Kevin Magnussen: Formel 1 ist nicht mehr das Wichtigste für mich
Kevin Magnussen fährt noch zwei Rennen, dann ist seine Karriere in der Königsklasse wohl endgültig vorbei - Die Formel 1 ist ohnehin "nicht mehr das Wichtigste" für ihn
(Motorsport-Total.com) - Kevin Magnussen fährt in Katar und Abu Dhabi wohl die letzten Formel-1-Rennen seiner Karriere. Weil das Haas-Team im kommenden Jahr mit Esteban Ocon und Ollie Bearman an den Start geht, ist für den Dänen kein Platz mehr. Der 32-Jährige sieht sein Formel-1-Aus mit einem weinenden Auge, freut sich aber auch auf die Zukunft.
Magnussen, der 2014 sein erstes Formel-1-Rennen gefahren ist, ist mittlerweile Vater von zwei Töchtern. "Das hat definitiv etwas verändert", gibt der Däne zu. "Bevor ich Kinder hatte, war die Formel 1 mein Ein und Alles. Mein Sport, meine Karriere war mein Ein und Alles. Es war das Wichtigste in meinem Leben. Und jetzt ist es das nicht mehr. Ganz im Gegenteil."
"Natürlich ändert sich etwas, aber es bleibt viel mehr Zeit für die Familie und das Vatersein, was ich sehr genieße", freut sich der aktuelle Haas-Pilot auf die kommenden Jahre seines Lebens. Das bevorstehende Aus in der Formel 1 ist für den Dänen allerdings nicht unbekannt.
Kevin Magnussen ist ein Familienmensch
Bereits nach seiner Debütsaison 2014 verlor Magnussen sein McLaren-Cockpit und kehrte erst 2016 mit Renault in die Formel 1 zurück. Nach der Saison 2020 rechnete er ebenfalls mit dem Ende, als er nach der Trennung von Haas und Nikita Masepin vor dem Saisonstart 2022 ein unerwartetes Comeback feierte.
"Es ist schwer, zu sentimental zu sein, denn ich habe das schon so oft erlebt, dass es nach einer Weile langweilig wird", schmunzelt Magnussen über sein mittlerweile drittes Karriereende in der Formel 1. "Aber das Gefühl, vielleicht zum letzten Mal aus dem Auto zu steigen, ist immer [emotional]. Die letzten beiden Male war es natürlich sehr emotional, weil so viel von meinem Leben in diesen Sport geflossen ist."
Der Gedanke an den bevorstehenden Abschied sei aber auch "ein süßes Wunder, weil man dann mehr Zeit für andere Dinge hat", schmunzelt der 32-Jährige. "Ich bin ein Familienmensch und dieser Lebensstil fordert seinen Tribut und hat seinen Preis für die Familie."
Magnussen "hatte eine tolle Zeit"
Ob er eines Tages vielleicht doch noch einmal in die Königsklasse zurückkehren wird, darüber macht sich Magnussen derzeit keine Gedanken. "Ich glaube, ich sehe das ziemlich entspannt", lacht der Haas-Pilot. "Ich habe das schon zweimal erlebt, da wird man irgendwie unempfindlich. Was auch immer passiert, es ist gut."
"Ich hatte eine tolle Zeit", blickt der Däne dankbar auf seine Formel-1-Jahre zurück. "Wenn ich eines Tages zurückkomme, wäre das schön. Wenn nicht, ist es auch in Ordnung. Es ist ein Privileg, dabei gewesen zu sein. Es ist ein Privileg, diese Karriere zu haben, und ich habe sie wirklich genossen."