Red-Bull-Fahrer beteuern: Haben Vorrichtung nie benutzt!
Max Verstappen und Sergio Perez kannten laut eigener Aussage die Verstellvorrichtung im Auto, konnten sie aber nicht benutzen
(Motorsport-Total.com) - Red Bull spielt die Bedeutung des kritisch beäugten Systems im Auto herunter und betont, dass die Fahrer es nie benutzt haben, um dem Auto weitere Performance zu verleihen: "Nein, wir haben nichts gemacht und wir haben auch nie darüber gesprochen", sagt Sergio Perez und stellt klar, dass es für die Fahrer "unmöglich" war, es zu benutzen.
Vor dem Formel-1-Rennen in Austin gab es Nachrichten, dass die FIA Hilfsmittel zur Höhenverstellung im Auto unterbinden werde. Ein nicht näher benanntes Team soll über das Cockpit möglicherweise die Höhe des Bibs, dem vordersten Teil des Unterbodens, zwischen Qualifying und Rennen verstellt und somit gegen die Parc-ferme-Vorschriften verstoßen haben.
Red Bull gab zu, dass man eine solche Vorrichtung im Auto habe, die aber "unerreichbar" sei, wenn das Auto erst einmal zusammengebaut ist. In Absprache mit der FIA habe man das Auto aber trotzdem für Austin angepasst.
Max Verstappen möchte am Donnerstag kein großes Drama um die Vorrichtung machen: "Es ist ein einfaches Tool, und jeder kann es sehen, wenn die Teile weg sind", sagt er. "Man kann es einfach anpassen, aber wenn das ganze Auto erst einmal zusammengebaut ist, dann kann man es nicht anfassen", stellt der Niederländer klar.
Überhaupt zweifelt er daran, dass Red Bull das einzige Team ist, bei dem das zum Thema wird: "Wenn ich das so lese, dann machen die anderen Teams das auch", meint er. "Ich denke nicht, dass es mit unserem Team zusammenhängt, denn es ist nur ein einfaches Tool für die Anpassung."
Auch Teamkollege Perez sagt, dass die Fahrer von der Existenz der Vorrichtung wussten, dass es für sie aber "nicht verfügbar" gewesen sei. Auch habe es "null" Einfluss auf die Performance des RB20 gehabt.
Allerdings glaubt er, dass die Angelegenheit durch den WM-Kampf überdramatisiert wird, weil dann noch einmal genauer hingeschaut wird. Doch er hat Vertrauen in die FIA: "Es liegt an der FIA, eine Grenze zu ziehen, ob es legal oder illegal ist, da sie diejenigen sind, die den Sport kontrollieren. Am Ende des Tages ist es ihre Entscheidung", so der Mexikaner.
Update in Austin schwierig zu evaluieren
Wie sich das Thema auf den weiteren Verlauf im WM-Kampf auswirken wird, wird sich zeigen. Generell wird von Red Bull in Austin aber eine bessere Pace erwartet, da man in den USA ein größeres Update-Paket mit an die Strecke bringen wird, das auch Lektionen aus Monza beinhaltet.
Der Nachteil: "Wir haben nicht genug Zeit, um alles wirklich zu testen", sagt Verstappen. Denn durch das Sprintformat bleibt den Teams nur ein einziges Training, um die Fortschritte zu evaluieren. "Ich weiß nicht, wie es sein wird."
"Du vertraust mehr auf die Daten, weil es in einer Session sehr schwierig ist. Du startest einfach mit dem Auto, dem Paket, und versuchst, das beste Set-up dafür zu finden, und dann verlässt du dich auf die Daten der Ingenieure, ob sie mit dem Upgrade zufrieden sind oder nicht", so der Niederländer.
Gefragt, ob der Ausgang der WM von dem Upgrade abhängt, entgegnet der WM-Führende: "Es kommt auf viele Dinge an, nicht nur auf das Upgrade."
Verstappen: Wenn es passiert, passiert es ...
Generell sei es aber "sicherlich" nicht genug, um den Pacevorteil, den McLaren in Singapur hatte, aufzuholen, fürchtet er. Aber: "Jede Strecke ist anders. Wir wissen, dass Singapur nicht unsere beste Strecke ist, aber ich erwarte nicht, dass es vollkommen anders sein wird und dass wir dominieren werden."
"Wir haben unsere Limitierungen mit dem Auto", sagt Verstappen, "und jetzt versuchen wir, es besser zu machen. Aber erwartet nicht, dass es sich komplett dreht."
In der Konstrukteurs-WM wurde Red Bull bereits von McLaren überholt, in der Fahrer-WM besitzt Verstappen noch einen vermeintlich komfortablen Vorsprung von 52 Punkten, der allerdings weiter schrumpfen könnte, wenn McLaren die bessere Form hält.
Spürt Verstappen schon den Druck? "Man könnte sagen ja, aber es ist nicht so", winkt er ab. "Ich weiß, dass ich mein Bestes gebe, wenn ich ins Auto steige. Und wenn das Auto zu guten Ergebnissen fähig ist, dann werde ich auch liefern, und wenn nicht, dann wird es schwierig."
"Natürlich würde ich gerne Rennen und Meisterschaften gewinnen, aber wenn es passiert, dann passiert es - und wenn nicht, dann halt nicht. So ist das Leben."