Max Verstappen: Habe nicht probiert, Adrian Newey zu überreden
Zwar findet es Max Verstappen schade, dass Adrian Newey Red Bull verlassen hat, trotzdem wollte er den Designer nicht zum Bleiben überreden
(Motorsport-Total.com) - Mit Adrian Newey muss Red Bull einen großen Aderlass verkraften. Der Designer hat sich 2024 entschieden, den Rennstall nach knapp 20 Jahren zu verlassen und zu Aston Martin zu wechseln. Für Red Bull ist das ein herber Verlust, da Newey das Team vom Mittelfeld an die Spitze führte und Autos von ihm für insgesamt 14 WM-Titel verantwortlich waren.
Auch Max Verstappen konnte in Newey-Autos vier Fahrertitel einholen, trotzdem wollte der Niederländer den Designer nicht zum Bleiben überreden: "Ich habe es überhaupt nicht probiert", winkt er gegenüber Viaplay ab.
"Ich habe gesagt: 'Ich verstehe deine Entscheidung, und ich bin keiner, der dich anbettelt zu bleiben. Wenn du gehen willst, dann musst du gehen, weil es dein Gefühl ist. Ich glaube, du hast lange darüber nachgedacht, von daher bin ich nicht die Person, die sich da rausredet'", so Verstappen.
Der Weltmeister wusste schon "ein paar Wochen" vor der Ankündigung, dass Newey Red Bull verlassen würde. Wohin, das was damals noch nicht klar, nur dass die Reise bei Red Bull enden würde.
"Aber am Ende ist es eben, wie es ist, und damit muss man leben", sagt er. "Ich habe immer gesagt, dass es mir lieber wäre, wenn Adrian bleibt, aber am Ende kann man auch niemanden zum Bleiben zwingen."
Nicht mit Newey über eigenen Wechsel gesprochen
Auch Verstappen selbst schien 2024 kurz vor dem Absprung zu stehen, weil die internen Querelen bei Red Bull dafür gesorgt hatten, dass er seinen bis 2028 laufenden Vertrag vorzeitig auflösen könnte. Gespräche mit Mercedes hatte es immer wieder gegeben, aber auch Aston Martin wurde häufig als mögliches Ziel genannt.
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Denn dort könnte er nicht nur Newey folgen, sondern würde auch wieder mit Honda zusammenarbeiten, die ab 2026 exklusiver Motorenausrüster von Aston Martin werden.
Mit Newey darüber gesprochen habe er aber nicht, wie er sagt. Und so werden sich die Wege der beiden erst einmal trennen. Verstappen bleibt vorerst bei Red Bull, während Newey den Rennstall verlassen wird, bei dem er die längste Zeit war und mit dem er die meisten Erfolge feiern konnte.
"Hat das Team zu dem gemacht, was es heute ist"
"Für uns war wichtig, dass er überhaupt an Bord gekommen ist. Er hat das ganze Team aufgebaut", lobt Verstappen die Arbeit Neweys. "Zusammen mit Christian [Horner] und Helmut [Marko] hat er das Team zu dem gemacht, was es heute ist."
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Adrian Newey hat 1980 gerade die Universität in Southampton verlassen, da schließt er sich dem Fittipaldi-Team in der Formel 1 an und sammelt erste Erfahrungen im Motorsport. Fotostrecke
Doch der Niederländer sagt auch, dass Red Bull mittlerweile kein Ein-Mann-Team mehr ist, was Neweys Arbeit angeht. "Es sind viele Ingenieure involviert. Aber trotzdem war es schön, so jemanden im Team zu haben. Und wenn du eine Frage oder Ideen hattest oder er eine Idee hatte, konntest du dich mit ihm austauschen."
"Und darum denke ich, dass es sehr wichtig war, dass Adrian hier war."