Valtteri Bottas: Was wir gesehen haben, war kein faires Racing mehr
Valtteri Bottas ist mit dem Racing in Austin und Mexiko nicht einverstanden, weil es für ihn über die Grenzen des Fairen hinausgeht - Gasly: Max fuhr schon immer so
(Motorsport-Total.com) - Hat Max Verstappen dafür gesorgt, dass es im Formel-1-Feld mehr unfaires Racing gibt? Der Niederländer stand in Austin und Mexiko wegen seiner Duelle mit Lando Norris mehrfach im Fokus, weil er die Regeln bei Zweikämpfen ausge- und teilweise überreizt hatte.
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Valtteri Bottas (hier im Duell mit Oscar Piastri) hat das Racing zuletzt nicht gefallen Zoom Download
In Mexiko hatten auch andere Piloten diese Fahrweise (insbesondere in Kurve 4) an den Tag gelegt und so Verstappen möglicherweise kopiert. "Es scheint so", meint Valtteri Bottas, der in Austin selbst in einen ähnlichen Zweikampf mit George Russell verwickelt war und von diesem abgedrängt wurde.
"Es gibt da dieses Schlupfloch, dass du einfach den Scheitelpunkt attackieren kannst und dich dann um den Rest kümmerst", meint der Finne und sagt, dass einige Fahrer mehr Vorteile aus den Richtlinien ziehen würden als andere.
Er selbst ist von der aktuellen Gangart in der Königsklasse aber kein Freund: "Ich halte es für unfair, wenn der Fahrer selbst die Kurve nicht bekommt", sagt der Sauber-Pilot. "Man sollte immer die Kontrolle haben, und für mich ist das einfach nicht Teil von fairem Racing."
"Jeder weiß, wie faires Racing aussieht, aber was wir zuletzt gesehen haben, ist das eben nicht."
Daher wollen die Fahrer noch einmal über die Zweikampfregeln diskutieren - auch schon im Vorfeld des Brasilien-Grand-Prix. "Ich hoffe, dass die Strafen und Zweikämpfe des vergangenen Wochenendes den Prozess noch einmal beschleunigen werden, weil ich glaube, dass sich an den Richtlinien ein bisschen was ändern muss", so Bottas.
Auch Verstappens ehemaliger Teamkollege Pierre Gasly schließt sich an der Kritik an dessen Fahrweise an und nennt diese "ziemlich einzigartig" im Feld. "Wenn du gegen ihn fährst, dann scheint der Ausgang meist etwas anders zu sein als gegen andere Fahrer", sagt der Franzose.
"Ob es fair ist oder nicht, das ist eine andere Frage, aber es ist garantiert hartes Racing", so Gasly, der meint, dass ein Überholmanöver als Ausgang "unwahrscheinlich" sei - eher komme ein Zwischenfall oder eine Strafe dabei raus.
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Und mit der Meinung sei er nicht alleine, behauptet der Alpine-Pilot. "Alle, die gegen ihn Kart gefahren sind, sagen das Gleiche. Ich bin häufig im Gras gelandet, weil Max hinter mir gestartet ist. So ist er halt damals gefahren."
"Aber er ist ziemlich clever darin, das Reglement auszunutzen und an die Grenzen zu gehen. Und wenn du um die Weltmeisterschaft kämpfst, dann erwartet man das einfach von jemandem wie ihm."