Max Verstappen: Möglicher WM-Titel 2024 macht weniger Spaß als 2023
"Ich würde immer 2023 wählen", sagt Max Verstappen auf die Frage, ob 2024 sein bester Formel-1-Titel wäre - Wie er jüngste Form von Red Bull bewertet
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen steht 2024 erneut im Kampf um den WM-Titel und hat in Lando Norris einen ernstzunehmenden Herausforderer. Doch nicht nur deshalb fühlt es sich diesmal anders an als im Vorjahr, erklärt der dreifache Weltmeister.
Er gibt zu, dass ihm der mögliche Titelgewinn 2024 weniger Freude bereitet als 2023. "Ich würde immer das letzte Jahr wählen, das hat mir definitiv mehr Spaß gemacht", sagt der Niederländer und spricht offen über die zusätzlichen Herausforderungen: "Ja, dieses Jahr ist es härter, aber nicht so sehr zu genießen."
Im Verlauf der Saison musste Verstappen lernen, mit einem schwer zu kontrollierenden Auto an die Grenzen zu gehen. Sein letzter Grand-Prix-Sieg gelang ihm in Barcelona.
In Austin konnte der Red-Bull-Pilot zuletzt zwar den Sprint für sich entscheiden, am Sonntag war aber nicht mehr als Platz drei drin - immerhin vor WM-Verfolger Norris, der wegen einer umstrittenen Strafe nur als Vierter gewertet wurde.
Verstappen: Austin insgesamt positiv
Im Rückblick auf den Grand Prix der USA schildert Verstappen vor allem Schwierigkeiten im zweiten Rennstint: "Ich habe viel Grip auf der Vorderachse verloren, es war sehr schwer zu bremsen. Das hat meine Verteidigung erschwert."
"Ich wusste, wenn ich ein bisschen zu spät bremse, würden die Räder blockieren, und ich hatte wirklich keinen Grip an der Front. Es war nicht einfach für mich da draußen."
Trotzdem spricht Verstappen von einem insgesamt positiven Wochenende. "Aber es gibt natürlich noch ein paar Dinge, die wir besser machen wollen, um im Kampf dabei zu sein - denn ich hatte vor dem Rennen ehrlich gesagt geglaubt, dass ich im Kampf dabei sein würde, und das waren wir nicht", hält er fest.
"Zumindest gab es einige vielversprechende Anzeichen dafür, dass wir vielleicht wieder im Kampf dabei sein könnten." Dabei half auch das jüngste Upgrade-Paket: "Es war definitiv eine Leistungssteigerung. Das Auto fühlte sich etwas kontrollierter an, ausgeglichener, und das war es auch, wonach wir gesucht haben."
So gelang es Verstappen, selbst gegen ein eigentlich dominanten McLaren konstant Punkte zu sammeln und den Vorsprung auf Norris in der Fahrerwertung auszubauen. "Ich bin froh darüber, ich versuche immer, das Maximum herauszuholen und das Resultat zu optimieren. Dafür bin ich schließlich hier."
Ausfall in Australien schmerzt immer noch
Rückblickend erkennt Verstappen, wie wichtig es war, in den Rennen der Saisonmitte zu punkten, auch wenn Red Bull da schon nicht mehr das dominante Auto hatte.
"Ja, ich denke, wir haben in vielen Rennen gut abgeschnitten, vor allem in der Mitte der Saison, als wir kein Siegerauto hatten oder eines, das Zweiter werden konnte. Wir haben gut optimiert. Ich erinnere auch an Australien, wo es schmerzlich war, auszuscheiden, denn sonst hätte die WM noch besser ausgesehen."
"Wenn man um die Meisterschaft kämpft, muss man in jedem Rennen auf dem höchsten Level sein, Fehler kann man sich kaum erlauben, selbst wenn es gut aussieht", reflektiert der amtierende Weltmeister. "Damals dachten alle, ich würde den Titel wieder sehr leicht gewinnen - und schau, wo wir jetzt stehen."
Trotz des harten Wettstreits zeigt Verstappen Geduld und Entschlossenheit. "Ja, man will gewinnen, aber zum Glück habe ich schon oft gewinnen dürfen. Ich bin ruhig und geduldig. Ich weiß, wenn die Gelegenheit da ist, werde ich sie nutzen", sagt er.