Nico Hülkenberg: Schwankungen im Mexiko-Qualifying "verrückt"
Ein wilder Ritt über die Randsteine verhindert einen besseren Startplatz für Nico Hülkenberg, der in Mexiko zum zweiten Mal in Folge das interne Quali-Duell verliert
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg gilt als absoluter Qualifying-Spezialist, doch am Samstag in Mexiko wird der Deutsche im Kampf um die Startplätze schon zum zweiten Mal in Folge von Teamkollege Kevin Magnussen geschlagen: Zwar schaffen es beide Haas in Q3, doch während Hülkenberg nicht mehr nachlegen kann und Zehnter wird, rast sein Stallgefährte auf Rang sieben.
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Hülkenberg musste sich im Mexiko-Quali erneut Magnussen geschlagen geben Zoom Download
Das wundert bei Sky nach dem Qualifying dann auch TV-Experte Ralf Schumacher: "Die Strecke ist schwer zu fahren, hat halt einfach mal einen Fehler gemacht. Kennt man so nicht von ihm", erklärt der Deutsche in Bezug auf einen wilden Ritt seines Landsmannes über die Randsteine am Eingang zum Stadion, der Hülkenberg aller Chancen auf eine bessere Rundenzeit beraubt.
"Es ist heute einfach nicht so gut zusammengekommen, vor allem beim letzten (Versuch), auf den frischen Reifen", erklärt Hülkenberg, und überrascht angesichts von Haas' kollektivem Einzug in Q3: "Es war schon das ganze Wochenende lang schwierig. Ich habe Probleme damit, einen guten Rhythmus zu finden, und man braucht hier eine gute Verbindung zum Auto."
Auf manchen Runs habe er kurzzeitig geglaubt eine Besserung zu spüren, "aber dann ist es wieder zurück auf Anfang, und ich suche nach Rhythmus und Harmonie. Es ist also ein herausforderndes Wochenende, was das betrifft. Und im Qualifying, wirklich verrückt: Manche waren gut, manche wieder echt eine Schwierigkeit", beschreibt er die großen Schwankungen zwischen seinen Runden.
Prinzipiell führt der Routinier seine Probleme aber schon auf "das typische Mexiko-Szenario" zurück, wie Hülkenberg es nennt: "Die dünne Luft macht das Auto gefühlt einfach leichter, es ist dann schwierig den Sweetspot zu finden, und dieses leichte Grip-Gefühl. Das ist hier recht normal, aber ich weiß nicht, ob es dieses Jahr vielleicht ein bisschen stärker ist."
Magnussen denkt an engen Kampf in der Team-WM
Wie es sich damit im Rennen verhalten wird, das kann der 37-Jährige noch nicht prognostizieren: "Ich denke, es ist ein Fragezeichen, weil auch niemand gestern die normalen Mediums und harten Reifen hat ausprobieren können. Also etwas ins Ungewisse."
Mit zwei Autos in den Top-10, hofft Haas aber natürlich auf Punkte, um sich im Duell um Platz sechs in der Konstrukteurs-WM einen größeren Vorteil gegenüber den Racing Bulls zu verschaffen. "Ich denke, ich bin vor den Leuten, vor denen wir sein wollen, also das ist ein guter Tag für uns", freut sich auch der Siebtplatzierte Magnussen, und hofft: "Das sollte eine gute Ausgangsposition für ein Top-10-Resultat sein."
Dabei hat der Däne, für den am Ende der Saison Schluss ist mit Formel 1, nur die Punkte fürs Team im Kopf, liegt Haas aktuell doch lediglich zwei Zähler vor dem größten Konkurrenten: "Wir wollen natürlich so weit nach vorne kommen wie möglich, aber wir sind wirklich im Kampf mit den Racing Bulls, und gewissermaßen auch mit Williams und Alpine. Vor denen müssen wir morgen ankommen, und das am besten in den Punkten."
Lob für seine Performance erhält Magnussen am Samstag von Sky-Experte Schumacher: "Magnussen fährt jetzt befreiter während des Qualifyings, er genießt das jetzt einfach." Außerdem mutmaßt der Deutsche: "Er scheint vielleicht mit dem Update ganz gut klarzukommen, so eine Phase hatten wir ja schon mal als ein Update kam. Vielleicht hängt es damit zusammen."
Fakt ist: Haas dürfte es am Ende herzlich egal sein, wer die Punkte für den engen Kampf in der Team-WM am Sonntag letztlich einfährt - Hauptsache der US-Rennstall knüpft auch beim Auftritt in Mexiko an das jüngste Formhoch an.