FIA: Niels Wittich nicht mehr Formel-1-Rennleiter - Rui Marques Nachfolger
Der Deutsche Niels Wittich ist mit sofortiger Wirkung nicht mehr Rennleiter der Formel 1: Das teilte die FIA am Dienstag mit - Rui Marques wird sein Nachfolger
(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat bekanntgegeben, dass Formel-1-Renndirektor Niels Wittich sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt hat. (Übersicht: Alle Rennleiter der Formel 1!)
Der Weltverband teilte in einer Erklärung am Dienstag mit: "Die FIA kann bestätigen, dass Niels Wittich von seiner Position als F1-Renndirektor zurückgetreten ist, um sich neuen Möglichkeiten zu widmen."
"Niels Wittich hat seine zahlreichen Aufgaben als Renndirektor mit Professionalität und Hingabe erfüllt. Wir danken ihm für sein Engagement und wünschen ihm das Beste für die Zukunft", heißt es in dem Statement der FIA.
Doch wie freiwillig ist der Abgang des Deutschen wirklich? Motorsport-Magazin.com zitiert Wittich am Dienstag mit den Worten "ich bin nicht zurückgetreten", und berichtet, dass der Deutsche selbst erst kurz vor Aussendung der Mitteilung von seiner Demission erfahren haben soll.
Spekulationen legen unterdessen nahe, dass Wittich zum Opfer der in jüngster Zeit immer stärker schwelenden Konflikte zwischen den Fahrern und der FIA geworden sein könnte, waren doch zuletzt hitzige Debatten ausgebrochen, etwa in Bezug auf die Auslegung der Fahrstandards in der Formel 1 oder über Strafen für die Verwendung von Schimpfwörtern.
Nach Informationen von Motorsport-Total.com ist das jedoch nicht der Fall - vielmehr sollen insbesondere die Fahrer unisono sehr überrascht von der Abberufung Wittichs sein, die nur drei Rennen vor Saisonende für neuerliche Inkonstanz auf dem Schiedsrichterstuhl der Königsklasse sorgt.
Klar ist seit Dienstag allerdings: Der Portugiese Rui Marques, der in den vergangenen zwei Jahren als Rennleiter der Formel 2 und Formel 3 fungierte, wird ab Las Vegas die Nachfolge von Wittich antreten.
"Rui Marques wird ab dem Großen Preis von Las Vegas die Rolle des Renndirektors übernehmen", erklärte die FIA. "Rui bringt einen reichen Erfahrungsschatz mit, da er zuvor als Streckenposten, Kontrolleur, nationaler und internationaler Steward, stellvertretender Rennleiter und Rennleiter in verschiedenen Meisterschaften tätig war. Zuletzt hatte er die Position des Renndirektors der Formel 2 und Formel 3 inne."
Wittich wie Vorgänger Masi: Aus nach nur drei Jahren
Wittich war seit 2022 Rennleiter der Formel 1 und löste nach dem umstrittenen Ausgang des Großen Preises von Abu Dhabi 2021 auf diesem Posten den Australier Michael Masi ab.
Damit ist bereits zum zweiten Mal in Folge nach nur drei Jahren schon wieder Schluss für den Renndirektor der Königsklasse. Zum Vergleich: Vor Masi hatte Charlie Whiting die wichtige Rolle über zwei Jahrzehnte lang ausgefüllt - der Brite starb jedoch völlig unerwartet kurz vor dem Saisonauftakt 2019 in Australien. (Übersicht: Alle Rennleiter der Formel 1!)
Nach der Abberufung von Masi teilte sich Wittich die Rolle zunächst mit dem FIA-WEC-Renndirektor Eduardo Freitas, bevor er sie später im selben Jahr in Vollzeit übernahm, weil der Portugiese nach dem Großen Preis von Japan 2022 seinen Hut nehmen musste. Zuvor war der 52-jährige Deutsche Rennleiter in der DTM.