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Aktiv gegen Flexiwings: FIA führt stärkere Belastungstests ein
Die FIA möchte eine neue Kontroverse um flexible Flügel vor der Saison 2025 unterbinden und plant die schrittweise Einführung stärkerer Belastungstests
(Motorsport-Total.com) - Bekommt die FIA das Thema Flexiwings in der Formel-1-Saison 2025 in den Griff? Der Weltverband möchte die Möglichkeiten der Teams in diesem Jahr stärker einschränken und plant neue Belastungstests für Front- und Heckflügel.
Mit Beginn der neuen Formel-1-Saison in Australien wird die FIA die statischen Biegetests für die Heckflügel ausweiten und ab dem Großen Preis von Spanien Anfang Juni zusätzliche Tests für die Frontflügel einführen.
Unter anderem soll die erlaubte Flexibilität der Frontflügel dabei von 15 auf zehn Millimeter gesenkt werden.
Dieser Schritt stellt eine Kehrtwende der FIA dar, da der Verband zunächst erklärt hatte, mit den bisherigen Tests zufrieden zu sein, da es schwierig sei, weitere Tests einzuführen, die den unterschiedlichen Flügeldesigns der Teams gerecht werden.
FIA verschickt neue Richtlinie
Doch nun hat die FIA einen Entwurf für eine Aktualisierung der entsprechenden technischen Richtlinie TD018 verschickt, mit der das Phänomen weiter eingedämmt werden soll. Hauptmotivation für den späten Sinneswandel ist, zu verhindern, dass die Aeroelastizität in der neuen Saison ein so großes Gesprächsthema unter den Teams wird.
"Nach einer weiteren Analyse durch die Monoposto-Abteilung der FIA nach dem Ende der Saison 2024 haben wir uns dazu verpflichtet, sicherzustellen, dass die Bodywork-Elastizität in der Saison 2025 kein Streitpunkt mehr ist", bestätigt die FIA gegenüber Autosport, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.
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"Als Teil dieser Bemühungen werden wir den Umfang der Heckflügeltests mit Beginn der Saison 2025 erhöhen und zusätzliche Frontflügeltests ab dem Spanien-GP einführen", heißt es.
"Dieser schrittweise Ansatz ermöglicht es den Teams, sich anzupassen, ohne unnötig bestehende Komponenten ausmustern zu müssen. Diese Anpassungen zielen darauf ab, unsere Fähigkeit zur Überwachung und Durchsetzung der Regeln zur Flexibilität des Bodywork weiter zu verfeinern und gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Teilnehmer zu gewährleisten, um fairen und spannenden Rennsport zu fördern."
2024 ein wichtiges Thema
Flexiflügel wurden unter dem neuen Reglement zu einem sensiblen Thema, da es für die Teams mit der aktuellen Fahrzeuggeneration äußerst schwierig ist, das Auto gut zwischen schnellen und langsamen Kurven auszubalancieren.
Flügel, die sich unter aerodynamischer Belastung verbiegen und dadurch ihre Eigenschaften verändern, sind ein wichtiges Hilfsmittel, um Kompromisse beim Set-up zu finden und das Betriebsfenster eines Autos zu erweitern. McLaren gilt als eines der Teams, die dieses Konzept bei ihrem Weltmeisterauto MCL38 am besten genutzt haben.
Die starke Performance hat bei anderen Teams aber durchaus für hochgezogene Augenbrauen gesorgt. Unter anderem Ferrari hatte in der Saisonendphase hinterfragt, ob die Flexibilität bei einigen Teams noch im erlaubten Rahmen liegt.
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Zwar wurden bei McLaren einige Anpassungen am Heckflügel notwendig, allerdings schritt die FIA nicht so stark ein wie von Ferrari erhofft. "Wir waren überzeugt, dass die FIA nein sagen würde, aber sie hat es zugelassen", sagte Teamchef Frederic Vasseur damals und haderte, weil Ferrari dadurch erst verspätet nachziehen musste.
"Wir haben also wahrscheinlich ein oder zwei Monate verloren. Es ist schwierig, denn mit der Kostenobergrenze muss man seine Entscheidungen treffen", sagte er. "Wenn man davon überzeugt ist, dass es nicht zugelassen wird, und man beginnt, etwas zu entwickeln, dann kostet das Zeit im Windkanal."
Ob die neuen Tests der FIA ausreichen, um erneute Diskussionen zu verhindern, wird sich zeigen.