Lando Norris: Ich bin nicht Verstappens Lehrer
Lando Norris ist davon überzeugt, dass Max Verstappen "tief drinnen" weiß, dass er etwas falsch gemacht hat: Verhältnis zum WM-Rivalen aber dennoch unverändert
(Motorsport-Total.com) - In Brasilien kommt es am Wochenende zur nächsten Runde im WM-Kampf zwischen Max Verstappen und Lando Norris. Ein klärendes Gespräch mit seinem Widersacher gab es nach Vorfällen zuletzt in Mexiko aber noch nicht, wie der McLaren-Pilot bei seiner Ankunft am Donnerstag in Sao Paulo verrät:
"Nein, wir haben nicht gesprochen. Ich glaube auch nicht, dass wir das müssen. Ich habe nichts zu sagen", so Norris, der klarstellt: "Ich habe immer noch viel Respekt für Max und alles, was er tut - kein Respekt für das, was er letztes Wochenende getan hat - aber Respekt für ihn als Person, und was er erreicht hat."
Außerdem findet der Brite: "Es liegt nicht an mir, mit ihm zu reden. Ich bin nicht sein Lehrer, ich bin auch nicht sein Mentor oder so etwas. Max weiß, was er zu tun hat. Er weiß auch, dass er sich falsch verhalten hat, tief drinnen tut er das. Und es ist an ihm, sich zu ändern, nicht an mir."
Norris: "Manchmal nicht aggressiv genug, aber ..."
Klare Worte von Norris, der trotzdem nicht glaubt, dass sich etwas an der Beziehung zwischen ihm und Verstappen verändert hat: "Nicht, dass ich davon wüsste. Ich habe nicht mit Max geredet. Das ist nichts, worüber ich mit Max reden müsste, er ist wahrscheinlich einer der fähigsten Fahrer im Feld, wenn nicht der Fähigste. Er weiß, was er tun und nicht tun kann, und wo die Limits sind. Also, er kennt die Änderungen, die er machen muss."
Der McLaren-Pilot selbst will jedenfalls nichts an seiner Einstellung oder Fahrweise verändern. "Ich denke, etwas, das ich über meine ganze Karriere gut hinbekommen habe, ist es, mich aus Ärger rauszuhalten, und das Auto in einem Stück zu lassen. All diese kleinen Dinge addieren sich, über eine Weltmeisterschaft und eine Saison hin, besonders mit der Budgetobergrenze", erklärt Norris.
"Aber ich denke, dass ich immer die Mentalität hatte, fair und sauber Rennen zu fahren. Und manchmal war ich dabei, das habe ich letztes Wochenende schon gesagt, auf der zu netten Seite, egal, ob ich mich verteidigt oder angegriffen habe." Im Großen und Ganzen sei er aber zufrieden mit seinen getroffenen Entscheidungen, wenngleich Norris einräumt: "Manchmal habe ich den Preis gezahlt, nicht aggressiv genug zu sein, aber der Rest liegt nicht an mir."
Norris bescheinigt den Stewards "guten Job"
Dabei vertraut der Brite voll und ganz auf die Regelhüter: "Ich denke, die Stewards haben einen guten Job gemacht. Ich meine, sie haben einen sehr schwierigen Job, aber da haben sie einen guten Job gemacht", sagt er mit Blick auf Mexiko, und fügt an: "Ich glaube, da stimmen 99 Prozent der Leute zu, die Formel 1 schauen und die Formel 1 kennen."
Vonseiten McLarens sei man jedenfalls zufrieden mit dem Ergebnis: "Wir haben uns aus dem Ärger rausgehalten, und ich habe meinen Job gemacht. Aber jedes Wochenende ist ein neues, ich weiß also nicht, was ich dieses Wochenende zu erwarten habe", sagt Norris: "Natürlich erwarte ich und hoffe ich auf einen saubereren Kampf als der, den wir hatten."
Gleichwohl ist ihm bewusst: "Aber das liegt nicht an mir, ich mache auch die Regeln nicht oder entscheide die Strafen. Ich fahre einfach nur, die Stewards machen den Rest, und da haben sie gute Arbeit geleistet." In Sao Paulo geht nun aber alles von vorne los: "Ich komme in dieses Wochenende mit der Erwartung, dass wir hoffentlich ein sauberes und faires Rennen haben. Das sollten wir erwarten", hofft Norris.