• 28. November 2024 · 13:22 Uhr

Offiziell: Mick Schumacher trennt sich von Mercedes

Nach zwei Jahren als Formel-1-Testfahrer bei Mercedes verabschiedet sich Mick Schumacher von der deutschen Marke, weil er wieder "Rennen fahren" will

(Motorsport-Total.com) - "Mick Schumacher geht ab dem Jahr 2025 neue Wege." So lautet die Überschrift der Pressemitteilung, die den Abschied des deutschen Rennfahrers von der deutschen Marke Mercedes bekanntgibt. Nach zwei Jahren als Mercedes-Testfahrer in der Formel 1 ist also Schluss.

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Mick Schumacher verlässt Mercedes und will wieder mehr Rennen fahren Zoom Download

Dass Schumacher aber weitermachen will, das steht außer Frage. Er sagt: "Ich möchte mich wieder zu 100 Prozent auf das Rennfahren konzentrieren. Ich möchte mich voll und ganz dem sportlichen Aspekt des Rennsports widmen. Schließlich will ich als Rennfahrer vor allem eines: Rennen fahren, denn das gibt mir das Gefühl, das ich so sehr liebe."

Schon 2024 hatte Schumacher mit seinem Alpine-Engagement in der Langstrecken-WM (WEC) ein Parallelprogramm zu seinen Formel-1-Tätigkeiten gestemmt und war unter anderem bei den 24 Stunden von Le Mans angetreten. Im Sportwagen-Prototypen machte sich Schumacher gleich im ersten Jahr einen Namen als schneller und konstanter Fahrer.

Und so überraschte es nicht, dass wenige Minuten nach der Mercedes-Pressemitteilung eine weitere Pressemitteilung erschien: von Alpine. Schumacher zählt demnach auch 2025 zum sechsköpfigen Fahrerkader des Alpine-Werksteams in der Langstrecken-WM und in Le Mans.

Schumacher ist "dankbar" für die zwei Mercedes-Jahre

In der Formel 1 wiederum saß Schumacher nur auf der Ersatzbank und absolvierte einzig Simulator-Fahrten und echte Ausfahrten bei einzelnen Probefahrten. Das war ihm auf die Dauer offenbar zu wenig, zumal nicht er als Nachfolger von Lewis Hamilton in Betracht gezogen wurde, sondern Andrea Kimi Antonelli.


Fotostrecke: Die Formel-1-Karriere von Mick Schumacher

Er sei Mercedes dennoch "dankbar für die Einblicke, die ich in den vergangenen zwei Jahren erhalten habe", sagt Schumacher. "Sie haben mich zweifellos zu einem erfahreneren Rennfahrer gemacht, weil ich die technische Seite besser kennengelernt habe. Aber es ist hart, diese Autos im Rennen zu beobachten, ohne selbst im Cockpit zu sitzen." Deshalb orientiert sich Schumacher zur Saison 2025 neu.

Wieder nur lobende Worte von Toto Wolff

Wie so oft in den zurückliegenden zwei Jahren hat Mercedes-Teamchef Toto Wolff nur Lob übrig für seinen Testfahrer. Er meint: "Micks harte Arbeit, sein Fleiß und seine Entschlossenheit in seiner Rolle als Ersatzfahrer waren in den vergangenen zwei Jahren für das Team von entscheidender Bedeutung."

Schumacher habe seine Aufgabe stets mustergültig erfüllt und "wir hätten uns nicht mehr von ihm wünschen können", sagt Wolff. "Vom ersten Tag an hat er sich nahtlos in das Team eingefügt und ist für alle in Brackley und Brixworth ein unglaublich beliebter Kollege geworden." Trotzdem wird die Zusammenarbeit nicht fortgesetzt.

Wird Bottas der Testfahrer-Nachfolger von Schumacher?

Statt Schumacher könnte schon bald ein ehemaliger Mercedes-Fahrer zum künftigen Mercedes-Fahrer werden: Der bisherige Sauber-Fahrer Valtteri Bottas hat Interesse angemeldet, den Job als Ersatzfahrer bei der Sternmarke zu übernehmen, wo er von 2017 bis 2021 als Stammfahrer neben Hamilton angetreten ist.


Fotostrecke: Mick Schumacher: Seine Abflüge in der Formel 1

Bottas' Bilanz für Mercedes: WM-Rang zwei in den Saisons 2019 und 2020 sowie zehn Grand-Prix-Siege. (Mehr dazu in der Formel-1-Datenbank!)

Mick Schumacher in der Formel 1

Von solchen Erfolgen konnte Mick Schumacher in der Formel 1 nur träumen: Nach Meistertiteln in der Formel-3-Europameisterschaft und in der Formel 2 kam der Deutsche als Ferrari-Junior in die Formel 1 und ging ab 2021 für das Ferrari-Kundenteam Haas an den Start.

Mit meist unterlegenem Material fuhr Schumacher in zwei Jahren bei zwei Rennwochenenden in die Punkte und schaffte 2022 mit Platz sechs in Österreich seine persönliche Bestleistung. (Mehr dazu in der Formel-1-Datenbank!)

In seiner zweijährigen Karriere als Formel-1-Stammfahrer verunfallte Schumacher mehrfach schwer, was ihm viel Kritik seitens seines Haas-Rennstalls einbrachte - und ihn letztlich das Cockpit kostete.

Steiner meint: Schumacher hat die Chance nicht genutzt

Kritik gab es jedoch auch am damaligen Haas-Teamchef Günther Steiner. Tenor: Er habe sich zu wenig um Schumacher bemüht oder Schumacher sogar das Leben schwergemacht. Im Video-Interview mit dem YouTube-Kanal von Formel1.de aber dementiert Steiner: Er habe Schumacher "nie Prügel in die Wege gelegt".


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Weiter sagt Steiner: "Wir haben ihm die Möglichkeit gegeben. Wenn man jemandem die Möglichkeit gibt, hat man nicht die Verantwortung für ihn. Man gibt die Möglichkeit, und was die Leute dann daraus machen, müssen sie selbst entscheiden."

Er sei auch nicht verantwortlich für die weitere Formel-1-Laufbahn von Schumacher. "Das hat nichts mit mir zu tun", meint Steiner. "Es gab viele, viele [Cockpits], die frei waren, und er hat keines davon bekommen. Da bin ich nicht schuld und kann auch nichts daran ändern."

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