Angriff unterhalb der Gürtellinie: Papa Perez schießt scharf gegen Schumacher
Sergio Perez' Vater wettert nach Kritik an seinem Sohn gegen Ralf Schumacher und vergreift sich dabei gehörig im Ton: Aussagen an der Grenze zur Homophobie
(Motorsport-Total.com) - Schon am Rande des Großen Preises von Mexiko sorgte Antonio Perez Garibay, der Vater von Red-Bull-Pilot Sergio Perez, mit teilweise wirren Aussagen für Aufsehen: Schon bald werde sein Sohn Weltmeister, solle das Auto doch endlich mal passen - und nach der Formel-1-Karriere dann der nächste Präsident von Mexiko, fabulierte Perez senior vor sich hin ...
Doch während ein Großteil der Formel-1-Gemeinde die forschen Ansagen des stolzen Rennfahrervaters noch mit einem amüsierten Schmunzeln zur Kenntnis nahm, so schoss Perez senior ein paar Wochen später nun eindeutig übers Ziel hinaus.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich sein Sohn selbst kritisch über die mediale Berichterstattung zu seiner Person, vor allem in der europäischen Presse, geäußert. Auch sein Vater wollte das offenbar nicht auf sich sitzen lassen, und machte dabei nicht nur klar, wer damit konkret gemeint war - sondern vergriff sich auch noch gehörig im Ton:
"Weiß nicht, ob er in Checo verliebt war"
"Es gab so viele Medien, die gesagt haben, dass er in Mexiko schon nicht mehr fährt, oder, dass er in Mexiko Lebewohl sagt. Also sollten sie sich wenigstens entschuldigen", erklärt Perez senior in einem Interview mit dem spanischsprachigen Podcast von ESPN.
Dann poltert er los: "Es gibt da einen Fahrer, der in der Formel 1 war, und der nun Journalist ist, der erst behauptet hat, dass Checo schon bei Red Bull raus ist, und in den folgenden Wochen hat er sich dann geoutet."
Gemeint ist Sky-Experte Ralf Schumacher, der im Juli seine Homosexualität öffentlich machte. Perez senior macht sich darüber lustig: "Ich weiß nicht, ob er in Checo verliebt war", sagt der Lokalpolitiker aus Guadalajara, ehe er weitere Aussagen anfügt, die man als homophob verstehen könnte:
"Verstehst du? Es gibt viele seltsame Sachen, und man weiß nicht, ob er ein Journalist ist, ob er eine Frau ist, oder ein Mann. Aber sein Wort steht im Zweifel. Nicht wegen Checo Perez, sondern wegen dem, was seine [Ex-]Frau über ihn gesagt hat."
Papa Perez knöpft sich auch die Stroll-Familie vor
Doch damit nicht genug - erstmal in Angriffslaune, schießt Perez senior nicht nur gegen Schumacher, sondern nimmt sich in Bezug auf die Diskussion, ob sein Sohn den Platz in der Formel 1 noch verdient, auch gleich Aston-Martin-Besitzer Lawrence Stroll vor:
"Ich bin nicht Mr. Stroll, ich habe nicht das Geld, um meinem Sohn ein Formel-1-Team zu kaufen, wir haben nicht das Kapital, um hier zu sein. Checo ist wegen sich selbst hier, er ist wegen sich bis hierhin gekommen, er ist wegen sich immer noch hier, und in der Position, in der er ist", erklärt Perez senior.
Dabei wird Perez seit vielen Jahren finanzkräftig von Carlos Slim unterstützt, seines Zeichens einer der reichsten Menschen der Welt: "Jeder weiß, dass man Sponsoren braucht, und die Unterstützung des Landes", so Perez senior: "Im Moment ist Checo Perez die bekannteste Person in diesem Land. Auf der Welt und in Lateinamerika hat er eine große Revolution geschafft. All die anderen müssen ihren Platz verdienen."
Sergio Perez selbst hat sich noch nicht zu den Aussagen seines Vaters geäußert, im Zuge der jüngsten Verbalattacke bleibt jedoch abzuwarten, wie lange der Mexikaner, und vor allem sein Red-Bull-Team, dem 65-Jährigen derartige Medienauftritte noch zugestehen ...