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Mattia Binotto: Unter mir würde Lewis Hamilton 2025 nicht für Ferrari fahren
Der frühere Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sagt, dass er Lewis Hamilton nicht zu Ferrari geholt hätte und stattdessen alles auf Charles Leclerc gesetzt hätte
(Motorsport-Total.com) - Wäre Mattia Binotto immer noch Teamchef bei Ferrari, dann würde Lewis Hamilton 2025 nicht für die Scuderia fahren, das hat der 54-Jährige in einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera verraten.
Binotto war von 2019 bis 2022 Teamchef bei Ferrari, trat dann aber von seinem Posten zurück und überließ seinem Nachfolger Frederic Vasseur das Feld, der für die kommende Saison den siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton nach Maranello lotsen konnte.
Unter Binotto hätte es diesen Schritt aber nicht gegeben: "Ich hätte Lewis nicht geholt, weil sich Ferrari auf andere Fahrer fokussiert hatte", sagt er. Unter Binotto galt nämlich Charles Leclerc als große Titelhoffnung, der einst Sebastian Vettel als Nummer 1 bei der Scuderia abgelöst hatte.
"Und wenn Leclerc das Talent ist, dann ist er derjenige, den man in gewisser Weise zum Ziel begleiten sollte, denke ich", so Binotto. Er selbst hatte Carlos Sainz als Teamkollegen von Leclerc verpflichtet, der nun wiederum durch Hamilton ersetzt werden wird.
Immer noch Freude über Ferrari-Erfolge
Und auch wenn Vasseur einiges anders macht, als er selbst machen würde, freut sich Binotto auch weiterhin über Erfolge in Rot: "Fred war in der Lage, das Projekt im Namen der Kontinuität weiterzuführen und hat eine strukturierte und funktionelle Organisation nicht revolutioniert", urteilt er.
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Seinen neuen Ferrari-Teamchef lernt Hamilton bereits früh in seiner Karriere kennen: Mit Frederic Vasseur gewinnt der Brite unter anderem 2006 den Titel in der GP2. Danach trennen sich ihre Wege allerdings, denn Hamilton steigt 2007 mit McLaren in die Formel 1 ein. Ferrari ist also zunächst sein großer Gegner, denn ... Fotostrecke
"Aber er trifft auch seine eigenen Entscheidungen, und wenn Ferrari gewinnt, dann bin auch ich glücklich, weil ich das Team kenne und weiß, wie viel wir investiert haben, um es auf ein gewisses Niveau zu bekommen", so Binotto.
Er selbst muss sich das aber von außen anschauen, weil er seit knapp zwei Jahren kein Teil von Ferrari mehr ist. Stattdessen arbeitet er am neuen Projekt von Audi und steht vor einer großen Herausforderung, weil sein Rennstall aktuell punktelos Letzter ist.
Binotto wollte Team aufbauen
"Wir sind am Beginn des Anstiegs", sagt er. "Vor uns liegt der Mount Everest und wir können gerade nur die Basis sehen. Wir entscheiden, an welcher Seite wir hochklettern, und es ist wichtig, einen Pfad zu etablieren."
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Er sagt, dass Sauber aktuell 400 Mitarbeiter weniger besitzt als manche Konkurrenten und dass man diese verpflichten müsse, um auf dem gleichen Level zu agieren. "Die können aber nicht in zwei Tagen gefunden werden und auch nicht notwendigerweise in der Formel 1. Unsere Wahl ist, in junge Leute zu investieren." Erfolge erwartet Binotto daher erst 2030.
Trotzdem reizt den neuen Chief Operating und Chief Technical Officer die Aufgabe in Hinwil: Er wollte noch einmal von vorne beginnen und sah Audi dabei als attraktivste Möglichkeit. "Es hätte keinen Sinn gehabt, zu einem Team zu gehen, das bereits funktioniert. Aber hier kann ich etwas aufbauen", sagt er.