"Alles dreht sich um 2026": Williams wird Saison 2025 opfern
James Vowles rechnet damit, dass 2025 für Williams ein schwieriges Jahr wird - Die Saison soll bewusst "geopfert werden", um 2026 einen großen Sprung zu machen
(Motorsport-Total.com) - "Es ist nicht so, dass wir uns vorwärts bewegen werden, sondern wir werden ein wenig zurückfallen", kündigt James Vowles bereits jetzt im Hinblick auf die Formel-1-Saison 2025 an. Der Williams-Teamchef geht davon aus, in der Hackordnung im kommenden Jahr etwas abzurutschen.
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Williams liegt aktuell auf dem achten Platz in der Weltmeisterschaft Zoom Download
"Das ist die Botschaft, die Alex [Albon] und Carlos [Sainz] beide kennen: 2025 wird ein Kampf werden", betont er und erklärt: "Wir werden einen Kompromiss für 2025 eingehen. Das heißt nicht, dass wir [in der WM] Zehnter werden, aber es wird ein hartes Jahr."
Denn Williams wird im Jahr 2025 ganz bewusst einen Rückschritt machen, um sich in diesem Zeitraum komplett auf das neue Reglement ab 2026 zu konzentrieren. "Alles dreht sich um 2026", kündigt Vowles im Podcast Beyond The Grid an und stellt klar: "2025 wird geopfert werden."
Denn um das Team zurück an die Spitze der Formel 1 zu bringen, brauche es große Veränderungen. Vowles erklärt: "Es geht nicht um einen kleinen Kniff, der die Aerodynamik verbessert. Es geht darum, die Technologien, die wir für die Entwicklung des Autos einsetzen, zu überdenken, die Organisation weiterzuentwickeln."
"Wir versuchen, Sprünge zu machen - keine Schritte vorwärts, keine kleinen Fortschritte, keine minimalen oder marginalen Fortschritte, sondern Sprünge in der Technologie und in dem, was wir tun", schildert der Teamchef seinen Ansatz.
Vowles: "Werden uns selbst ins Stolpern bringen"
Und das wolle man "richtig machen", betont er und erklärt: "Wir haben das Investment und wir haben die Zeit." Denn in Grove soll in den kommenden Jahren die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft gelegt werden. 2025 könnte man daher als "Kollateralschaden" bezeichnen.
"Der realistische Zeitplan, den ich allen gegeben habe, ist, dass wir in der Lage sein sollten, 2027 oder 2028 Rennen zu gewinnen, ungefähr in dieser Größenordnung. Es ist schwer, das genau festzulegen, weil ich zuerst die Infrastruktur aufgebaut haben möchte. Aber das ist der Zeitplan, den wir anstreben", erklärt Vowles.
"Und dabei werden wir uns selbst ins Stolpern bringen. Und damit habe ich kein Problem, denn wir können nicht verlernen, was wir gelernt haben", so der Teamchef, für den es daher "in Ordnung" wäre, wenn man 2025 in der Hackordnung der Formel 1 erst einmal ein Stück abrutschen sollte.
"Denn es bedeutet einfach, dass ich im Vergleich zu meinen Gegnern mit dem richtigen Tempo in das Jahr 2026 investiere", betont Vowles, der zudem erklärt, wo man 2025 in der WM lande, hänge auch davon ab, wie stark die anderen Teams ihren Fokus auf die Zukunft richten.
Die WM-Platzierung hänge daran, "wie sehr andere bereit sind, die Risiken einzugehen, die ich eingehe", so Vowles. Denn Williams wird vermutlich nicht das einzige Team sein, das die Entwicklung im kommenden Jahr bereits zu einem großen Teil auf 2026 ausrichtet.