• 21. Oktober 2024 · 02:48 Uhr

Ferrari-Pace "unglaublich": Marko räumt nach Doppelsieg "Fehleinschätzung" ein

Ferrari feiert in Austin einen dominanten Doppelsieg, der auch bei Red Bull Eindruck hinterlässt: Sieger Charles Leclerc freut sich über Raketenstart und starke Rennpace

(Motorsport-Total.com) - Dominante Vorstellung von Ferrari in Texas: Die Scuderia feiert ihren ersten Doppelsieg auf amerikanischem Boden seit 2006 in Indianapolis, als noch Michael Schumacher und Felipe Massa für das Team aus Maranello ins Lenkrad griffen. Anno 2024 ist es der vierte Triumph für die Roten nach Melbourne (Sainz), Monaco und Monza (jeweils Leclerc) - und der mit Abstand dominanteste.

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Gegen Charles Leclerc und Carlos Sainz hatte Max Verstappen keine Chance Zoom Download

Fast 20 Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolger, Red Bulls Weltmeister Max Verstappen, das nötigt nach Rennende dann auch der Konkurrenz Respekt ab: "Unglaubliches Tempo von Leclerc. Wir haben gedacht der ruiniert seine Reifen, aber der ist das zu Ende gefahren", zeigt sich Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky beeindruckt, und räumt ein: "Fehleinschätzung von uns."

Geht es nach Marko, hätte Ferrari angesichts der starken Pace eigentlich auch schon den Sprint am Samstag gewinnen müssen, doch da standen sich Carlos Sainz und Charles Leclerc noch zu lange gegenseitig im Weg: "Wenn die nicht im Sprint diese Kämpfe gegeneinander gehabt hätten, wäre auch der Sprint für uns viel schwieriger gewesen", sieht sich Marko bestätigt.

Leclerc lernt dazu: Plan für Kurve 1 geht perfekt auf

Am Sonntag allerdings ist es vor allem der Kampf zwischen Verstappen und WM-Widersacher Lando Norris, der diesmal Ferrari in die Karten spielt: Weil sich die beiden Titelrivalen in Kurve eins beharken, schlüpft innen Leclerc durch, schnappt sich die Führung, während Sainz Norris kassiert.

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Vorentscheidung am Start: Leclerc zieht innen an Verstappen und Norris vorbei Zoom Download

"Kurve eins war natürlich ziemlich gut, es war genau das, was ich tun wollte", freut sich Leclerc nach dem Rennen über seinen Raketenstart, der ihn von Position vier auf Platz eins katapultiert: "Ich bin wirklich gut losgekommen, und ich wusste, dass es in Kurve eins sehr eng werden würde. Gestern war ich noch das Opfer davon, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort zu sein."

24 Stunden später sieht die Geschichte aber ganz anders aus: "Heute habe ich davon profitiert, und das hat unserem ersten Stint extrem geholfen, weil ich wirklich Mega-Pace hatte. Im zweiten Stint ging es dann einfach nur darum, alles zu verwalten. Aber wir haben einen großartigen Job gemacht, die Pace des Autos war wirklich richtig gut", freut sich Leclerc.

Sainz lobt Ferrari: "Viel mehr Spaß als letztes Jahr"

Auch Teamkollege Sainz kommt dadurch über die Distanz mühelos vorbei an Verstappen, und kann sich bis zur Zieldurchfahrt ebenfalls über zehn Sekunden von den Verfolgern absetzen: "Die Pace war echt stark, ich war das ganze Wochenende lang wirklich schnell", so Sainz, "aber die Streckenposition ist eben der Schlüssel, deswegen musste ich mich mit Rang zwei begnügen, was immer noch ein gutes Rennen ist".

Einen Grund für Ferraris Stärke ortet der Spanier im Umgang mit den Reifen: "Das ist definitiv die Stärke des diesjährigen Autos, wie lange wir die Stints ausdehnen können, und wie wenig Verschleiß wir dabei haben. Das genieße ich, und mir macht das Rennfahren dadurch viel mehr Spaß als letztes Jahr", so Sainz: "Da mussten wir uns in den Rennen immer verteidigen, haben Positionen verloren."

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Die Pace der Roten konnte WM-Leader Verstappen in Austin nicht halten Zoom Download

"Dieses Jahr scheint es, als könnten wir attackieren, einfach pushen und überholen, und das macht Laune. Ich hoffe, dass es das restliche Jahr so bleibt", erklärt der Scuderia-Pilot. Teamkollege Leclerc jedenfalls sieht keinen Grund, warum es nicht so sein sollte: Die Upgrades des Teams würden sich jetzt auszahlen: "Und wir peilen immer noch den Titel (in der Team-WM) an. Es ist ein langer Weg, aber ein guter Start in diesen Tripleheader."

Auch Teamchef Fred Vasseur ist nach dem Doppelsieg in Austin natürlich begeistert: "Es ist der perfekte Tag, ich würde sogar sagen, das perfekte Wochenende. Wir hatten ein paar Probleme im Qualifying, aber das aus gutem Grund, denn wir hatten das Rennen schon vorbereitet", freut sich der Franzose bei Sky: "Die Pace war wirklich super heute." Ferrari habe das ganze Rennen über mühelos kontrollieren können.

Marko: "Bei Ferrari ist es sehr streckenspezifisch"

Allein: Dass Ferrari deshalb jetzt auch in den letzten fünf Saisonrennen dominieren wird, das glaubt man zumindest bei der Konkurrenz nicht. Zwar habe die Scuderia in Austin ein extremes Tempo vorgelegt, lobt Marko gegenüber ServusTV, der Österreicher fügt aber auch hinzu: "Ich glaube, bei Ferrari ist es sehr streckenspezifisch. Also ich hoffe nicht, dass die so weitermachen."

"Dieser Speed", sagt Marko "wird nicht auf jeder Strecke wiederholbar sein". In der Konstrukteurs-WM, in der Red Bull als Zweiter mittlerweile schon 40 Punkte Rückstand auf McLaren hat, liegt man allerdings nur noch acht Zähler vor Ferrari: "Da wird's verdammt eng", prognostiziert der Grazer: "Es ist praktisch Mercedes, Ferrari, McLaren und wir, ein Vierkampf."

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Jubel bei Ferrari: Sieger Leclerc lässt sich feiern, Teamkollege Sainz guckt zu Zoom Download

Für Marko hat das aber auch etwas Gutes, nämlich mit Blick auf die Fahrer-WM: "Wenn es sich natürlich da abwechselt, dann spielt es uns in die Karten", sagt der Österreicher, der Scuderia-Star Leclerc für das Duell mit Verstappen und Norris angesichts 79 Punkten Rückstand nicht mehr auf dem Zettel hat: "Der Polster auf Leclerc ist groß genug."

Auch Vasseur will sich keinen Illusionen hingeben, dass die restlichen Rennen des Jahres für sein Team zum Selbstläufer werden: "Es wäre arrogant das zu sagen. Jede Strecke ist anders und die Bedingungen sind immer anders." Schon der nächste Grand Prix in Mexiko sei wegen der Höhenlage wieder eine neue Herausforderung. Trotzdem kann Vasseur nach dem starken Austin-Auftritt festhalten: "Es sieht so aus, dass wir nach Monza bei der Fahrbarkeit einen großen Schritt nach vorne gemacht haben."

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