Masepin endgültig von EU-Sanktionsliste gestrichen: Formel-1-Traum aber geplatzt
Nikita Masepin steht nicht mehr auf der EU-Sanktionsliste: Der große Traum von der Formel 1 ist für den ehemaligen Haas-Piloten geplatzt - Rückkehr in den Motorsport?
(Motorsport-Total.com) - Nikita Masepin steht nicht mehr auf der Sanktionsliste in Europa, nachdem einige Beschränkungen bereits im Frühjahr 2023 aufgehoben wurden. Gegen den ehemaligen Haas-Piloten und seinen Vater Dmitri, dem eine Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt wird, waren Sanktionen verhängt worden, gegen die Masepin lange Zeit erfolglos gekämpft hatte - bis jetzt!
"Mehr als zwei lange Jahre sind vergangen und die Gerichte haben zu meinen Gunsten entschieden", teilt Masepin auf seinem Instagram-Account mit. "Natürlich freue ich mich. Gleichzeitig frage ich mich, wozu das alles gut war - an einem entscheidenden Punkt meiner Karriere sanktioniert zu werden, nur damit der Europäische Gerichtshof entscheidet, dass das alles ein großer Fehler war."
Der 25-Jährige, der bei Haas einen Vertrag für die Formel-1-Saison 2022 hatte, wurde nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor die Tür gesetzt. "Mit der Zeit relativiert sich alles. Und ich hatte viel Zeit, über meine Vergangenheit und meine Zukunft nachzudenken", schreibt Masepin, dessen "erster Teil meines Lebens wirklich davon geprägt und darauf ausgerichtet war, der Beste im Motorsport zu sein".
F1-Traum "zum Teil in Erfüllung gegangen"
"Die Liebe zur Geschwindigkeit. Der Nervenkitzel des Wettkampfs. Ich habe mich über den Kartsport hochgearbeitet, dann über die Formel 3 und die Formel 2. Die Jagd nach einem Platz in der Formel 1", erinnert sich der Russe an seine Anfänge im Motorsport.
"Und zum Teil ist dieser Traum in Erfüllung gegangen, und ich habe einen Vorgeschmack auf diese Welt bekommen und sie geliebt. Wirklich", spielt Masepin auf sein Formel-1-Debüt 2021 bei Haas an. "Diese Saison war hart und ich musste einige öffentliche Kritik einstecken. Aber ich lebte von der Aussicht auf die nächste Saison, mit einem neuen Auto und etwas Erfahrung im Gepäck."
Daraus wurde allerdings nichts. "Die Gründe dafür kennen wir alle", schreibt der 25-Jährige und spricht vom "abrupten Ende seines ersten Aktes". "Es war schmerzhaft zu sehen, wie sich alle in der Formel 1 weiterentwickelten, ohne dass ich ein Teil davon war."
Masepin möchte "nicht zurückschauen"
"Die Rechtfertigung vor Gericht ist schön, aber die Wahrheit ist, dass ich diese Jahre nicht zurückbekomme", sagt Masepin, der daran erinnert, dass diese Jahre besonders "wichtig im Leben und in der Entwicklung eines jeden Profisportlers" sind.
"Deshalb muss ich jetzt, im reifen Alter von 25 Jahren, erkennen, dass es an der Zeit ist, nach vorne zu schauen und nicht zurück. Es ist an der Zeit, den nächsten Akt meines Lebens als Erwachsener zu schreiben, mit Träumen, die nicht an Geschwindigkeit und Trophäen gebunden sind, sondern daran, meinen Geist zu nutzen und meine Bestimmung zu finden."
"Um das zu erreichen, muss ich meine Ausbildung beenden, hart arbeiten und auf dem Weg dorthin gut auf meinen Geist aufpassen", erklärt der Russe. "Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich während meiner Zeit im Rennsport unterstützt haben - und auch bei denen, die das nicht getan haben. Das alles hat mich stärker gemacht."
Wie es in den kommenden Monaten und Jahren genau weitergehen wird, lässt Masepin allerdings noch offen. Sicher ist nur, dass der Traum von der Königsklasse endgültig geplatzt ist. "Auch wenn ich nicht in die Formel 1 zurückkehren werde, freue ich mich darauf, meine nächsten Schritte zu verkünden."