Lance Stroll: Es wird noch dauern, aber Aston Martin wird Erfolg haben
"Die Gegenwart ist für alle frustrierend", sagt Aston-Martin-Pilot Lance Stroll - Doch er vertraut auf das langfristige Potenzial des Team, auch wenn es Zeit brauchen wird
(Motorsport-Total.com) - Aston Martin hat nach dem Grand Prix der USA 2024 weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die das Team in der gesamten Saison begleiten. Lance Stroll beschreibt das Wochenende rückblickend als "herausfordernd" und gibt zu, dass die neuesten Updates der Erwartungen nicht gerecht wurden.
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Laut Lance Stroll hat sich Aston Martin in der Entwicklung verrannt Zoom Download
"Ich denke, wir verstehen, was vor sich geht, aber es zu beheben ist eine andere Geschichte. Ich erwarte, dass es ein weiteres schwieriges Wochenende werden wird", erklärt er vor dem anstehenden Grand Prix von Mexiko.
Schon das ganze Jahr über habe das Team Mühe, die geplanten Updates in Ergebnisse umzusetzen: "Sie bewirken nicht das, was wir wollen. Ich denke nicht, dass wir das Auto seit dem ersten Rennen der Saison schneller gemacht haben."
Ein Hauptproblem liegt laut Stroll in der Entwicklungsrichtung, die Aston Martin eingeschlagen hat. "Vielleicht war der Weg, den wir in den letzten zehn bis zwölf Monaten gegangen sind, nicht der beste", grübelt der Kanadier. Diese Fehlentwicklungen haben das Team gegenüber dem Vorjahr zurückgeworfen.
"Ich denke, wir sind ein bisschen mehr im Hintertreffen als vor einem Jahr, als wir um diese Jahreszeit in dieser schwierigen Lage waren und uns dann gegen Ende des Jahres wieder gefangen haben. Ich glaube, wir waren immer noch relativ konkurrenzfähiger als jetzt. Wir sind jetzt weiter zurück als damals."
Das Team verstehe die Probleme zwar, betont Stroll, kämpfe aber damit, die richtigen aerodynamischen und strukturellen Anpassungen zu finden, um sie zu beheben. "Die Herausforderung besteht darin, was wir physisch am Auto anbringen."
Warum Stroll dennoch zuversichtlich bleibt
Trotz der Herausforderungen auf der Strecke zeigt sich Stroll optimistisch für die Zukunft. Denn abseits der Strecke gibt es bei Aston Martin zahlreiche positive Entwicklungen, die ihm zufolge auf ein langfristiges Wachstum ausgelegt sind.
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"Die Maßnahmen, die zur Vorbereitung der Zukunft ergriffen wurden, sind sozusagen gestern passiert ... Es wird keine Veränderung über Nacht, sondern es wird Monate dauern", weiß Stroll, "aber ich sehe eine sehr spannende Zukunft für Aston Martin."
Zwar sei die Gegenwart "für alle im Team frustrierend", gibt der 25-Jährige unverhohlen zu und erinnert sich: "Als es 2023 in Bahrain losging, haben wir um Podiumsplätze gekämpft. Die ersten sechs oder sieben Rennen waren wir immer unter den Top 5. Das war definitiv viel aufregender und vielversprechender."
"Und dann hatten wir diesen Stolperstein auf dem Weg von dort bis jetzt. Aber ich blicke zu 100 Prozent mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft", bekräftigt Stroll.
Die Entwicklung von McLaren dient dabei als leuchtendes Beispiel. "Was sie im letzten Jahr erreicht haben, ist unglaublich", äußert der Aston-Martin-Pilot Bewunderung für die Formkurve des Rennstalls aus Woking hin zu einem Siegerteam.
"In den ersten fünf, sechs Rennen des letzten Jahres waren sie in Q1 raus und am Ende der Saison kämpften sie um den Sieg. Ich glaube, niemand hat jemals in der Geschichte des Sports eine solche Entwicklungskurve gesehen, vom neunten Team - oder was auch immer es war - zum schnellsten Team am Ende des Jahres."
"Unser Fokus liegt jetzt definitiv darauf, das Auto für 2025 schneller zu machen", blickt Stroll voraus. "Das ist ein Projekt, und dann ist 2026 ein ganz anderes Projekt, mit dem neuen Regelement." Dann wird sich zeigen, ob Aston Martin wirklich in der Lage ist, sein langfristiges Potenzial auch auszuschöpfen.