Lewis Hamilton vor Roll-out: "Ich wusste, dass ich etwas Neues brauche"
Beim Ferrari-Roll-out in Fiorano strahlt Lewis Hamilton aus, was man ihm lange nicht angesehen hat: Vorfreude auf seinen Job als Formel-1-Fahrer
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamiltons neues Kapitel in Rot beginnt mit einer stressigen Reiseplanung: Am Dienstagabend war der siebenmalige Weltmeister noch umjubelter Star beim F1-Launch in London, am Mittwochmorgen mussten die beiden Ferrari-Fahrer schon in Fiorano antanzen, um die ersten Runden mit dem brandneuen SF-25 zu absolvieren.
Charles Leclerc drehte die erste Runde auf der hauseigenen Teststrecke - unter Ausschluss der Öffentlichkeit. (Zur Fotogalerie vom Ferrari-Roll-out!) Trotzdem fanden ein paar Fotografen und Schaulustige einen geeigneten Platz, den ersten Streckentag des neuen Ferrari vor Ort zu verfolgen. Und im Rahmen der maximal 200 erlaubten Kilometer am Filmtag soll auch Hamilton noch zum Einsatz kommen.
Der blickt dem neuen Abenteuer voller Vorfreude entgegen: "Ich wusste, dass ich etwas Neues brauche. Ich wusste, dass ich diese neue Herausforderung brauche. Aber als ich hier ankam, wurde mir erst so richtig bewusst, wie sehr ich sie gebraucht habe und wie gut es sich anfühlt", sagt der langjährige McLaren- und Mercedes-Fahrer.
"Jeden Tag komme ich mit einem breiten Lächeln zur Arbeit - wirklich mit einem riesigen Lächeln! Es ist unglaublich belebend. Seit dem zweiten Tag im Werk arbeite ich eng mit den Ingenieuren zusammen, versuche, sie so schnell wie möglich kennenzulernen, und umgekehrt."
Hamilton machte Ende der vergangenen Saison auf viele Beobachter den Eindruck, als habe er den allerletzten Biss nach ein paar mäßig erfolgreichen Jahren auf Mercedes verloren. Ein Aufbäumen mit dem emotionalen Heimsieg in Silverstone 2024, doch von den Glanzleistungen, wie er sie Ende 2021 zuletzt gezeigt hatte, war wenig übrig.
Hamilton: Bei Ferrari ist "alles anders"
Bei Ferrari hingegen wirkt der 40-Jährige wieder so motiviert, als würde seine Karriere gerade erst beginnen. Er sagt: "Hier ist einfach alles anders. Ich erinnere mich noch, als ich von McLaren zu Mercedes gewechselt bin - das war bereits ein großer Schritt. Aber es war immer noch der Mercedes-Motor, sodass es gewisse Gemeinsamkeiten gab."
"Doch hier ist einfach alles völlig anders", schwärmt er. "Und wir haben gemeinsam eine unglaublich steile Lernkurve vor uns. Ich hatte ehrlich gesagt erwartet, dass das eine große Herausforderung wird - und genau das ist es auch. Aber wir arbeiten auf etwas wirklich Aufregendes hin. Es geht darum, jeden Tag mit einer offenen Einstellung zu beginnen. Ich lerne jeden Tag eine Menge dazu."
"Reibungslose" Zusammenarbeit mit Leclerc
Auch die Zusammenarbeit mit seinem Teamkollegen Leclerc bezeichnet Hamilton als "völlig reibungslos. Es gab keine Probleme, keine Spannungen. Natürlich wusste ich, dass ich hierherkommen würde, aber schon bevor es offiziell verkündet wurde, haben Charles und ich uns an Rennwochenenden oft unterhalten." (Zur Fotogalerie vom gemeinsamen Studioshooting!)
Ferrari-Fotoshooting 2025 mit Lewis Hamilton und Charles Leclerc
Charles Leclerc (Ferrari), Frederic Vasseur und Lewis Hamilton (Ferrari) Galerie
"Ich glaube, zwischen uns hat es immer einen gegenseitigen Respekt gegeben. Wir haben ziemlich früh gemerkt, dass wir einige gemeinsame Interessen haben. Er liebt es, Klavier zu spielen - spielt definitiv besser als ich -, aber wir beide sind sehr musikbegeistert und interessieren uns für Mode. Abseits der Rennstrecke gibt es also durchaus Themen, über die wir uns austauschen können."
"Und wir verstehen uns einfach wirklich, wirklich prima. Letztes Jahr haben wir bei verschiedenen Rennen ein paar Abende zusammen verbracht, viel gelacht und eine gute Zeit gehabt. Ich bin mir sicher, dass wir hier noch für einige unvergessliche Momente sorgen werden - und bestimmt auch ein wenig Unfug treiben", lacht Hamilton.