Mercedes: Hamilton-Reifenschaden wohl nicht durch Williams-Spiegel ausgelöst
Mercedes hält es für unwahrscheinlich, dass der Spiegel von Alexander Albon für den Reifenschaden von Lewis Hamilton verantwortlich war: Druckverlust schon davor
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamiltons Reifenschaden beim Formel-1-Rennen in Katar wurde nicht durch den kaputten Spiegel von Alexander Albon ausgelöst, zu diesem Ergebnis ist Mercedes nach einer Analyse der Situation nach dem Grand Prix in Doha am vergangenen Wochenende gekommen.
Hamilton war neben Carlos Sainz einer von zwei Piloten, die sich in Katar praktisch zeitgleich einen Reifenschaden eingefangen hatten. Weil zu der Zeit Sauber-Pilot Valtteri Bottas über den Spiegel des Williams gefahren war und dadurch viele Teile auf der Strecke verteilt hatte, war eine mögliche Erklärung, dass die Schäden durch Trümmer verursacht wurden.
Doch das scheint nicht der Fall gewesen zu sein: "Wir haben die Videodaten und können genau sehen, wann der Spiegel zerstört wurde, wann er in viele Teile zerbrochen wurde", sagt Mercedes' leitender Renningenieur Andrew Shovlin in einem Video des Teams.
"Wir haben auch die Daten des Autos und messen die Drücke des Reifens in Echtzeit", sagt er. "Und überraschenderweise können wir sehen, dass Lewis schon Druck verloren hat, bevor der Spiegel von Valtteri getroffen wurde."
"Wir würden daher sagen, dass es unwahrscheinlich ist, dass es ein Reifenschaden aufgrund von Trümmerteilen war", so Shovlin, der zugibt: "Das war das, was wir zu der Zeit gedacht hatten, weil die beiden fast zeitgleich passiert waren."
Er betont dabei aber auch, dass man nicht ausschließen will, dass sich Hamilton nicht an anderer Stelle Trümmer zugezogen habe, "aber dafür müssen wir warten, bis Pirelli seine Analyse und Untersuchungen durchgeführt hat. Sie werden intensive Checks an allen Reifen durchführen und versuchen zu verstehen, ob es irgendeinen Schaden gab."
Auf der anderen Seite scheint aber auch einfach eine hohe Belastung der Grund für die Schäden sein zu können. Der Reifenhersteller hatte im vergangenen Jahr große Probleme auf der Strecke und den hohen Randsteinen und musste daher sogar eine maximale Stintlänge vorschreiben.
Das war 2024 zwar nicht notwendig, weil auch die Randsteine entschärft wurden, trotzdem liegt auf den Reifen eine hohe Last - vor allem auf den linken Vorderreifen. Und genau die gingen bei Hamilton und Sainz kaputt.
"Teile von Reifen waren ziemlich stark verschlissen, und das hängt mit dem Fakt zusammen, dass es diese superschnellen Kurven gibt, die bei knapp 300 km/h Vollgas gefahren werden", so Shovlin. "Und wenn wir die Analyse haben, dann werden wir es ein bisschen besser verstehen."