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Newey über Red-Bull-Abschied: Musste mir selbst treu bleiben
Adrian Newey blickt auf seinen Abschied von Red Bull zurück und deutet an, dass er es nicht mit sich selbst vereinbaren konnte, weiterhin für die Bullen zu arbeiten
(Motorsport-Total.com) - Wie zerrüttet war das Verhältnis zwischen Adrian Newey und seinem Ex-Arbeitgeber Red Bull wirklich? Neue Aussagen des 66-Jährigen lassen zumindest vermuten, dass er unter keinen Umständen mehr für die Bullen weiterarbeiten wollte.
© Motorsport Images
Oliver Mintzlaff und Adrian Newey bei einem Gespräch im Formel-1-Fahrerlager Zoom Download
In einem Interview mit auto motor und sport betont Newey, der ab März für Aston Martin arbeiten wird: "Ich glaube, wenn man mich vor zwölf Monaten gefragt hätte, ob ich Red Bull verlassen und jetzt wieder anfangen werde, hätte ich gesagt: 'Nein, Du bist verrückt.'"
"Aber aus verschiedenen Gründen hatte ich das Gefühl, dass ich mir selbst nicht treu bleiben würde, wenn ich bei Red Bull bleibe. Die erste schwierige Entscheidung war also genau die, ob ich bei Red Bull bleibe oder nicht", so Newey.
Ins Detail geht der Brite nicht, doch mit seiner Aussage deutet er an, dass sich an der internen Situation im Team etwas verändert haben muss, was so gravierend war, dass er nicht mehr länger in Milton Keynes bleiben wollte.
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"Ich kam also offensichtlich zu dem Schluss, dass ich, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, nicht in der Lage dazu bin [weiter für Red Bull zu arbeiten]", so Newey. Schon im vergangenen Jahr gab es Gerüchte, dass seinem Abgang ein Zerwürfnis mit Teamchef Christian Horner vorangegangen war.
Und Helmut Marko erklärte später im ORF, dass der Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz und die anschließende Neuaufstellung im Red-Bull-Konzern ein Grund gewesen sein könnte, "warum [Newey] sich entschlossen hat, eine neue Herausforderung zu suchen."
Newey: Hätte nicht mehr weiterarbeiten müssen
"Nachdem ich diese Entscheidung getroffen hatte, [Red Bull zu verlassen,] ging es darum, was ich als Nächstes tun sollte", erklärt Newey, der betont, dass er es "finanziell" nicht nötig gehabt hätte, zu einem anderen Formel-1-Rennstall zu wechseln.
"Ich hätte mich also einfach zur Ruhe setzen und am Strand sitzen können, oder ich hätte etwas ganz anderes machen können, den America's Cup, oder vielleicht für einen der Hersteller an Straßenfahrzeugen arbeiten", so Newey.
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Es habe aber auch immer die Option gegeben, im Rennsport zu bleiben. "Und wenn ich im Rennsport bleiben wollte, konnte ich genauso gut in der Formel 1 bleiben, vorausgesetzt, man wollte mich haben", erklärt Newey, dem es an Interessenten nicht mangelte.
Letztendlich habe er sich daher entschlossen, sich noch nicht zur Ruhe zu setzen, weil ihm sonst vermutlich "langweilig" geworden wäre. "Wenn ich also weiterarbeiten wollte, warum dann nicht das tun, was ich schon immer tun wollte und was mir Spaß gemacht hat", so Newey.
Nur bei Red Bull wollte er das nicht länger machen.