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Ferrari verpokert sich im Flexi-Wings-Fall: "Zwei Monate verloren"
Ferrari hatte erwartet, dass die FIA den flexiblen Frontflügeln einen Riegel vorschiebt - Doch es gibt keine Einwände, weshalb das Team Zeit verloren hat
(Motorsport-Total.com) - Die Ground-Effect-Autos der modernen Formel-1-Ära sorgen für Untersteuern in langsamen und Übersteuern in schnellen Kurven. Doch die Teams haben einen Trick gefunden, um die Balance zu verbessern: flexible Frontflügel, die sich den Bedingungen anpassen. Vor allem McLaren und Mercedes haben damit Fortschritte gemacht, doch der Automobil-Weltverband FIA hat die Lösungen seit dem Großen Preis von Belgien genau unter die Lupe genommen. Ferrari rechnete deshalb mit einem Verbot.
Das ist auch der Grund, warum das Team aus Maranello nicht viel Zeit in die Entwicklung des Frontflügels gesteckt hat, denn nach einer Entscheidung der FIA wären die Lösungen Zeitverschwendung gewesen. Doch anders als erwartet sieht die FIA keinen Grund einzugreifen und lässt die Frontflügel weiter zu. Ferrari war davon überrascht und hat in den vergangenen Monaten viel Zeit verloren.
Zwar haben die Italiener eine Lösung gefunden, denn seit dem Grand Prix von Singapur ist auch der rote Frontflügel von Charles Leclerc und Carlos Sainz flexibel und anpassungsfähig. Das Konzept wurde jedoch nicht weiter verfolgt, da ein Eingreifen der FIA erwartet wurde. Der Weltverband sieht jedoch keinen Grund, das Reglement zu ändern.
Teamchef Frederic Vasseur sagt gegenüber Motorsport.com: "Es ist frustrierend, denn wir haben auf eine Entscheidung der FIA gewartet, die [seit Belgien] Kameras installiert hat. Wir waren überzeugt, dass das ein No-Go ist. Aber dann haben sie grünes Licht gegeben! Wir haben sicherlich ein oder zwei Monate verloren."
Ein weiterer Grund für Ferrari, die Entwicklung nicht weiter zu verfolgen, ist die Kostenobergrenze in der Königsklasse. Denn Ferrari hätte bei einem Verbot viel Geld verbrannt, das dann an anderer Stelle gefehlt hätte. "Wegen der Budgetgrenze muss man Entscheidungen treffen", sagt Vasseur, der sich gegen die Flexi-Wings entschieden hat.
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"Wenn man überzeugt ist, dass es nicht zugelassen wird, aber trotzdem etwas entwickelt, kostet das Zeit im Windkanal", so der Teamchef der Italiener. Die Möglichkeit eines Verbots bestand, denn schließlich hatte die FIA die Flügel mit eigenen Kameras genau beobachtet. FIA-Formelsport-Chef Nikolas Tombazis wollte dem Wettbewerb aber kurzfristig nicht schaden, da die Teams unterschiedliche Lösungen präsentierten.
"Weil die Frontflügel unterschiedlich belastet werden, können wir das im Reglement nicht so einfach vorhersagen", erklärt er. "Zwei Flügel haben nie die gleichen Belastungswerte. Deshalb ist es schwierig, das vernünftig zu überprüfen. Diese Regeln sind jetzt seit 2022 in Kraft und es schien nicht richtig, sie plötzlich für 2025 oder sogar 2024 zu ändern. Aber die Informationen, die wir gesammelt haben, könnten dazu führen, dass für 2026 etwas passiert."