Yuki Tsunoda: Gasly schmeißt mir eine Party in Mailand
Wie Yuki Tsunoda über seine Formel-1-Teamkollegen Pierre Gasly und Daniel Ricciardo denkt und was er an den beiden besonders zu schätzen gelernt hat
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Fahrer Yuki Tsunoda hat im "The Red Flags Podcast" drüber gesprochen, wie wichtige seine Teamkollegen bei AlphaTauri/Racing Bulls für seine Entwicklung als Rennfahrer waren.
Vor allem seine Zeit mit dem heutigen Alpine-Fahrer Pierre Gasly sei "definitiv etwas Besonderes" gewesen, wenn man bedenkt, dass man sich als Teamkollegen zwar einerseits sehr nahesteht, aber andererseits ist der Teamkollege eben dein größter Rivale", so Tsunoda, der 2021 und 2022 an der Seite von Gasly bei AlphaTauri fuhr.
"Ich weiß noch immer zu schätzen, wie nett Pierre zu mir war. In meinem ersten Jahr hat er mir viel geholfen. Da hatte ich wirklich große Probleme in der ersten Saisonhälfte. Wahrscheinlich war ich ziemlich weit weg und nicht auf seinem Niveau unterwegs. Deshalb war es einfach für ihn, mir ein paar Ratschläge zu geben oder mal nett mit mir zu plaudern."
"Aber mir war das sehr wichtig, dass es abseits des Racings jemanden gab, mit dem man sich mal unterhalten konnte."
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Ob das jetzt genauso wäre, wenn Tsunoda nochmals Teamkollege von Gasly sein könnte? Tsunoda schmunzelt und sagt: "Dann könnte er wohl nicht mehr so locker mit mir plaudern wie im ersten Jahr!"
Die sportlich unterschiedliche Ausgangslage aber gibt es her, dass sich Tsunoda und Gasly bis heute regelmäßig austauschen. "Vergangenes Jahr haben wir uns vor Saisonbeginn mehrfach zufällig in Dubai getroffen und haben zusammen ein Trainingslager absolviert. Das werden wir bestimmt fortsetzen", meint Tsunoda.
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Mehr noch: Die beiden früheren Teamkollegen werden bald (zumindest entfernte) Nachbarn in Mailand. "Er wohnt schon dort und ich ziehe jetzt dorthin", sagt Tsunoda. "Pierre freut sich schon darauf. Ich bin mir sicher, wir sehen uns dort mal. Er hat sogar angeboten, mir eine Willkommensparty zu schmeißen. Das wird toll."
Was Tsunoda an Ricciardo bewundert
Für einen anderen Tsunoda-Teamkollegen war der Singapur-Grand-Prix indes die Abschiedsvorstellung: Daniel Ricciardo. Und auch mit ihm verbindet Tsunoda einiges, wie er sagt: "Daniel hat das, was ich nicht habe, oder das, was ich gerne am meisten verbessern würde: die emotionale Kontrolle über eine Situation zum Beispiel."
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Tsunoda erklärt: "Wenn es mal schlecht läuft in einer Einheit oder du einen großen Fehler machst, dann rege ich mich furchtbar auf und nehme vielleicht etwas von diesem Frust mit in eine Besprechung. Jetzt passiert mir das nicht mehr, aber in der zweiten Saisonhälfte 2023 war das manchmal so. Ich konnte dann nicht wie sonst eine ordentliche Rückmeldung geben."
Ricciardo wiederum habe ihn da wiederholt verblüfft: "Er ist da sehr konstant. Selbst wenn er eine schlechte Session hatte oder mal einen Fehler gemacht hat: Er verhält sich einfach völlig normal, so als hätte er gerade eine normale Session gehabt. Er gibt auch sehr spezifisches Feedback. Seine Frustration oder dergleichen zeigt er nicht, sondern verhält sich professionell."
"Ich fragte mich manchmal: 'Wie kann er jetzt nicht frustriert sein?' Ich schaute ihm ja ständig ins Gesicht und dachte, irgendwann sieht man es, wie wütend er ist. Aber nein, niemals. Er tickt einfach anders."