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McLaren reagiert auf Red-Bull-Fall: Das wäre ein klarer Regelverstoß!
Oscar Piastri und Lando Norris sehen im Ändern der Fahrzeughöhe unter Parc ferme einen klaren Regelverstoß - Kostet Red Bull die Anpassung Performance?
(Motorsport-Total.com) - Für die McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris ist die Benutzung eines Hilfsmittels, um den sogenannten Bib - den vordersten Teil des Unterbodens - in seiner Höhe zu verändern, ein klarer Regelverstoß, der geahndet werden muss.
Zwar betont Piastri, nicht zu wissen, welches Team dabei im Fadenkreuz steht, doch mittlerweile hat sich herauskristallisiert, dass es sich um WM-Hauptrivale Red Bull handeln soll, die nach einer Absprache mit der FIA ihr Auto umbauen werden.
"Natürlich loten wir die Grenzen des Technischen Reglements aus", sagt Piastri. "Das macht jeder und das macht auch die Formel 1 aus. Aber nach dem, was ich gehört habe, gehört das nicht mehr zum Grenzen ausloten, sondern es bricht sie eindeutig."
"Ich habe nicht gehört, an welchem Auto es sein soll oder ob es an überhaupt einem ist, aber es gibt Berichte darüber", so der Australier. "Und wenn es benutzt wird, dann lotet es nicht die Grenzen aus. Es ist aus dem Graubereich raus und rein in einen schwarzen Bereich."
Piastri glaubt: "Könnte Fragen geben"
Red Bull hatte bestätigt, dass es eine Konstruktion gibt, mit der man die Höhe des Bibs - auch T-Tray genannt - anpassen kann. Aber: So eine Komponente ist nicht illegal, da jedes Team die Höhe des Bibs auf irgendeine Weise verstellen kann.
Allerdings wird gemutmaßt, dass Red Bull das System unter Parc-ferme-Reglement benutzt hat, um die Fahrzeughöhe zu verändern - das wäre ein Verstoß gegen das Reglement.
im Team betont man aber: "Allerdings ist es unerreichbar, wenn das Auto erst einmal vollständig zusammengebaut und fahrbereit ist." Auch die FIA selbst hatte bislang nichts zu beanstanden und habe offiziell keine Hinweise auf einen Verstoß erhalten - trotzdem hat Red Bull sein Auto nach einer Absprache mit dem Verband umgebaut.
"Wenn es einen großen Unterschied in Sachen Performance gibt, dann wird es natürlich ein paar Fragen geben", sagt Piastri. "Aber wenn nicht, dann weiß man es nicht."
Sein McLaren-Team hatte vor einigen Wochen ebenfalls umbauen müssen, weil es Streitigkeiten um eine Art "Mini-DRS" am Heckflügel gab. "Unser Mini-DRS war legal", betont Piastri. "Auch wenn wir Anpassungen vornehmen mussten, war es für das Auto nicht revolutionär. Aber wir werden sehen, ob das jetzt Einfluss haben wird."
Kippt die WM jetzt in Norris' Richtung?
Ähnlich äußert sich auch Lando Norris: "Es ist eine Sache, es am Auto zu haben, aber eine andere, wie sehr du es ausnutzt, und das wissen wir nicht", sagt er. "Wenn es ihnen geholfen hat und sie es so benutzt haben, wie die Leute glauben, dann könnte es in unsere Richtung gehen", meint er über das WM-Duell gegen Max Verstappen.
Allerdings glaubt der Engländer nicht, dass es Red Bull zu vielen Siegen verholfen hat, weil das Team vor allem zu Saisonbeginn sehr dominant war. Ohnehin denkt er nicht, dass die Änderung in Austin viel ausmachen wird, "aber wenn wir auf bestimmte Qualifyings und Abstände im Rennen in diesem Jahr schauen, wo es um Hundertstel oder Tausendstel ging, dann könnte man schon sagen: 'Vielleicht hat es ihnen geholfen.'"
Aber er findet gut, dass die FIA jetzt einschreitet, weil auch für ihn eine Grenze überschritten ist. "Es gibt einen Unterschied zum Ausloten von Grenzen, dem Erschaffen neuer Dinge und Innovationen, die du im erlaubten Rahmen tätigst", sagt Norris.
"Darin hat McLaren einen sehr guten Job gemacht", lobt er, "aber wir stellen sicher, dass wir keinen Schritt weiter gehen."