Racing-Bulls-Fahrer: War Liam Lawson wirklich besser als Daniel Ricciardo?
Wir haben die Daten analysiert und blicken auf die Teamduelle der Formel-1-Saison 2024: So schnitten die RB-Fahrer Tsunoda, Lawson und Ricciardo zueinander ab
(Motorsport-Total.com) - Punkte erzählen oft nur einen Teil der Geschichte, daher haben wir die Daten unseres Technologiepartners PACETEQ genauer unter die Lupe genommen, um herauszufinden, wie sich die Formel-1-Teamkollegen 2024 tatsächlich geschlagen haben.
© Motorsport Images
Daniel Ricciardos Leistungen haben nicht gereicht für eine Weiterbeschäftigung im Red-Bull-Kosmos Zoom Download
Mit präzisen Zeitdifferenzen und detaillierten Analysen ihrer individuellen Stärken und Schwächen können wir ein klares Bild zeichnen: Wer war in dieser Saison wirklich der bessere Fahrer? Und wir machen mit dem Racing-Bulls-Team weiter.
War Daniel Ricciardo wirklich so schlecht?
Tsunoda vs. Ricciardo
Qualifyingduell: 6-12
Qualifyingpace: -0,17 Sekunden
Rennduell: 8-9
Rennpace: -0,01 Sekunden pro Runde
Punkte: 22-12
Für Daniel Ricciardo war die Ausgangslage bei Racing Bulls klar: Kann er Teamkollege Yuki Tsunoda dominieren, winkt ein Platz bei Red Bull. Sollte er das Duell verlieren, könnte es das mit seiner Formel-1-Karriere gewesen sein. Am Ende ist wohl Fall zwei eingetreten, doch beim Blick in die Daten zeigt sich, dass Tsunoda nicht viel schneller als der Australier war.
In Sachen Qualifyingpace fehlten Ricciardo 2024 auf Tsunoda im Mittel 0,17 Sekunden, was auch die Schlappe von 6:12 erklärt. Im Renntrimm schnitt Ricciardo dafür besser ab. Im Schnitt war er dort nur 0,01 Sekunden pro Runde langsamer als Tsunoda, die schlechteren Startpositionen sowie einige Probleme am Start haben aber dafür gesorgt, dass der Japaner mehr Punkte holte.
Tatsächlich verlor Daniel Ricciardo in der ersten Runde der Formel-1-Saison 2024 ganze 22 Positionen, nur Lando Norris schnitt mit 27 verlorenen Plätzen noch schlechter am Start ab. Im Vergleich dazu: Teamkollege Tsunoda verlor nur sechs Positionen in Runde eins, Liam Lawson sollte später sogar sechs Plätze gewinnen.
Auch Lawson mit Schwächen im Qualifying
Tsunoda vs. Lawson
Qualifyingduell: 6-0
Qualifyingpace: -0,05 Sekunden
Rennduell: 4-2
Rennpace: -0,02 Sekunden pro Runde
Punkte: 8-4
Tsunoda hatte den Daten nach zu urteilen auch seinen nächsten Teamkollegen, Liam Lawson, im Griff. Erneut war das Qualifying die Stärke des Japaners. Mit 6:0 ließ er dort nichts anbrennen, doch schaut man tiefer, dann war Lawson zwar immer langsamer, aber dennoch nicht weit weg. Im Schnitt büßte der Neuseeländer 0,05 Sekunden auf eine schnelle Runde ein, wenn man jeweils die besten Qualifyingzeiten miteinander vergleicht.
Damit war Lawson hochgerechnet etwas schneller als Ricciardo, in Sachen Rennpace haben sich die beiden aber praktisch nichts genommen. Hier war Lawson durchschnittlich 0,02 Sekunden pro Runde langsamer als Tsunoda und damit quasi auf Augenhöhe im Quervergleich zu Ricciardo.
Hier die bisherigen Teamduelle in der Analyse:
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