GP Abu Dhabi
Abu-Dhabi-Freitag in der Analyse: Ist Red Bull wirklich so weit hinten?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Lewis Hamilton: Fühlt sich etwas besser an +++ Gridstrafe für Charles Leclerc +++ Nico Hülkenberg: P3 nicht überbewerten +++
Feierabend
Damit sind wir auch am Ende unseres Tickertages angekommen, denn unsere Uhren ticken an diesem Wochenende nach Abu-Dhabi-Zeit und dort ist es jetzt bereits 21:40 Uhr.
Für euch geht es um 21:00 Uhr unserer Zeit aber natürlich noch weiter mit der großen Videoanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de mit den folgenden Themen:
-Gridstrafe Leclerc
-Zusammenfassung & Ergebnis
-Longrun-Analyse
-Alonsos Boxenfunk-Rant
-Technik-Analyse
-Horner, Toto und die Terrier
-Fragen der Kanalmitglieder
Morgen sind wir dann mit einem neuen Ticker zurück. Das letzte Qualifying des Jahres steht um 15:00 Uhr MEZ an, das dritte Training zuvor bereits um 11:30 Uhr.
Viel Spaß nachher noch mit der großen Liveanalyse und bis dann!
Wer bei den Testfahrten in Abu Dhabi antritt
Wir werfen schnell noch einen Blick in die Zukunft - um genau zu sein auf den kommenden Dienstag. Dann steht in Abu Dhabi nämlich bekanntlich der letzte Test des Jahres an.
Wir haben ja heute zum Beispiel schon gehört, dass Nico Hülkenberg dort sein Debüt für Sauber geben wird. Esteban Ocon wird gleichzeitig zum ersten Mal den Haas pilotieren.
Aber wer fährt am Dienstag sonst noch? Das erfahrt ihr hier in unserer Übersicht!
Pirelli: Reifenschäden nicht durch Spiegelteile
Damit noch einmal zurück zu den Reifen, denn nachdem Mercedes bereits erklärte, dass der Reifenschaden von Lewis Hamilton in Katar wohl nicht durch ein Spiegel-Trümmerteil ausgelöst wurde, ist Pirelli nun zu dem gleichen Schluss gekommen.
Simone Berra erklärt: "Als wir uns die Telemetriedaten ansahen, stellten wir fest, dass der Druckverlust eintrat, bevor Bottas auf der Geraden über den Spiegel fuhr." Das bestätigt die Aussagen von Mercedes.
Die logische Schlussfolgerung daher: "Diese Reifenschäden sind also an anderen Stellen der Strecke passiert, wegen anderer Trümmer oder aus anderen Gründen", so Berra.
Den genauen Grund kennt man aber noch immer nicht, die Analysen dauern weiter an.
Racing Bulls: Besser als in Katar
In Katar gab es keine Punkte für das Team aus Faenza, doch heute berichtet Liam Lawson nach P11: "Im Vergleich zur vergangenen Woche sind wir in einer stärkeren Position." Er habe mehr Vertrauen ins Auto.
"Gleichzeitig sind wir noch nicht ganz da, wo wir sein wollen, vor allem, weil Haas und Nico in dieser Session auf Platz drei waren", erinnert er und betont, dass man diese Lücke morgen schließen möchte.
"Aber es ist ein starker Start. Ich hoffe auf Q3 morgen", so Lawson. Teamkollege Yuki Tsunoda wurde sogar Zehnter und betont ebenfalls: "Es war ein ziemlich guter Freitag." Auch er fühlte sich im Auto wohl.
"Wir haben einige Dinge ausprobiert, und ich denke, dass wir im Vergleich zu Katar letzte Woche besser ins Wochenende gestartet sind", bestätigt auch der Japaner.
Theoretisch haben die Racing Bulls ja auch noch eine Chance, vom achten WM-Rang nach vorne zu kommen. Der Rückstand auf Haas beträgt vor dem letzten Rennen acht Zähler, Alpine ist 13 Punkte weg.
Pirelli rechnet mit einem Stopp
Beim Reifenhersteller geht man nach den Eindrücken vom Freitag davon aus, dass die meisten Piloten am Sonntag versuchen werden, mit einem Boxenstopp durchzufahren.
Chefingenieur Simone Berra erklärt, man könne den Schluss ziehen, "dass eine Einstoppstrategie mit einem Satz Medium und einem Satz der harten Reifen zu bevorzugen ist."
Einen zweiten Satz harte Reifen sparen sich die Teams vermutlich auf "für den Fall eines Safety-Car-Einsatzes oder für den Fall, dass der Abbau größer ist als erwartet."
Tatsächlich hat heute kein einziger Fahrer die harten Reifen verwendet. Beide Sätze heben sich die Teams also für das Rennen auf.
Williams: Immerhin ist das Auto schnell
"Wir waren heute ziemlich schnell", berichtet Franco Colapinto, der am Ende von FT2 allerdings nicht mehr fahren konnte. Er erklärt: "Ich kam am Ausgang von Kurve 9 etwas von der Strecke ab." Er habe den Randstein dort "ziemlich hart" getroffen.
Dabei ging sein Unterboden kaputt. "Das müssen wir reparieren", erklärt er, doch davon abgesehen sei der Tag "ziemlich positiv" gewesen. "Ich denke, es sieht gut für uns aus", erklärt er vorsichtig optimistisch.
Teamkollege Alexander Albon konnte ebenfalls nur einen verkürzten Longrun fahren, weil es ein nicht näher genanntes Problem am Auto gab. "Es ist schade. Wir haben die wahrscheinlich wichtigste Session des Wochenendes verpasst", ärgert er sich.
"Wir gehen etwas blind ins Rennen", fürchtet er daher, aber: "Trotzdem bin ich nicht unglücklich", erklärt auch er, denn das Auto sei "viel konkurrenzfähiger als in Katar", hofft auch er.
Da ist es natürlich gleich doppelt ärgerlich, dass beide Williams-Fahrer für das Rennen eine Startplatzstrafe kassieren. Beide müssen am Sonntag fünf Plätze nach hinten, weil sie ein neues Getriebe bekommen haben.
Leclerc: Hatte eine Lebensmittelvergiftung
Noch eine Randnotiz: Der Monegasse ist an diesem Wochenende körperlich nicht komplett fit. Er berichtet: "Es fing leider alles gestern Abend an, als ich eine Lebensmittelvergiftung bekam und die ganze Nacht nicht schlafen konnte."
"Ich bin so müde, ich will jetzt nur noch schlafen. Es war nicht so einfach und heute Morgen hatte ich keine Lust zu fahren", gesteht Leclerc, der sich letztendlich aber doch durchgebissen hat.
Er wollte vor allem das erste Training gemeinsam mit seinem Bruder fahren. Das sei eine "riesige Motivation" gewesen, verrät er. Inzwischen fühle er sich körperlich übrigens auch schon "etwas besser".
Leclerc: McLaren scheint schneller zu sein
Der Monegasse schließt sich seinem Teamkollegen an und erklärt: "McLaren scheint leider schneller zu sein. Im Moment haben sie also die Oberhand, aber wir wissen, dass es sehr schnell in die eine oder andere Richtung kippen kann."
Er betont daher, dass er bis zum Schluss kämpfen wolle. "Wie wir heute leider gesehen haben, hatten wir auf unserer Seite ein Problem. [...] Wir werden uns einfach auf uns selbst konzentrieren und versuchen, uns zu erholen", so Leclerc.
Wegen seiner Gridstrafe wird er am Sonntag bestenfalls von P11 ins Rennen gehen. Keine optimale Voraussetzung für das entscheidende WM-Duell mit McLaren.