Zak Brown: McLaren wäre bereit, für Vollzeit-Kommissare zu bezahlen
Die FIA ist offen für permanente Kommissare, scheitert aber an der Bezahlung: McLarens Zak Brown kommt dem Verband entgegen und hofft, dass alle mitziehen
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Geschäftsführer Zak Brown wäre bereit, der FIA mehr Geld zur Verfügung zu stellen, um Profi-Kommissare zu bezahlen. Zuletzt hatte es eine Debatte über die Professionalität der Formel-1-Kommissare gegeben, die bei den Rennen freiwillig arbeiten und bei jedem Grand Prix ausgetauscht werden, was Fragen über die Konstanz aufkommen ließ.
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Zak Brown wäre bereit, die FIA bei den Kommissaren zu unterstützen Zoom Download
FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem hatte sich offen für permanente Kommissare gezeigt, aber auch die Frage in den Raum geworfen, wer diese bezahlen soll. "Wir haben nicht das Geld dafür", betonte er und fügte an, dass die Teams dafür zahlen sollten, wenn sie professionellere Kommissare haben wollen.
Zak Brown kommt Sulayem diesbezüglich einen Schritt entgegen und meint, dass McLaren bereit wäre, sich finanziell daran zu beteiligen, auch wenn er sich damit wohl keine Freunde bei den anderen Teamchefs machen wird, wie er sagt. "Ich bin froh, wenn McLaren und alle Rennställe einen Beitrag leisten", meint Brown auf dem Autosport Business Exchange.
"Es ist so wichtig für den Sport. Es kann nicht so teuer sein, wenn alle mitmachen", unterstreicht er. "Es wird uns nicht arm machen."
Aktuell werden die Kommissare von der FIA in Teilzeit beschäftigt und nicht bezahlt. Das kann für Brown aber in einem Milliardensport nicht die langfristige Lösung sein: "Ich glaube nicht, dass wir erfolgreich sind, wenn wir keine Vollzeit-Stewards haben."
"Ich weiß nicht, wie die vertragliche Beziehung zwischen der FIA und der Formel 1 aussieht, was die Erwartungen an das Stewarding angeht. Aber letzten Endes besagt der Vertrag, dass Teilzeit-Stewarding nicht bezahlt wird", so der Amerikaner.
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Doch für eine Änderung des Status quo nimmt er die Teams in die Pflicht: "Wenn man in einem Unternehmen etwas ändern will, nennt man das einen Änderungsauftrag, und wenn man etwas ändern will, muss man dafür bezahlen", sagt er.
"Wenn wir also dafür bezahlen müssen, glaube ich nicht, dass es eine große Summe sein wird", so Brown. "Es ist nicht so viel, aber ich denke, es ist so wichtig."
Zudem findet der McLaren-Geschäftsführer das aktuelle Regelwerk der Formel 1 zu restriktiv: "Ich würde mir wünschen, dass wir einen Schritt zurückgehen und es lockern - und dass wir hauptamtliche Stewards haben, die eine subjektive Entscheidung darüber treffen können, ob etwas richtig oder falsch war."
Erst in der vergangenen Woche hatte die FIA Pläne für eine neue Offiziellen-Abteilung vorgestellt, mit der sie das Stewarding und die Überwachung professionalisieren will.