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Strecke liegt Ferrari, Kälte nicht: Leclerc und Sainz vor Las Vegas unentschlossen
Kann Ferrari beim letzten Tripleheader 2024 da weitermachen, wo sie beim letzten mit zwei Siegen aufgehört haben - und McLaren in der WM doch noch abfangen?
(Motorsport-Total.com) - Dass die Favoritenrolle am liebsten keiner haben möchte, das ist wahrlich nichts Neues in der Formel 1. Charles Leclercs Ansatz, um vor dem Las-Vegas-Wochenende tiefzustapeln, war dennoch mal ein anderer: Ferrari sei dieses Jahr prinzipiell so viel besser mit den Reifen, dass einem das im kalten Las Vegas auf den Kopf fallen könne, erklärte der Monegasse im Vorfeld.
© Motorsport Images
Ferrari gewann zwei der letzten drei Rennen: Leclerc in Austin, Sainz in Mexiko Zoom Download
Die kalten Temperaturen der Wüstennacht als ultimativer Hemmschuh für die aktuell so starke Scuderia? "Ich gehe immer noch davon aus, dass das der Fall sein wird", legt Leclerc am Medientag in Las Vegas nach: "Allerdings wissen wir natürlich nicht, wie sehr es sich im Vergleich zu letztem Jahr verändert hat. Ich meine, es ist sehr schwierig zu vergleichen, mit einem komplett anderen Auto."
Leclerc: "Wir wissen aber, dass wir besser mit den Reifen sind, weniger aggressiv mit ihnen, wodurch sich die Temperatur etwas langsamer aufbaut. Auf einer Strecke wie dieser, wo das Aufwärmen der Reifen ein Problem wird, oder es zumindest letztes Jahr für alle war, erwarte ich das dieses Jahr als etwas schwieriger."
Scuderia-Stars hoffen: Kurs kommt Ferrari entgegen
Allein: Dass Ferrari deswegen nicht konkurrenzfähig sei, soweit will Leclerc dann doch nicht gehen: "Versteht mich nicht falsch, ich denke immer noch, dass es ein positives Wochenende für uns wird. Vom Papier her kommt diese Strecke den Eigenschaften unseres Autos entgegen, wir sollten also schnell sein", sagt er.
Auch Teamkollege Carlos Sainz ist guter Dinge: "Wir waren speziell dieses Jahr schnell auf dieser Art von Kursen", sagt der Spanier, die langen Geraden und vielen 90-Grad-Kurven kämen dem Paket der Scuderia auf jeden Fall entgegen.
Dabei ist die von Leclerc vermutete Reifenproblematik für Sainz ebenfalls ein Thema: "Uns ist bewusst, dass uns das vor die größte Herausforderung stellt, dass wir seit letztem Jahr nie bei so kühlen Temperaturen gefahren sind." Auch der Spanier ortet das als potenzielle Schwachstelle: "Da müssen wir besonders wachsam sein, und von Beginn des Wochenendes an unser Augenmerk drauflegen."
Doch nicht nur bei Kälte, auch im Regen habe Ferrari 2024 deshalb so seine Schwierigkeiten, wie Sainz schon nach seinen Unfällen in Sao Paulo zuletzt erklärte. Leclerc sagt dazu: "Natürlich versuchen wir, es zu verstehen. Ich stimme aber nicht vollkommen zu, dass es ein Trend ist, dass wir da mehr Probleme haben. In Kanada waren wir zum Beispiel recht stark, da haben wir nur nicht alles richtig gemacht, und deshalb das Resultat nicht maximiert."
Leclerc und Sainz glauben an WM-Chance gegen McLaren
Leclerc weiter: "Ich glaube eher, dass es einfach darum geht, im Regen alles zusammenzubekommen." Zuletzt sei Ferrari das nicht immer perfekt gelungen, "da müssen wir einfach dran arbeiten", fordert der Monegasse. Zwar sei der Regen aktuell sicher keine Stärke, "aber jetzt zu sagen, dass wir genau wissen warum, das wäre etwas arrogant. Wir versuchen einfach Wege zu finden, um bei diesen Bedingungen besser zu werden."
Ferraris Hauptfokus liegt vor dem letzten Tripleheader der Saison aber natürlich auf dem Kampf um die Krone bei den Konstrukteuren: "Das Ziel ist es, McLaren zu schlagen. Und wir denken, dass wir dieses Jahr eine Chance (auf die WM) haben", sagt Leclerc: "Wir waren besonders stark die letzten drei Rennen, aber wir wissen, dass wir uns darauf nicht verlassen können. Wir müssen uns Schritt für Schritt fokussieren."
Zuallererst mal auf das anstehende Rennen in Las Vegas: "Es gibt hier viele Punkte zu holen am Wochenende, Katar ist dann auch noch ein Sprint, also noch mehr Punkte", rechnet der Ferrari-Star die Hoffnungen der Scuderia in Sachen Team-Titel vor.
Teamkollege Sainz ist sogar "zu 100 Prozent überzeugt, dass wir es schaffen können und es machbar ist. Wir sind noch in der Verlosung, wenngleich McLaren natürlich einen guten Puffer hat, und zwei sehr starke Fahrer, die jedes Wochenende Punkte holen können - zumal jetzt drei Strecken kommen, wo es keinen Grund gibt, warum nicht auch sie das beste Auto haben können."
Sainz: "Sie zu schlagen, wird extrem schwer, aber es ist eine große Herausforderung und aufregend für mich." Immerhin gehe es um einen WM-Titel: "Wenn wir es schaffen, und die Saison mit der Meisterschaft abschließen, wäre das ein großartiger Weg des Abschieds für meine Zeit mit Ferrari - und etwas, worauf ich verdammt stolz wäre, das perfekte Ende sozusagen", fängt der nächstjährige Williams-Pilot schon mal ein bisschen an zu träumen.