Updates Las Vegas: Ganz neuer Unterboden für Sauber
Welche Teams beim drittletzten Formel-1-Rennwochenende der Saison 2024 noch einmal technische Updates einsetzen und was konkret neu ist an den Autos
(Motorsport-Total.com) - Zum Auftakt des finalen Triple-Headers in der Formel-1-Saison 2024 hat einzig Williams keine neuen Teile dabei. Die neun weiteren Rennställe dagegen legen nochmals nach, und das teilweise im ganz großen Stil: Sauber als das bislang schlechteste Team in der Konstrukteurswertung etwa setzt beim Grand Prix von Las Vegas (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) nochmals einen komplett neuen Unterboden ein.
"Im Vergleich zur vorherigen Spezifikation haben wir den zentralen Teil des Unterbodens komplett verändert", erklärt Sauber. Und: "Das Unterboden-Update zielt darauf ab, den Luftstrom zu verbessern, indem Luftwirbel neu ausgerichtet werden. Außerdem können wir damit die Leistungsverluste besser kontrollieren."
Passend dazu hat Sauber am C44 neue Unterboden-Außenkanten dabei und verwendet in Las Vegas auch neue Luftleitbleche vor dem Unterboden. Ebenfalls in Ergänzung zum Unterboden-Update stehen weitere Änderungen am Diffusor im Heck des Fahrzeugs. Dort hat Sauber einerseits das "Dach" angepasst, andererseits auch die Seitenwände modifiziert.
Apropos Diffusor: Auch Haas hat für diesen Bereich ein Update bereitgestellt. Am VF-24 wurde der hintere Teil des Unterbodens beim Übergang zum Diffusor überarbeitet. Das Team spricht schlicht von einer "Modifizierung" und erklärt: "Diese Geometrie soll die Expansion des Luftstroms unter dem Auto verbessern, wenn das Auto dicht über dem Boden liegt, und das ergibt mehr Leistung."
Das dritte Team mit einem reinen Performance-Update neben Sauber und Haas ist Alpine, und dort kommt am A524 eine teilweise modifizierte Vorderrad-Aufhängung zum Einsatz. Neu ist die seitliche Abgrenzung der Bremstrommel, was für eine bessere Anströmung sorgen soll. Positiver Nebeneffekt laut Alpine: Die gesamte Aufhängung präsentiert sich stabiler durch das Update.
Aerodynamik-Updates bei Red Bull
Red Bull ist einer der Rennställe mit einem "gemischten" Update in Las Vegas: Das Team um WM-Spitzenreiter Max Verstappen hat den RB20 einerseits mit Performance-Neuerungen, andererseits mit streckenspezifischen Anpassungen umgebaut.
Das Leistungsupdate bezieht sich auf die Luftleitbleche vor dem Unterboden. Einem dieser Leitbleche hat Red Bull eine neue Vorderkante verpasst, die höher im Wind steht. "Das schafft einen kleinen Luftwirbel, der wiederum den Unterboden-Außenkanten weiter hinten am Auto zugutekommt", so erklärt das Team.
Ergänzt wird das Las-Vegas-Update durch verkleinerte Frontflügel-Flaps: Sie sind weniger steil und weniger gewölbt als andere Versionen und damit ideal für den schnellen Stadtkurs, bei dem es vor allem auf Topspeed ankommt.
Neuer Unterboden auch bei Ferrari
Ebenfalls ein "gemischtes" Paket gibt es bei Ferrari, und zwar rund um einen stark modifizierten Unterboden: Die Luftleitbleche vorne, der komplette vordere Bereich sowie die Außenkanten sind neu. Damit will das Team einen Leistungsverlust weiter hinten am Unterboden minimieren und die Anströmung des Diffusors verbessern. Natürlich mit dem Ziel, insgesamt mehr Abtrieb zu generieren.
Ergänzt wird das Las-Vegas-Paket - wie bei Red Bull - durch einen Frontflügel für geringen Abtrieb. Den Fahrern stehen jedoch unterschiedliche Einstellmöglichkeiten zur Verfügung, "um die erforderliche Aero-Balance für das optimale Abtriebsniveau zu erreichen", so beschreibt es Ferrari. (Übersicht: Alle Performance-Updates aller Teams in der Formel-1-Saison 2024!)
Größere Umbauten bei Racing Bulls
Optisch auffällig anders ist der Racing Bulls VCARB 01 in Las Vegas, und das nicht nur aufgrund des Spezialdesigns, das an die Sauber-Farben von vor 20 Jahren erinnert. Denn vor allem die Form des hinteren Seitenkastens ist neu: Das Team hat den Seitenkasten deutlich weiter abgesenkt als bisher. Begründung: "Das optimiert den Luftstrom hin zum Heck."
Fotostrecke: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Las Vegas: Racing Bulls rückt mit einem Sonderdesign aus, bei dem Türkis die Hauptfarbe wird und das Blau nur noch Zweitfarbe ist. Die jetzt blau lackierten Flachen in der ersten Fahrzeughälfte sind normalerweise weiß. Ein wenig erinnert das Design an ... Fotostrecke
Dazu passend hat Racing Bulls die Hinterrad-Aufhängung teilweise neu ausgerichtet und modifizierte Winglets angebracht. Diese Änderungen greifen die Updates weiter vorne am Auto auf und verbessern die Aerodynamik des Fahrzeugs.
Ebenfalls gut erkennbar sind die Rückspiegel in der Monza-Ausführung mit nur kleiner Verkleidung für wenig Luftwiderstand.
McLaren und Mercedes mit veränderten Frontflügeln
Nur kleine Updates stellen McLaren und Mercedes in Las Vegas bereit: Beide Teams haben modifizierte Frontflügel im Einsatz.
Bei McLaren dreht sich alles um neue Flaps, die einen größeren Set-up-Spielraum haben. Mercedes wiederum hat lediglich die Oberkante der Flaps verkleinert, um den Abtrieb zu reduzieren und eine "sinnvolle Aero-Balance" für den schnellen Stadtkurs herzustellen.
Ähnlich macht es Aston Martin beim AMR24: Der weniger steil angestellte Frontflügel mit kleineren Flaps soll einerseits weniger Luftwiderstand bieten, andererseits für eine bessere Gesamtbalance sorgen.