Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Hamiltons emotionale Fahrt im Senna-McLaren: "Brauchen wieder H-Schaltung"
Lewis Hamilton darf sich in Sao Paulo im McLaren MP4/5B von Ayrton Senna einen Kindheitstraum erfüllen - der Brite schwärmt von der damaligen Autogeneration
(Motorsport-Total.com) - Es war ein stressiger Grand-Prix-Sonntag in Sao Paulo, musste die Formel 1 wegen der stetigen Wetterkapriolen doch am Sonntagmorgen erst das verschobene Qualifying nachholen, ehe dann zur Mittagszeit auch noch das zeitlich vorgezogene Rennen auf dem Programm stand.
© Motorsport Images
Hamilton mit Ayrton Sennas Schwester Viviane und dem McLaren MP4/5B Zoom Download
Trotz des engen Zeitplans und des schlechten Wetters, ließen sich die Organisatoren das emotionale Highlight des Wochenendes aber nicht nehmen - sehr zur Freude der Fans und von Rekordweltmeister Lewis Hamilton:
Der Mercedes-Star durfte schließlich mit einem Tag Verspätung doch noch den legendären McLaren MP4/5B von Ayrton Senna aus dem Jahre 1990 fahren, der zweiten WM-Saison des Brasilianers. Den Demo-Run quetschen die Verantwortlichen extra in die knappe Pause zwischen Qualifying und Rennstart - womit sie allerdings nicht gerechnet hatten: Hamilton hängte eigenmächtig einfach noch ein paar Runden dran ...
Hamilton wollte gar nicht mehr aufhören
"Das wird wahrscheinlich nie wieder passieren, deswegen habe ich den Moment umso mehr geschätzt und wollte gar nicht mehr aufhören. Ich habe ein oder zwei Runden mehr gedreht als ich eigentlich sollte", verrät der Brite anschließend mit spitzbübischem Lachen, an einem für ihn "sehr speziellen Tag", wie Hamilton feststellt.
"Es ist natürlich sehr emotional. Ich bin gerade wieder in meine Kindheit zurückversetzt worden, als ich Ayrton zugeschaut habe, wie er hier Rennen gefahren ist, diesen Sound zu hören, und wie er hier gewonnen hat", sagt Hamilton, der sich nach dem Aussteigen auch ein paar Tränen aus den Augen wischen muss: "Ich kann nicht glauben, dass ich jetzt die Chance hatte, das tun. Es war wirklich die größte Ehre meiner Karriere, das hier zu machen."
"Ich hoffe, Senna kann stolz sein. Das war die beste Fahrt des Wochenendes", erklärt der Rekordweltmeister, und fügt mit Blick auf den 1990er McLaren hinzu: "Das ist ein richtiges Rennauto. Ich würde heute lieber das fahren, wenn ich könnte."
Hamilton: "Wünschte, wir hätten das in der Formel 1"
"Damals, als ich noch bei McLaren war, hatte ich schon einmal die Chance den MP4/4 in Silverstone zu fahren, das war unglaublich", erinnert sich der 39-Jährige, dem es vor allem das Fahren mit Spitze-Hacke-Technik angetan hat: "Das konnte ich richtig gut als ich jünger war, und als ich im MP4/4 saß, konnte ich es auch machen. Es ist etwas, das ich vermisse, und ich wünschte, wir hätten das in der Formel 1."
Hamilton: "Ich meine, das Zwei-Pedale-Dinge ist einfach nicht aufregend, wir brauchen wieder eine H-Schaltung. Das war fantastisch." Zwar würgte Hamilton den MP4/5B zu Beginn seines Demo-Runs in Sao Paulo noch in der Boxenstraße zweimal ab, anschließend verliefen seine Runden aber reibungslos, obwohl er die meiste Zeit einhändig fuhr, um die Brasilien-Flagge aus dem Cockpit zu halten.
"Ich erinnere mich noch, als er das Rennen endlich gewonnen hat und die Flagge hielt", sagt Hamilton über sein Kindheitsidol Senna: 1991 gelang dem dreifachen Champion in seiner Geburtsstadt endlich der langersehnte Heimsieg, zwei Jahre später wiederholte er den Triumph in Interlagos erneut.
"Aber in einer Million Jahren hätte ich nicht gedacht, dass ich Sennas Auto hier mal fahren darf", zeigt sich Hamilton demütig: "Als wir kontaktiert wurden, und mir mein Manager davon erzählt hat, habe ich mich sofort auf die Gelegenheit gestürzt. Ich bin allen unglaublich dankbar, die das möglich gemacht haben", erklärt der Ehrenbürger Brasiliens nach den vielleicht emotionalsten Runden seiner Karriere.