"Platter" Hülkenberg: Haas-Pilot wandelt "Wut im Bauch" in Punkte um
Nico Hülkenberg holt in Austin wertvolle Punkte für Haas: Einstoppstrategie geht voll auf - für den Rest der Saison sieht der Deutsche sein Team "gut gewappnet"
(Motorsport-Total.com) - "Platt, aber happy", so beschreibt Nico Hülkenberg seine Gemütslage nach dem Großen Preis der USA in Austin. Gesundheitlich sei er am Wochenende ein bisschen angeschlagen gewesen, berichtet der Deutsche, doch auf der Strecke merkt man Hülkenberg davon nichts an, vielmehr rast er auch am Sonntag als Achter in die Punkte.
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Nico Hülkenberg raste vorm US-Publikum vom elften auf den achten Platz vor Zoom Download
Beim Heimrennen seines Rennstalls Haas sorgt er damit, nach den doppelten Punkten im Sprint, für das nächste starke Resultat - und dafür, dass das Team in der Konstrukteurs-WM vorbeizieht an Konkurrent Racing Bulls auf Rang sechs. "Ich hatte schon ein sehr gutes Gefühl auf den Runden zum Grid hin. Es hat sich irgendwie alles sehr glatt und gut angefühlt, und das hat sich dann auch durchgezogen", berichtet Hülkenberg von positiven Vorzeichen.
Dabei war es besonders eine negative Emotion, die den Deutschen offenbar anspornte: "Gestern Nachmittag war ich ziemlich angepisst und sauer auf mich selber. War irgendwie gut, weil diese Wut habe ich manchmal irgendwie im Bauch gehabt, und habe die in positive Energie verwandelt", verrät Hülkenberg nach der Zieldurchfahrt bei ServusTV.
Hülkenberg happy: "Haben alles maximiert"
"Ich wollte das, was ich gestern verpatzt habe, heute wieder richtigstellten. Und das ist mir, glaube ich, gelungen." Schlüssel ist dabei vor allem die gut funktionierende Einstoppstrategie: "Ich hatte gestern schon nach dem Sprint das Gefühl, dass Einstopp möglich ist, weil die Mediums gut gehalten haben, und das war heute wieder der Fall."
Geplant gewesen sei die Strategie zwar nicht, "das war eine Option, die wir uns offenhalten wollten. Aber die Rennumstände und der Speed haben uns da einfach hingetrieben, und das war dann am Ende auch der richtige Weg", berichtet der Haas-Pilot bei Sky, und ist entsprechend happy: "Ich glaube, wir haben alles maximiert, nichts liegengelassen. Von daher natürlich sehr zufrieden, so kann's weitergehen."
Nächstes Wochenende rast die Formel 1 schon in Mexiko: Die Strecke sei "natürlich durch die Höhe immer ein bisschen speziell, aber ich habe eigentlich ein gutes Grundgefühl, und sehe der ganzen Geschichte positiv entgegen", sagt Hülkenberg - auch, weil er prinzipiell keine großen Veränderungen in der Hackordnung im Mittelfeld mehr erwartet: "Ich glaube nicht, dass jetzt viele Leute noch mit vielen Updates kommen."
"Das Meiste ist hier passiert am Wochenende", erklärt Hülkenberg, "das ist jetzt das, was alle bis zum Ende des Jahres haben." Dabei sieht der Emmericher sich und seinen Rennstall "gut gewappnet, und auch mit den restlichen Strecken, die kommen, sollten wir konkurrenzfähig sein im Mittelfeld", hofft der 37-Jährige auf eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtstrends.