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Oakes: Alpine will "den besten Motor im Heck unseres Autos"
"Im besten Interesse des Teams": Alpine-Teamchef Oliver Oakes erklärt die Hintergründe zur Entscheidung, ab 2026 auf Mercedes-Motoren zu setzen
(Motorsport-Total.com) - Alpines Entscheidung, ab 2026 auf Mercedes-Motoren zu setzen, markiert eine bedeutende strategische Wende für das Team. Teamchef Oliver Oakes erläutert im Gespräch mit dem Podcast Beyond the Grid die Hintergründe dieser Veränderung und räumt ein, dass sie emotional und nicht leicht gewesen sei.
Der Schritt, das eigene Motorenprogramm in Viry-Chatillon einzustellen, war von Streiks und Protesten der Belegschaft begleitet worden. Denn Viry hat eine lange und stolze Tradition als Herzstück des Werksprogramms von Renault in der Formel 1.
Trotzdem ist es laut Oakes notwendig gewesen, das Programm aufzugeben, um sich künftig auf andere Stärken zu konzentrieren. "Die Zeiten ändern sich. Man sieht bei allen möglichen Sportmannschaften, in verschiedenen Bereichen, dass man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen kann", betont der Brite.
Alpine "nicht hier, um Startplätze aufzufüllen"
"Die Analyse wurde bereits durchgeführt, bevor ich begann, und auf Vorstandsebene wurde entschieden, dass die Wahl, ein Kundenteam zu werden, im besten Interesse des Teams liegt. Ich weiß, dass es eine schwierige Entscheidung war."
"Mir ist bewusst, dass da viel Emotion im Spiel ist", fährt Oakes fort, "denn wir sind stolz darauf, ein Werksteam zu sein, und wir haben nächstes Jahr noch ein gemeinsames Jahr. Aber das war auch ein großes Signal dafür, wo wir hinwollen."
Denn Alpine wolle sich nicht damit zufriedengeben, nur "die Startplätze aufzufüllen", sondern habe vielmehr Ambitionen, die Rangliste wieder nach oben zu klettern.
"Wir sind nicht hier, um nur mitzuspielen. Wir wollen vorwärtskommen. Und ich will einfach den besten Motor im Heck des Autos. Am Ende des Tages sind wir hier, um Rennen zu fahren. Ich will an der Spitze der Startaufstellung stehen, nicht am Ende", sagt Oakes, und erklärt damit die Wahl von Mercedes.
Keine Garantien, aber pragmatische Entscheidung
Allerdings räumt der Alpine-Teamchef ein, dass es keine Garantie gebe, dass Mercedes 2026, wenn ein neues technisches Reglement in der Formel 1 in Kraft tritt, erneut einen so dominanten Start hinlegt, wie es beim Hybrid-Debüt 2014 der Fall war.
Dennoch sei die Entscheidung pragmatisch gewesen, insbesondere da Aston Martin seinen Platz als Mercedes-Kunde räumt, um mit Honda eine Werkskooperation einzugehen.
"Nichts im Leben ist sicher", weiß Oakes. "Aber wenn man sich die Geschichte anschaut, sieht man, dass Mercedes bei jeder Regeländerung stark war. Und im Moment kämpft ein Team mit Mercedes-Antriebstrang im Heck um die WM. Das gibt uns Vertrauen, dass wir mit dieser Entscheidung richtig liegen."
Oakes: Alpine kann sich endlich beweisen
Oakes fügt hinzu, dass der Wechsel zu Mercedes-Antrieben Alpine auch eine Möglichkeit biete, die eigenen Fahrzeugdesigns mit den Spitzenreitern der Formel 1 zu vergleichen. Denn in den vergangenen Jahren habe das Team mit weniger leistungsstarken Motoren gegenüber der Konkurrenz arbeiten müssen.
"Das Wichtigste daran ist, dass es uns die Möglichkeit gibt, uns selbst zu messen", beschreibt es Oakes. "Momentan produzieren wir weder ein perfektes Chassis noch einen perfekten Motor, und wir sind da sehr ehrlich und bescheiden."
"Wir müssen also in den Spiegel schauen und hart am Chassis arbeiten, was eine Herausforderung ist, die wir genießen sollten. Denn aus meiner Sicht ist das der Grund, warum wir zur Arbeit kommen. Wir wollen beweisen, dass wir gut in unserem Job sind und dass wir ein gutes Rennauto bauen können."