Teamkollege neben Verstappen? Sainz glaubt: "Hätte keine Probleme gegeben"
Carlos Sainz hat für 2025 kein Top-Auto ergattert, bei Red Bull konnte er nicht landen: Dass es mit ihm und Max Verstappen Ärger gegeben hätte, glaubt der Spanier nicht
(Motorsport-Total.com) - Fast zehn Jahre ist es her, da fingen Carlos Sainz und Max Verstappen gemeinsam in der Formel 1 an, und das auch noch als Teamkollegen bei Toro Rosso. Heute steht Verstappen kurz vor seinem vierten WM-Titel, Sainz indes kommt für Ferrari immerhin auf vier Grand-Prix-Siege. 2025 ist für den Spanier aber Schluss bei der Scuderia, er wechselt wegen der Ankunft von Superstar Lewis Hamilton bei Ferrari zu Williams.
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Carlos Sainz glaubt: Das hätte gepasst mit Max Verstappen bei Red Bull Zoom Download
Lange wurde über die Sommermonate hinweg in der Formel 1 über Sainz' Zukunft spekuliert, immer wieder war der Spanier dabei auch mit einer Rückkehr in den Red-Bull-Kosmos in Verbindung gebracht worden, wo er den glücklosen Sergio Perez hätte ersetzen können - um so doch noch ein Cockpit in einem Top-Team zu ergattern.
Nach den Erfahrungen mit Sainz und Verstappen während ihrer gemeinsamen Zeit bei Toro Rosso, gab es bei den Red-Bull-Verantwortlichen jedoch offensichtlich Bedenken, die beiden potenziellen Alphatiere erneut zusammenzuspannen.
Sainz selbst hat dafür nur wenig Verständnis: "Ich denke, dass ich gut mit ihm auskommen würde", sagt der Spanier gegenüber Auto Motor und Sport in Bezug auf einen Platz an der Seite von Weltmeister Verstappen, und gibt zu bedenken: "Damals waren wir 16 und 19 Jahre alt. Mittlerweile sind wir deutlich reifer geworden."
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Außerdem sei die Konstellation zu Beginn der Formel-1-Karriere eine ganz andere als heutzutage, mit dem Standing als etablierter Fahrer - vor allem im Red-Bull-Juniorenprogramm: "Bei Toro Rosso stecken sie dich in ein Team und sagen: Kämpft gegeneinander, dann sehen wir, wer der Beste ist und wer zu Red Bull aufsteigt! Das ist der Grund, warum Toro Rosso existiert. Man fährt dort nicht gemeinsam für die Teamwertung, sonst würde sich das Verhalten der beiden Piloten komplett ändern."
In seinem Fall verweist Sainz hingegen auf die jüngere Vergangenheit: "Man sieht es an Charles und Lando, meinen beiden letzten Teamkollegen - da gab es nie Probleme. Wenn meine Beziehung zu Max also der Grund sein sollte, dass ich nicht dort gelandet bin, dann sage ich, dass es keine Probleme gegeben hätte", so der Spanier: "Hinge die Entscheidung nur davon ab, dann wäre es einfach falsch. Das habe ihnen aber auch schon gesagt."
Sainz und Verstappen als Teamkollegen: Klare Bilanz
Sportlich wäre eine Fahrerpaarung aus Verstappen und Sainz sicher keine schlechte Wahl für Red Bull - wenngleich das teaminterne Duell der beiden damals klar an den Niederländer ging, wie der Blick auf die Zahlen belegt: Aus 23 gemeinsamen Rennen als Teamkollegen bei Toro Rosso holte Verstappen 2015 und 2016 62 WM-Punkte, Sainz nur 22.
Verstappen wurde deshalb schon für den fünften Grand-Prix der Saision 2016 anstelle von Daniil Kwyat zu Red Bull befördert und gewann in Barcelona auf Anhieb seinen ersten Grand Prix. Sainz hingegen wechselte aufgrund des nach oben versperrten Weges während der Saison 2017 zu Renault, durchlief danach über die Stationen McLaren, Ferrari und nun Williams alle großen Traditionsteams der Königsklasse.
Dass Sainz durchaus zu den Top-Piloten seiner Generation zählt, davon ist im Interview mit dem YouTube-Kanal von Formel1.de Experte Marc Surer überzeugt:
Er traut dem Spanier sogar zu, "dass er irgendwann Weltmeister wird. Weil er eben auch mit Kompromissen leben kann und dann immer noch sauschnell ist. Und das sind eigentlich übers Jahr gesehen die Fahrer, auf die man achten muss", so Surer: "Ich würde sagen, Sainz wird unterschätzt, weil er genau die Fähigkeit hat, immer noch Leistung zu zeigen, auch wenn das Auto mal nicht so perfekt ist."