"Verfallsdatum"? Wolff fühlt sich wegen Hamilton falsch verstanden
Toto Wolff ließ jüngst mit Aussagen über das Verfallsdatum von Lewis Hamilton aufhorchen - vor dem letzten Tripleheader mit seinem Superstar rudert er zurück
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Auftritt in Las Vegas beginnen am Wochenende die letzten drei gemeinsamen Rennen für Lewis Hamilton und Mercedes, ehe die erfolgreichste Partnerschaft in der Geschichte der Formel 1 beim Saisonfinale in Abu Dhabi endet.
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Lewis Hamilton verlässt Toto Wolff und Mercedes mit Jahresende für Ferrari Zoom Download
Doch wie ist im Zuge des absehbaren Endes die Stimmung beim einstigen Weltmeisterteam? Zuletzt sorgten Aussagen von Teamchef Toto Wolff für Aufsehen, die einige Medien so interpretierten, dass man bei Mercedes nicht ganz unglücklich über den Abgang des Superstars in Richtung Ferrari sei.
In dem neuen Buch "Inside Mercedes F1: Life in the Fast Lane" hatte Wolff erklärt, dass man die Situation mit Hamiltons Wechsel zur Konkurrenz auch positiv sehen könne: "Sie hilft uns, weil sie den Moment vermeidet, in dem wir dem ikonischsten Fahrer des Sports sagen müssen, dass wir die Zusammenarbeit beenden wollen", so der Wiener.
Wolff: "Wurde etwas aus dem Kontext gerissen"
Wolff weiter: "Es gibt einen Grund, warum wir nur einen Eins-plus-eins-Jahresvertrag unterschrieben haben. Wir sind in einem Sport, in dem die kognitiven Fähigkeiten extrem wichtig sind, und ich glaube, jeder hat ein Verfallsdatum."
Medial schlugen Wolffs vermeintlich harte Worte gegen seinen langjährigen Schützling hohe Wellen, weswegen sich der Silberpfeil-Boss vor dem Auftritt in Las Vegas um eine Einordnung bemüht: "Es wurde etwas aus dem Kontext gerissen", fühlt sich Wolff im Interview mit der BBC falsch verstanden.
"Ich habe mich darauf bezogen, dass wir alle älter werden, sei es im Auto, auf dem Feld, als Manager oder als Unternehmer. Und das ist es, was ich auch bei mir selbst versuche, zu verstehen: 'Werde ich von großartig gerade zu gut?' Denn gut, das reicht nicht mehr in der Formel 1."
Trotz Lob von Wolff: Hamilton "anders als mit 20"
Dabei stellt Wolff klar: "Entgegen meiner Selbsteinschätzung denke ich, dass jeder sieht, dass Lewis absolut da ist, wenn das Auto gut ist. Und wir waren nicht in der Lage, ihm das Auto zu geben, mit dem er die bestmögliche Leistung abrufen kann. Die Frustration darüber teilen wir, gemeinsam im Team, und auch mit ihm."
Für den Österreicher bestehen in Bezug auf den Rekordweltmeister also überhaupt keine Zweifel: "Er ist immer noch auf Zack. Er ist anders als mit 20, das ist natürlich klar. Aber seine Erfahrung und seine Stärke im Rennen sind gewaltig." Ab 2025 setzt Hamilton diese dann für Ferrari ein, während Mercedes auf den erst 18-jährigen Andrea Kimi Antonelli als Nachfolger baut.