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Marko: McLaren vielleicht noch nicht "reif genug" für den Titel
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko zieht im WM-Kampf eine Parallele zu 2009: Macht es Max Verstappen wie einst Jenson Button im Brawn?
(Motorsport-Total.com) - Im Formel-1-WM-Kampf zwischen Max Verstappen und Lando Norris hofft Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko auf eine Trendwende nach der mehrwöchigen Pause der Königsklasse. Vor dem bevorstehenden Rennwochenende in Austin hält Red-Bull-Pilot Verstappen noch einen Vorsprung von 52 Punkten, doch nach den jüngsten Erkenntnissen scheint der Performance-Vorteil von McLaren mittlerweile so groß zu sein, dass eine Wende in der Fahrerwertung nicht mehr auszuschließen ist.
Für Marko gleicht die Saison 2024 der vor 15 Jahren, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen für Red Bull. Im Jahr 2009 gewann Jenson Button im Brawn sechs der ersten sieben Rennen, was mit Verstappens Siegeszug zu Beginn der diesjährigen Saison zu vergleichen ist. Allerdings kam in den letzten zehn Grands Prix kein weiterer Sieg für Button dazu, zudem stand er nur noch zweimal auf dem Podium.
Den Titel konnte er dennoch gewinnen, obwohl Sebastian Vettel im Red Bull im Saisonverlauf dramatisch aufholte. 15 Jahre später ist dies Lando Norris im McLaren. "Das kann man vergleichen", sagt Marko in einem Interview mit oe24 auf die Parallele zwischen 2024 und 2009 angesprochen. "Damals waren wir als Team noch nicht reif genug, die WM zu gewinnen. Ähnlich geht's jetzt McLaren, obwohl die zuletzt das beste Auto und mit Norris und Piastri eine starke Fahrerpaarung hatten."
Marko: Norris nicht auf einem Niveau mit Verstappen
Nachdem Red Bull im Entwicklungsrennen 2024 bisher klar den Kürzeren gezogen zu haben scheint, setzt Marko vor allem auf den Faktor Verstappen. Der Niederländer hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass er mit dem steigenden Druck im Saisonendspurt umgehen kann, während McLaren-Pilot Norris neben seiner starken Pace aber zum Teil immer wieder mit eigenen Fehlern aufgefallen ist.
"Mental und fahrerisch ist er der Beste", so Marko über Verstappen. "Norris hat eine Startschwäche, außerdem ist er nicht der Stärkste im Kopf. Dabei wird der Druck mit jedem Rennen größer, weil in Wahrheit muss er jedes Mal gewinnen, um den Rückstand noch aufzuholen. Da tut sich Max beim Verteidigen schon leichter. Und mit Austin und eine Woche später in Mexiko kommen jetzt zwei Kurse, die ihm richtig gut liegen."
Upadtes am Red Bull als Wende im WM-Kampf?
Zudem hatte Red Bull nach dem Grand Prix von Singapur genug Zeit, um die Probleme des Autos grundlegend und gründlich zu analysieren. In Austin soll ein neues Update kommen, was den RB20 wieder konkurrenzfähiger machen sollte. "Bei uns ist ein gewisser Aufwärtstrend unübersehbar. Allerdings muss ich zugeben: Wir hatten zuletzt die gleichen Probleme wie Ferrari und Mercedes", meint der Österreicher.
"Einmal geht's, dann geht's wieder nicht, wobei wir nicht wissen, warum das so ist. McLaren ist konstant schnell. Nur hat man dort wohl zu lange mit einem klaren Bekenntnis für Norris gewartet. So ist er noch immer weit hinter Max, dem wir jetzt hoffentlich wieder ein Auto hinstellen, in das er mehr Vertrauen hat. Unsere Techniker haben neue Teile und sind optimistisch."
In Austin wird Red Bull jedoch die Schwierigkeit haben, dass die neuen Teile quasi auf Anhieb sitzen müssen. Mit dem Sprintformat bleibt den Teams nur eine Stunde Testzeit im ersten Freien Training, ehe es in die wichtigen und punkterelevanten Sessions geht. Im Saisonverlauf hat sich gezeigt, dass Red Bull am Freitag auch schon öfters mit dem Set-up daneben lag, was man aber zum Teil über die Nacht auf den Samstag noch geradebiegen konnte wie zuletzt in Singapur.
"Wir müssen das Auto schon im ersten Training hinbekommen, was nicht gerade unsere Stärke war bei den letzten Veranstaltungen", weiß Marko. "Wenn der Max wieder zu gewinnen beginnt, dann wird Checo auch gleich wieder vorn dabei sein, und dann sind wir auch wieder im Rennen um die Konstrukteurs-WM." Diese führt aktuell jedoch McLaren mit 41 Punkten Vorsprung an.