• 21. Januar 2025 · 18:19 Uhr

Red Bull: Warum das schwache Monza-Wochenende "sehr positiv" war

Red Bulls Technikchef Pierre Wache erklärt, warum das schwierige Rennen in Monza letztendlich "sehr positiv" und wie groß das spätere Update in Austin wirklich war

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Italien war für Red Bull vielleicht der Tiefpunkt der Formel-1-Saison 2024. Nachdem man zuvor bereits seit fünf Rennen sieglos gewesen war, kamen Max Verstappen und Sergio Perez in Monza nicht über die Plätze sechs und acht hinaus.

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Das Rennen in Monza zeigte die Probleme des Red Bull RB20 gnadenlos auf Zoom Download

Für Verstappen war es mit P6 sogar das schlechteste Ergebnis des gesamten Jahres, weiter hinten landete der Weltmeister nie, abgesehen von seinem Ausfall in Melbourne. "Das Auto ist unfahrbar. Es gibt es massives Balanceproblem", erklärte Verstappen damals.

Technikchef Pierre Wache verrät im Gespräch mit der niederländischen Edition von Motorsport.com mit einigen Monaten Abstand nun: "In gewisser Weise war dieses Wochenende sehr positiv für uns, denn es hat die Probleme, die wir hatten, deutlich aufgezeigt." Denn neu waren die Schwierigkeiten des RB20 in Monza nicht.

Wache erklärt: "Ich denke, es ist klar, dass, wenn man ein Balanceproblem hat und anfängt, den Abtrieb zu reduzieren, die zugrunde liegende Balance anfängt, sich noch stärker auf die Rundenzeit und das Gefühl des Fahrers auszuwirken."

Ein Fahrer wie Verstappen sei zwar in der Lage, "viele dieser Balanceprobleme mit seinem Talent herausfiltern." Es sei aber auch klar, "dass eine Strecke mit geringem Abtrieb [wie Monza] die Möglichkeiten eines Fahrers reduziert, diese Probleme zu filtern."

So konnte selbst Verstappen die Probleme des RB20 in Monza nicht mehr umfahren, weshalb das Ergebnis auf dem Papier dort besonders schlecht aussah. Wache stellt in diesem Zusammenhang aber auch klar, dass zu diesem Zeitpunkt bereits nach Lösungen gesucht wurde.

Wache: Austin-Update ging "in die richtige Richtung"

"Wir haben schon vorher an diesen Dingen gearbeitet", betont er. Ein entsprechendes Update-Paket führte Red Bull drei Rennen später in Austin ein, wo Verstappen dann auch prompt den Sprint gewann und einen Tag später im Hauptrennen immerhin Dritter wurde.

Über das Austin-Update sagt Wache: "Wir haben den Unterboden modifiziert und konnten einige Korrelationsprobleme beseitigen. Das ging zwar mit einem Verlust des Gesamtpotenzials des Autos einher, aber wir haben die Korrelation und eine Menge Balance-Eigenschaften massiv verbessert."

"Das Paket hat genau das gebracht, was wir wollten", erklärt er zufrieden und lobt: "Die Aerodynamik-Abteilung hat dabei sehr gute Arbeit geleistet. Das bedeutet, dass unser Verständnis der Probleme richtig war und dass wir uns in die richtige Richtung bewegt haben."


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"Es bedeutet nicht, dass wir alles behoben haben, aber zumindest haben wir die Balance-Charakteristik deutlich verbessert" so Wache. Spannend ist in diesem Zusammenhang ein Blick ins offizielle FIA-Dokument, in dem alle Teams ihre Neuerungen in Austin angeben mussten.

Denn obwohl es sich bei Wache nach einem großen Update anhört, hat Red Bull dort lediglich zwei Änderungen am RB20 gemeldet: eine am Unterboden und eine am Seitenkasten. Zum Vergleich: Mercedes gab beim gleichen Rennen insgesamt sechs Neuerungen an, McLaren sogar sieben.

Warum das FIA-Dokument wenig Aussagekraft hat

Hat Red Bull also nicht alle Änderungen offengelegt? "Das FIA-Dokument bezieht sich nur auf die Form [des Autos] und die Teile, die man verändert hat, nicht aber auf die Eigenschaften und die Anzahl der Abtriebspunkte, die man durch diese Änderungen gewonnen hat", erklärt Wache.

"Wir haben die Wahrheit gesagt", betont er daher und erklärt: "Wir haben den Unterboden modifiziert, wir haben ein großes Delta in Bezug auf den Abtrieb gefunden, und die Korrelation mit dem Windkanal war viel besser."


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"Wir haben in dem Dokument nicht gelogen, aber das FIA-Dokument sagt einem nicht, wie viel man gefunden hat", erklärt er. Denn nur weil ein Team an einem Wochenende viele neue Teile mitbringt, bedeutet das nicht, dass diese auch viel Performance bringen.

Bei Red Bull war laut Wache in Austin genau das Gegenteil der Fall. Obwohl das Paket auf dem Papier nicht besonders groß aussah, konnte man mit dem Upgrade viele Probleme beheben, mit denen man in den Wochen zuvor zu kämpfen gehabt hatte.

So konnte Verstappen nach Austin schließlich bis zum Saisonende noch zwei Rennen in Brasilien und Katar gewinnen und seinen WM-Titel am Ende erfolgreich verteidigen. Trotzdem ist man sich bei Red Bull einig, dass weitere Fortschritte gemacht werden müssen, wenn der Titel auch 2025 wieder in Milton Keynes landen soll.

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