch bei Racing Bulls eine interessante Perspektive und "neue Dinge, die ich in einer solchen Position wohl noch nie erlebt habe - mehr in Richtung Führungsrolle", so Tsunoda. "In dieser Hinsicht muss ich mich weiterentwickeln. Deshalb werde ich meinen Weg konsequent weitergehen."
"Ich verstehe, warum sich Red Bull für Liam [Lawson] entschieden hat, und es ist, wie es ist. Es gibt Dinge, die ich nicht kontrollieren kann, und das respektiere ich."
Er habe trotzdem "definitiv noch Hoffnung", sagt Tsunoda. Worauf genau, lässt er offen. "Ich konzentriere mich einfach darauf, meine Leistung zu bringen und zu beweisen, dass ich es verdiene, in der Formel 1 zu sein."